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Autoindustrie weiter mit Absatzflaute: Audi und Co. sollten diese Zahlen im Blick haben

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Von: Dominik Jahn

Audi-Werk Ingolstadt
Autoindustrie droht Absatzflaute! Audi, Mercedes und Co. sollten diese Zahlen bei den Neuzulassungen im Blick haben. © dpa/ Stephan Goerlich

Für Audi, Mercedes und Co. wird 2023 ein schwieriges Jahr. Experten sprechen von einer Stückzahlenkrise und sehen deutsche Autohersteller auf internationalen Märkten abgehängt.

Die Absatzzahlen bei Audi waren im Jahr 2022 nicht gut. Der Konzern hat sich bereits gegenüber echo24.de zu den Ergebnissen und dem geplanten Stellenabbau geäußert. Und die Aussichten für das neue Geschäftsjahr sind nicht wirklich gut, glaubt man den Aussagen einiger Experten.

Erst zu Jahresbeginn gab es von Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) eine deutliche Prognose für Audi. Er zeigte auf, warum gewisse Zahlen über drohende Probleme einfach hinwegtäuschen können. Diese Annahme wird jetzt durch den Präsidenten des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg bekräftigt.

Autoindustrie droht im Jahr 2023 eine Absatzflaute

Am Montag(30. Januar) erklärte Präsident Michael Ziegler in Stuttgart, dass der Autohandel im Südwesten „nach wie vor tief in einer Stückzahlenkrise“ steckt, wie die „Deutsche Presse-Agentur“ schreibt. Laut Ziegler werde die Absatzflaute auf dem Automarkt auch im aktuellen Jahr anhalten.

Unternehmen:Audi
Hauptsitz:Ingolstadt
Gründung:16. Juli 1909, Zwickau
Dachorganisation:Volkswagen AG

Autohersteller wie Audi oder auch Mercedes können demnach zwar noch Auftragsbestände abarbeiten, doch bald werde die Kaufzurückhaltung dem Markt neben angespannten Lieferketten zu schaffen machen. Wie die dpa berichtet, ist die Zahl der Neuzulassungen 2022 laut Verband um 0,1 Prozent auf 367.051 gesunken. 2019 hätten die Neuzulassungen noch bei rund 519.000 gelegen.

Audi, Mercedes und Co. liegen hinter Toyota

Im ersten Moment positiv erscheint da eine Studie vom Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen. Wie „Focus online“ berichtet, sollen den Ergebnissen zufolge im Jahr 2023 etwa 74 Millionen Autos weltweit verkauft werden. Doch für Audi und auch Mercedes fällt dabei wohl der kleinste Teil ab.

Denn, so wird aus den Zahlen deutlich, auf Platz eins der weltweiten Autoindustrie steht weiterhin Toyota. Der japanische Hersteller verkaufte demnach bis Ende November 9,6 Millionen Fahrzeuge und kommt damit auf einen Vorsprung vor VW mit mehr als zwei Millionen Autos. Damit ist die Marke zum dritten hintereinander auf dem Spitzenplatz vor der Konzern-Mutter von Audi. Der Wolfsburger Konzern musste ein Absatzminus von rund neun Prozent hinnehmen.

Deutsche Autohersteller mit Problemen in China

Ein weiteres Problem bleibt gerade auch für Audi und Mercedes der chinesische Markt, worüber echo24.de bereits geschrieben hat. Auch das Nachrichtenportal „Focus online“ greift diesen Punkt in seinem Artikel auf. Dazu heißt es: „Während der chinesische Markt wächst, verkaufen die deutschen Hersteller im Riesenreich aber immer weniger“.

Dem Bericht nach, liegt für CAR-Chef Dudenhöffer der Grund dafür vor allem darin, „dass die deutschen Autobauer nicht den Geschmack der chinesischen Kunden in Sachen Elektroautos und Bordelektronik treffen“. Zur meistverkauften Automarke in China hat es daher inzwischen BYD geschafft. Dabei ist das Unternehmen erst seit 2003 als Autohersteller tätig.

Audi braucht den Erfolg - nur Visionen werden dabei nicht helfen

Hoffnungen setzt man gerade in Ingolstadt auf die neuen Modelle von Audi für 2023. Für Chef Markus Duesmann könnte es auf Dauer eng werden. VW-Chef Oliver Blume hatte zuletzt den Druck deutlich erhöht. Der Erfolg wird zur Pflicht. Wenig hilfreich ist dabei allerdings, dass aus Ingolstadt zuletzt wenig Produktives für die Straße entwickelt wurde. Der Konzern glänzt immer wieder mit Projekt-Fahrzeugen – zuletzt wurde ein weiteres Activesphere-Modell vorgestellt.

Duesmann kämpft ums Ansehen im großen VW-Konzern und bleibt dabei unter Beobachtung. Boss-Blume hat zuletzt zudem dafür gesorgt, dass die Tochter-Marken in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen sollen.

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