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Chemiekeule Mückenspray: Warum Sie besser auf diese Inhaltsstoffe verzichten sollten

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Mückenschwarm in der Dämmerung
Sie kennen und fürchten diesen Anblick? Damit sind Sie nicht allein. Mückenspray verspricht Schutz – hat jedoch so einige Nebenwirkungen. © Jochen Lübke/dpa

Viele wappnen sich mit Insektenspray gegen Stechmücken. Doch beim Kauf sollten Sie vorsichtig sein, denn viele Produkte entfalten extreme Nebenwirkungen.

Antibrumm und Autan: Zwei der bekanntesten Produkte, die gegen Mücken und Zecken eingesetzt werden. Einfach auf die blanke Haut sprühen und schon bleiben ungeliebte Stechmücken fern. Fakt ist: Manche Stechmücken wie die asiatische Tigermücke und Zecken können Krankheiten übertragen, weshalb sich der Mensch gegen sie schützen sollte. Doch nicht nur Chemie hilft dabei, sich gegen die Plagegeister zu wehren.

So wirksam Produkte mit Inhaltsstoffen wie DEET und Icaridin auch sind, sie entfalten auch unerwünschte Nebenwirkungen.

Mehr über Krankheiten, die durch Zecken und Mücken übertragen werden: Gefährliches Zika-Virus jetzt auch in Europa und Zecken-Sommer naht: Wo Sie besonders vorsichtig sein müssen.

Icaridin und DEET schädlich für Wasserorganismen – auch allergische Reaktionen möglich

Das Hautspray von Nobite und Antibrumm Forte sind zwei Beispiele für Mückensprays, die DEET enthalten. Der Wirkstoff ist insektenabweisend, weil er einen schützenden Duftmantel auf die Haut legt. Ursprünglich wurde die Substanz von der US-Armee entwickelt, um Soldaten vor Stechmücken zu schützen, wie der Norddeutsche Rundfunk informiert. Es handelt sich um eine zulassungspflichtige Chemikalie, die Organismen schädigen kann. Viele Insektensprays fallen unter die Zulassungspflicht, was bedeutet, dass sie von staatlichen Behörden geprüft werden und der Kunde Warn- und Dosierungshinweise auf der Packung findet. Das Problematische an DEET: Es ist wasserlöslich und schadet Wasserorganismen – nicht nur wenn es durch Schwimmen in den See gelangt. Auch durch Duschen kann es in den Wasserkreislauf gelangen und somit in Kläranlagen, wo es nicht komplett herausgefiltert werden kann. Außerdem sind allergische Hautreaktionen durch den Kontakt mit DEET möglich.

Wieder ruhig schlafen – mit dem richtigen Moskitonetz

Sie haben es satt, nachts auf Mückenjagd zu gehen? Dann probieren Sie es mit dem Aerb Moskitonetz, das jedes Bett insektensicher macht (werblicher Link).

Ein weiterer problematischer Inhaltsstoff von Insektensprays ist Icaridin. Enthalten ist er unter anderem in Autan Protection Plus oder Mosquito protect Zecken Schutzspray. Icaridin steht in Verdacht, Wasserorganismen zu schaden und sogar natürliche Feinde von Mücken wie Lurche zu dezimieren. Der Naturschutzbund prangert an, dass Zulassungstests für Produkte mit Icaridin lückenhaft wären.

Ein weiteres Manko vieler zulassungspflichtiger Insektensprays: Dosierungsanweisung und Warnhinweise finden sich oft nur versteckt – oder gar nicht auf der Verpackung. So müssen Verbraucher bei einigen Präparaten die Folie auf der Rückseite des Produkts umständlich abziehen, um an die gewünschten Infos zu kommen, wie das Verbrauchermagazin Markt berichtete. Fatal, vor allem weil die Produkte nur dann sicher angewendet werden können, wenn die Dosierungsempfehlung befolgt wird.

Lesen Sie auch: Wespen greifen wieder an: Mit diesem genialen Trick halten Sie die Aasfresser fern.

Im Video: Mücken erfolgreich loswerden

Sie möchten auf Chemie im Kampf gegen Mücken verzichten? Dann sollten Sie folgende Hilfsmittel und Tipps kennen

So können Sie sich Stechmücken auch ohne Autan und Co. vom Leib halten:

(jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

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