Allergien vorbeugen, geht das? Heilpraktiker gibt Tipps und erklärt Zusammenhänge
Husten, Schnupfen und Niesen: Erkältungsalarm? Nein, Allergiealarm. Was passiert im Körper und kann man Allergien überhaupt vorbeugen? Heilpraktiker Karl Lingenfelder stand Rede und Antwort.
Fulda - Nimmt der Körper eine fremde Substanz über die Haut, die Atmung oder den Magen-Darm-Trakt auf, wehrt sich unser Immunsystem dagegen. Bei einer Erkältung bekämpft es die Erreger, bei einer Allergie auch – allerdings bekämpft es bei einer Allergie vermeintlich harmlose Dinge wie Pollen, Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel. Dabei bildet es spezielle Antikörper und kann nicht mehr zwischen schädlichen und unschädlichen Substanzen unterscheiden.
Allergien vorbeugen, geht das? Heilpraktiker gibt Tipps
Entwickeln sich dann typische Allergiesymptome, spricht man laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund von einer Allergie. Wer eine solche hat, kann unter folgenden Symptomen leiden: Schnupfen, Husten und Niesen, Atemprobleme, tränende Augen, Juckreiz, Hautausschlag, Schwellungen der Schleimhäute oder Magen-Darm-Probleme.
Bei einem Allergietest – entweder per Haut- oder Bluttest – kann der Arzt prüfen, auf welche Substanzen der Körper Antikörper gebildet hat. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund betont allerdings: Ein positiver Allergietest allein heißt noch nicht, dass man allergisch ist. Er zeigt nur, ob das Immunsystem auf einen bestimmten Stoff Antikörper gebildet hat. Erst wenn nach dem Kontakt tatsächlich Beschwerden auftreten, spricht man von einer Allergie. Treten keine Beschwerden auf, liegt eine stumme Sensibilisierung vor. Das Immunsystem hat zwar Antikörper gebildet, Symptome gibt es aber nicht.

Laut Heilpraktiker Karl Lingenfelder aus Fulda kann man einer Allergie mit folgenden Verfahren vorbeugen: „Man kann Allergien vorbeugen mit: Mikroimmuntherapie, Homöopathie, Vitamin C-Infusionen, Eigenblutbehandlungen, Bioresonanztherapie, Fasten oder Darmsanierung.“ Heilfasten ist im Übrigen auch zu Hause möglich, allerdings gilt es dabei einiges zu beachten.
Auch bei Kleinkindern könne man Allergien schon vorbeugen: „Bei Kleinkindern gibt es außer Infusionen, Eigenblut und Fasten die gleichen Optionen. Man kann, wenn die Allergie doch auftritt, eine spezielle modifizierte Eigenblutbehandlung mit einer einmaligen Blutentnahme aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen durchführen.“ Laut Lingenfelder ist auch die Ernährung wichtig: „Ernährung spielt über die Kreuzallergene und eine allergenarme, histaminarme Ernährung eine große Rolle.“
Zu den Top-Allergenen würden Frühblüher wie Birke, Hasel und Erle, im Sommer Gräser, Tierepithelien durch Katzen, Pferde und Hunde, aber auch Hausstaubmilben zählen. „Der Darm spielt eine große Rolle, das Immunsystem, die genetische Belastung durch Eltern, die Allergiker sind, ein Kaiserschnitt bei der Geburt und vieles mehr“, erklärt der Heilpraktiker im Gespräch mit der Fuldaer Zeitung.
Heutzutage haben immer mehr Menschen die Vermutung, unter einer Allergie zu leiden. Ist das wirklich der Fall und wenn ja, wieso ist das so? „Allergien nehmen definitiv zu. Ursachen sind: Stress, chronisch stille Entzündungen (‚silent inflammation‘), (Fehl-)Ernährung, Fehlbesiedlungen des Darms (‚Dysbiosen‘) oder Histamin-Intoleranzen“, fasst Lingenfelder zusammen.
Immer mehr Menschen sind betroffen: Warum nehmen Allergien zu?
Ferner sagt er: „Elektrosmog wie Handystrahlung oder Belastungen im Schlafbereich begünstigen wahrscheinlich auch Allergien.“ Dem widerspricht allerdings das Bundesamt für Strahlenschutz, das keinerlei Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf den Körper festgestellt hat, die über eine minimale Erwärmung hinausgehen.
Weitere Ursachen für zunehmende Allergien, so Lingenfelder, seien ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen – vor allem Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Calcium und Zink. Auch das Klima spiele bei Allergien eine gewisse Rolle. „Zum Beispiel wachsen hier mittlerweile Pflanzen, die wir eigentlich nicht kennen und die ein hohes Allergiepotenzial haben.“
Weitere Artikel zum Thema Gesundheit finden Sie im Ratgeber-Ressort der Fuldaer Zeitung. Hinweis: Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.