Asiatische Tigermücke auf dem Vormarsch: Wie sich die Ausbreitung verhindern lässt
In Hessen verbreitet sich die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) immer weiter. Fachleute erklären, was zu beachten ist und bitten um Hilfe beim Monitoring.
Main-Kinzig-Kreis – In Hessen ist die Asiatische Tigermücke auf dem Vormarsch: Das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege hat in der vergangen „Mückensaison“ 4225 Exemplare gezählt.
Auch im Main-Kinzig-Kreis ist die relativ kleine Mücke mit den arttypischen weißen Streifen auf dem Rücken im vergangenen Jahr erstmals nachgewiesen worden. „Ursprünglich stammt die Asiatische Tigermücke aus Südostasien. Sie breitet sich hauptsächlich durch internationalen Waren- und Personenverkehr aus und ist ein möglicher Überträger von tropischen Krankheitserregern wie dem Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Virus“, erklärt Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr im Main-Kinzig-Kreis.
Asiatische Tigermücke: Wie sich die Ausbreitung verhindern lässt
Der Klimawandel verbessere die Lebensbedingungen für Mücken, sodass sie auch in Deutschland heimisch werden können. Damit erhöht sich das Übertragungsrisiko von tropischen Krankheiten, denn viele Mückenarten geben über einen Stich die Infektionserreger weiter.
„Es besteht jedoch kein Grund zur Panik“, betont Sakire Caglayan, Leiterin des Sachgebiets Hygiene und Umweltmedizin im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr. Das Übertragungsrisiko von exotischen Viren sei aktuell noch sehr gering, „da es bei uns nur sehr seltene Einzelfälle von infizierten Menschen gibt, bei denen diese Erreger aufgenommen werden könnten“.
Hat die Tigermücke eine infizierte Person gestochen, kann sie die Krankheit oder das Virus beim nächsten Stich weitergeben. Um sich vor den Stichen zu schützen, helfen die herkömmliche Mittel gegen Mücken. „Machen sich nach einem Stich Symptome wie zum Beispiel Fieber, Schüttelfrost oder Kopfschmerzen bemerkbar, sollte ein Arzt aufgesucht werden“, rät der Main-Kinzig-Kreis.

Eine rasante Ausbreitung der Tigermücke lässt sich nach Ansicht von Fachleuten verhindern. Damit dies gelingt, sind entsprechende Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen notwendig. Am wirkungsvollsten ist es, das Überleben der Larven zu verhindern.
Die Tigermücke bevorzugt Wasserbehälter, an dessen Rand sie oberhalb des Wassers ihre Eier ablegt. Erst, wenn sie durch einen steigenden Pegel ins Wasser geraten, schlüpfen die Larven nach bis zu zwei Wochen. Die Mücke brütet in kleinsten Wasseransammlungen wie offenen Regentonnen, Eimern, Gießkannen, Blumentöpfen, Wasserschalen, Planschbecken oder verstopften Dachrinnen. Wo es geht, sollten solche offenen Wasserstellen beseitigt werden. Abhilfe kann man etwa schaffen, indem man Wassertonnen mit Deckeln oder einflugsicheren Netzen abdeckt oder das Wasser mindestens einmal wöchentlich zum Gießen verwendet.
Die Experten bitten zugleich um Unterstützung beim Monitoring: Wer eine Mücke entdeckt, beispielsweise im heimischen Garten, sollte möglichst ein Foto an das Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege nach Dillenburg übermitteln. Auch eingefangene Exemplare können eingeschickt werden. So erhält man einen guten Überblick darüber, in welchen Gebieten sich die Mücke bereits ausgebreitet hat.
Tigermücke: Experten bitten um Hilfe beim Monitoring
Weitere Informationen rund um das hessische Tigermücken-Monitoring und Empfehlungen zur Prävention und Bekämpfung der Tigermücke finden sich auf der Internetseite des Landesamts oder sind am Infotelefon des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr erhältlich unter der Telefonnummer (06051) 8517000.
Die Stadt München zum Beispiel nimmt die Ausbreitung des kleines Tieres jetzt ganz genau unter die Lupe.