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Kaffee-Konsum: Forscher entdecken neue Auswirkungen auf Gehirn

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Von: Raffaela Maas

Regelmäßiger Kaffee-Konsum gehört für viele Menschen zum Alltag dazu. Forscher haben nun herausgefunden, welchen Effekt diese Gewohnheit auf das Gehirn hat.

Frankfurt - Kaffee zählt mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 162 Litern jährlich als das absolute Lieblingsgetränk der Deutschen. Dabei wird Kaffee nicht nur wegen seines Geschmacks gerne getrunken. Das darin enthaltene Koffein lässt uns wacher und konzentrierter fühlen. Das Koffein regt den Herzschlag, sowie die Darmfunktion an und hat dadurch spürbare Auswirkungen auf den Körper.

Studie zeigt: Diese Auswirkungen hat Kaffee auf das Gehirn

Doch der Kaffee-Konsum hat nicht nur positive Effekte: Wie Forscherinnen und Forscher der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel und der Universität Basel nun herausgefunden haben, hat der regelmäßige Konsum von Kaffee auch Auswirkungen auf die Hirnstruktur. Im Rahmen einer Studie wurden 20 junge und gesunde Personen untersucht, die auch im Alltag regelmäßig Kaffee zu sich nehmen, berichtet fr.de.

Die Testpersonen bekamen zweimal zehn Tage lang Tabletten zur Einnahme. In einem der Studienzeiträume handelte es sich bei den Tabletten um Koffeintabletten, im anderen waren die Tabletten ohne Wirkstoff. Während des Untersuchungszeitraumes sollte außerdem auf jegliche Koffeinzufuhr außerhalb der Studie verzichten werden.

Jeweils zum Ende der zehn Tage wurde das Volumen der grauen Substanz der Probanden durch Hirnscans bestimmt. Auch die Schlafqualität der Teilnehmenden wurde in einem Schlaflabor durch Hirnstrommessungen untersucht.

Das Essverhalten kann das Gehirn beeinflussen, berichten Forschende in mehreren Studien. (Symbolfoto)
Eine Studie hat nun herausgefunden, dass der Konsum von Kaffee bestimmte Gehirnstrukturen einschränkt. (Symbolbild) © Webum/Imago

Die graue Substanz ist ein Teil des zentralen Nervensystems und sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark zu finden. Sie besteht aus unzähligen Neuronen, die zusammen ein Netzwerk bilden und viele Hirnfunktionen sowie sämtliche Funktionen des zentralen Nervensystems steuern. Das bedeutet, dass dieser Bereich für grundlegende Funktionen wie motorische Vorgänge, Motivation, Antrieb und psychische Leistungen verantwortlich ist.

Die Studie der UPK Basel und Universität Basel liefert ein klares Ergebnis. Auf den Schlaf hatte der Koffeinkonsum keine Auswirkungen. Anders sieht es bei der grauen Substanz aus. Nach zehn Tagen Verzicht auf Koffein fiel das Volumen der grauen Substanz größer aus als nach der gleichen Zeitspanne mit den Koffeintabletten. Die größte Veränderung war in dem Bereich des Gehirns, der zentral für die Gedächtnisfunktion ist, zu erkennen.

Studie bewertet Koffein-Konsum: „Nicht zwingend negative Auswirkungen auf das Gehirn“

Koffein scheint zwar das Volumen an grauer Substanz zu reduzieren, doch nach bereits zehn Tagen Koffeinentzug regenerierte sich diese bei den Probanden wieder deutlich. „Unsere Ergebnisse bedeuten nicht zwingend, dass Koffeinkonsum negative Auswirkungen auf das Gehirn hat“, betont Dr. Carolin Reichert, Co-Leiterin des Forschungsteams der UPK Basel. Offensichtlich verändere der tägliche Koffeinkonsum jedoch die kognitiven Leistungen, was zumindest Anlass für weitere Studien geben sollte.

Die Ergebnisse der Studie bedeuten nicht, dass Kaffee grundsätzlich schädlich für den Menschen ist. Der Kaffee-Konsum hat also keineswegs nur negative Auswirkungen. Tatsächlich sollen Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken, ein geringeres Sterberisiko im frühen Alter aufweisen. Das haben Studien herausgefunden. Trotzdem gilt: Kaffee sollte in Maßen genossen werden, erst recht von Personen mit Bluthochdruck. (rrm)

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