Ansturm auf dieses Edelmetall bei Händlern - darum ist es so begehrt

Der Ansturm auf Barren und Münzen bei vielen Händlern ist enorm. Besonders gefragt ist in der Coronakrise dabei dieses Edelmetall.
- Der Andrang bei Goldhändlern in Corona-Zeiten* ist enorm.
- Eine Rolle spielt dabei die Psychologie.
- In Krisenzeiten sind sichere Häfen gefragt - dazu zählen für Viele das Gold.
Großer Andrang bei Goldhändlern in Corona-Zeiten
Gold* ist in Krisenzeiten oft besonders gefragt. Ein paar Goldbarren im Tresor? Hier spielt die Psychologie eine wichtige Rolle: Allein der Anblick vermittelt manchen Menschen ein Gefühl von Sicherheit.
Viele Anleger haben in der Corona-Krise ihr Erspartes ins Gold angelegt, heißt es entsprechend in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (Stand: 24. April). Das Handelshaus Pro Aurum verkaufte demnach nach eigenen Angaben im März 6,2 Tonen Barren und Münzen, vier mal so viel wie im Vorjahresmonat. "Im April zeichnet sich fast auf die Unze genau die gleiche Tonnage ab", zitiert dpa einen Sprecher. Und auch Der Spiegel hatte über den Ansturm auf das Edelmetall berichtet.
Beim Anbieter Degussa Goldhandel hätten sich nach Unternehmensangaben zeitweise die Orders verfünffacht, heißt es weiter in dem dpa-Bericht. "Die Nachfrage von privaten Anlegern nach physischem Gold in Form von Barren und Münzen ist seit dem Ausbruch des Coronavirus noch einmal enorm gestiegen", hieß es. Schon in den Vormonaten sei sie auf sehr hohem Niveau gewesen.
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Coronakrise: Viele Menschen kaufen Goldbarren und Goldmünzen
Zu beobachten ist den Berichten zufolge auch, dass es in der Coronakrise auffällig viele Kunden zu Goldhändlern und Pfandleihhäusern treibt. Aber nicht aus dem Grund, weil sie aus Geldnöten Edelmetalle verkaufen oder Gegenstände beleihen wollten. Im Gegenteil: Die Menschen würden kaufen. Zum Beispiel Goldbarren oder Goldmünzen*.
Wer sich zu einem Kauf entscheidet, sollte sich vorher allerdings gut informieren, ob der Zeitpunkt überhaupt gerade günstig ist. Der Nachteil von Gold, sagen Experten: Das Edelmetall generiert keine laufenden Einnahmen. Der Gewinn hängt allein von der Entwicklung des Preises ab. Der Goldpreis kann zudem starken Schwankungen unterliegen. Die Experten von der Stiftung Warentest warnen daher: Anleger könnten bei Gold ähnlich viel verlieren wie bei einem Aktiendepot.
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Goldmünzen und Goldbarren - was Stiftung Warentest rät
Oft verlangen Händler zudem Aufschläge für den Kauf. Je kleiner die Goldbarren und Münzen sind, umso höher sind diese, zeigt eine Untersuchung der Zeitschrift "Finanztest" (03/2020): Für einen 1-Kilogramm-Barren zahlen Käufer im Schnitt einen Aufschlag von rund einem Prozent zum aktuellen Börsenpreis. Für einen 1-Gramm-Barren waren es oft mehr als 20 Prozent. "Finanztest" empfiehlt als Minimum bei Goldbarren 50 Gramm und bei Standardgoldmünzen eine Feinunze - dies entspricht 31,1 Gramm reinem Gold. Gedenk- und Sammlermünzen lohnen demnach eher nicht, da die Aufschläge für den Materialwert sehr hoch sind.
Die Preise für Anlagegold wie Barren oder Münzen sind laut Bankenverband abhängig von Gewicht, Feingoldgehalt und Prägung, wie dpa zudem berichtet. Mehr als zehn Prozent über dem aktuellen Goldpreis sollten sie demnach nicht liegen. Käufer sollten also auf den aktuellen Kurs achten.
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Gold-Kauf: Vergleichen lohnt sich immer
Wer statt die bekannteren Händler lieber den "kleinen" um die Ecke bevorzuge, sollte wie RND.de berichtet zudem auf eines achten: "Der Händler sollte zertifiziert sein, das heißt Mitglied beispielsweise im Berufsverband des deutschen Münzhandels sein. Das garantiert einem, dass die gekauften Gold-Münzen oder Barren unter anderem echt sind."
Vergleichen lohnt sich immer. "Die Zertifizierung des Händlers ist bei der zweiten Möglichkeit eines Gold-Kaufs wohl noch viel wichtiger. Im Internet", heißt es auf RND.de zudem. Denn dort müsse Vorkasse geleistet werden. Den besten Preis bekomme man sehr einfach über Vergleichsportale heraus. "Aber es sollte der Fokus beim Online-Kauf eben nicht nur auf dem günstigsten Preis liegen."
Eines sollte der Anleger "bei beiden Kaufvarianten" zur Hand haben, heißt es weiter auf RND.de: "Den Personalausweis. Seit Anfang 2020 ist ein Edelmetall-Händler wegen des deutschen Geldwäschegesetzes verpflichtet, sich vom Käufer ab einem Gold-Kaufwert von 2.000 Euro den Ausweis vorlegen zu lassen."
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ahu
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