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Neue App: Betroffene äußern sich schockiert

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Eine App macht Frauen auf Fotos hüllenlos
Eine App macht Frauen auf Fotos hüllenlos © dpa / Till Simon Nagel

Eine neue App schockiert. Doch jetzt wird der Anbieter von der Nachfrage überrollt - und von der Empörung.

Tallinn - Die Nachfrage nach dieser Software hat die Erwartungen der Programmierer extrem überstiegen: Mit der App „DeepNude“ kann man Fotos von bekleideten Frauen in Fotos verwandeln, auf denen die Frau vermeintlich nackt ist. Eine Horrorvorstellung für die Betroffenen - doch für mehrere hunderttausend Nutzer offenbar ein erstrebenswertes Ziel. 

In der App ließen sich auf dem Smartphone gespeicherte Fotos hochladen. Algorithmen sorgten dann dafür, dass auf die bekleideten Körperteile anschließend nackte Haut, Brüste und Vagina gelegt wurden. Dadurch entstanden plötzlich echt aussehende Nacktbilder der Frauen ohne Einverständnis der abgebildeten Person.       

Der Nacktgenerator wurde erst vor wenigen Tagen online gestellt - und war als App und für Computer verfügbar. Und die Nachfrage war gigantisch. So berichteten die Hersteller nach der Veröffentlichung immer wieder von Ausfällen und Problemen. Von mehr als 500.000 Nutzern ist die Rede. 

Wenige Tage später ist der Firma DeepNude die Aufmerksamkeit für ihr Produkt selbst nicht mehr geheuer. „Wir haben gedacht, wir verkaufen ein paar Lizenzen jeden Monat auf eine kontrollierte Weise“, schreiben sie auf Twitter. Sie hätten niemals gedacht, dass dieses Produkt viral gehen würde. „Wir haben die Nachfrage extrem unterschätzt“, formulieren sie. 

Außerdem scheint die Firma DeepNude inzwischen Gewissensbisse bekommen zu haben. „Wir wollten auf diese Weise kein Geld verdienen.“ Es sei ein kleines Projekt gewesen, um die Fortschritte bei der künstlichen Intelligenz im technischen Bereich zu testen und zu dokumentieren. Und die Programmierer haben inzwischen eine eindeutige Konsequenz aus den letzten Tagen gezogen: Es wird keine offizielle Version von DeepNude mehr geben. Ihr Schlusswort auf Twitter: „Die Welt ist noch nicht reif für DeepNude.“  

Das sehen die Käufer der 50-Dollar-Lizenz vermutlich anders - aber unzählige Menschen im Netz genauso. Dort hagelte es empörte Proteste nach Veröffentlichung von DeepNude - das nur bei Frauen-Fotos, nicht bei Männern funktionierte. So schrieb eine Frau auf Twitter: „Ich bin unfassbar schockiert. Es nimmt mir die Seele, es raubt mir den Atem.“ Eines haben die Entwickler auf jeden Fall erreicht: dass mehr denn je deutlich geworden ist, wie viel Missbrauchspotential in der aktuellen Technik steckt.

rpp

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