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So oft kommt es wirklich zur Herzmuskelentzündung nach der Corona-Impfung

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Von: Juliane Gutmann

Häufige Ursache für eine Herzmuskelentzündung ist ein vorangegangener, nicht vollständig auskurierter Infekt. Auch nach der Corona-Impfung wurden Fälle gemeldet.

Verschleppte Infekte sind die häufigste Ursache einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Wie die Deutsche Herzstiftung weiter informiert, kann etwa eine Grippe eine Entzündung des Herzmuskels zur Folge haben. Auch eine Magen-Darm-Grippe* könne diesen gefährlichen Verlauf nehmen – sofern man sie nicht gut auskuriert. Denn wer zu früh wieder in den hektischen Alltag zurückkehrt oder schnell wieder das Sportprogramm aufnimmt, riskiert die Verschleppung des Infekts. Dies begünstigt die Entwicklung einer Myokarditis und kann sogar zum plötzlichen Herztod führen, so die Deutsche Herzstiftung. Beugen Sie also vor und kurieren Sie Infekte mit der nötigen Geduld aus, so der Appell der Stiftung.

Auch nach Corona-Impfungen kam es zu Fällen von Herzmuskelentzündungen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) als deutsches Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel erfasst in Sicherheitsberichten die gemeldeten Beschwerden nach Corona-Immunisierungen. Im aktuellen Bericht sind auch die Myokarditis-Fälle aufgelistet.

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Herzmuskelentzündung nach Impfung: Patienten fühlen sich nach Behandlung „schnell besser“

„Zu den bekannten, sehr seltenen Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe zählen Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) und Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels), wobei insbesondere junge Männer sowie männliche Kinder und Jugendliche nach der zweiten Impfung betroffen sind“, informiert das PEI im aktuellen Sicherheitsbericht. Doch was heißt „sehr seltene Nebenwirkung“ genau? Bei mehr als 92 Millionen Impfdosen Comirnaty (Biontech) und Spikevax (Moderna), die bis 30. September 2021 in Deutschland verimpft wurden, wurden insgesamt 1.243 Verdachtsmeldungen einer Myo-/Perikarditis ans PEI gemeldet. Allerdings unabhängig vom Kausalzusammenhang mit der jeweiligen Impfung. Die Entzündungen am Herzen konnten also nicht zweifelsfrei der Impfung zugeordnet werden, sondern können auch andere Ursachen haben wie einen verschleppten Infekt, die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva oder Autoimmunerkrankungen.

In den wenigsten Fällen verläuft die Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung nach mRNA-Impfung allerdings lebensbedrohlich. „Die publizierten Daten zeigen, dass die meisten Patienten mit einer Myo-/Perikarditis nach Impfung mit mRNA-Impfstoffen gut auf Behandlung und Ruhe ansprechen und sich schnell besser fühlen“, so der PEI-Sicherheitsbericht.

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Wie viele Menschen verstarben an einer Herzmuskelentzündung?

„Es wurden neun Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung und einer Myo-/Perikarditis gemeldet: sechs Männer und drei Frauen im Alter von 35 bis 84 Jahren“, informiert der PEI-Sicherheitsbericht. Fünf Meldungen bezogen sich auf Comirnaty, in den vier anderen Meldungen stehen noch weitere Informationen aus, weshalb eine abschließende Bewertung noch nicht möglich ist. Für die Einordnung der Zahlen wichtig zu wissen: Bis 15. Dezember 2021 wurden in Deutschland 136,6 Millionen Impf­dosen verabreicht, wie das Impfdashboard zeigt. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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