Müllmänner in der Corona-Krise: Was ohne ihre Hilfe los wäre

Mehr Zeit zu Hause bedeutet auch: Es entsteht mehr Müll daheim. Umso mehr sind die Menschen in Deutschland auf eine funktionierende Müllentsorgung angewiesen.
- Viele Menschen sind wegen der Corona-Pandemie daheim.
- Der Abfall zu Hause nimmt entsprechend zu.
- Die Müllentsorgung muss aber weiter funktionieren.
Müllentsorgung in Deutschland systemrelevant
Die Müllentsorgung in Deutschland gilt als "systemrelevant". Sprich, ohne sie geht es einfach nicht - und schon gar nicht in der Corona-Krise*. Denn da viele Menschen gerade mehr Zeit daheim verbringen als sonst, bedeutet das auch: Es entsteht mehr Müll zu Hause.
Damit der zunehmende Abfall nicht zunehmend zum Problem-Müll wird, ist die Mithilfe von allen Beteiligten gefragt: Das Bundesumweltministerium hat die Menschen in Deutschland aufgefordert, in der Corona-Krise Abfall zu vermeiden und zu sortieren.
Müllentsorgung in der Corona-Krise wichtiger denn je
Das gelte aber nicht für Haushalte mit infizierten Personen oder begründeten Verdachtsfällen, teilte das Ministerium von Svenja Schulze (SPD) mit: Dort gehörten auch Bio- und Verpackungsmüll sowie Altpapier in stabile und zugeknotete Tüten in die Restmülltonne. Altglas, Pfandflaschen, Elektromüll oder Batterien sollten nach Ende der häuslichen Quarantäne normal entsorgt werden. Für alle anderen Haushalte sei Mülltrennung nun "wichtiger denn je".
Entsprechend gilt die Aufmerksamkeit und der Dank in der Corona-Krise - neben den Supermarktkassiererinnen, Pflegern und vielen anderen systemrelevanten Berufen - derzeit besonders auch den Müllentsorgern. So viel Wertschätzung wie derzeit erfuhr ihr Berufsstand wohl noch nie.
Müllentsorger als Helden der Corona-Krise
Doch während viele Beschäftigte in den sogenannten systemrelevanten Berufen derzeit gerade von Politikern gern als die "Helden" in der Krise bezeichnet werden, ist ihr Gehalt oft vergleichsweise gering.
So lag der durchschnittliche Brutto-Monatsverdienst von Vollzeit-Beschäftigten der Müllabfuhr laut einem Bericht von Spiegel Online mit Bezug auf Zahlen des Statistischen Bundeamts im Jahr 2019 bei 2.473 Euro für ungelernte Kräfte, bei 2.974 Euro für Angelernte sowie bei 3.395 Euro für Fachkräfte.
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Dabei ist der Job - gerade in diesen Zeiten - alles andere als einfach. Die Müllsäcke sind mehr geworden, wie etwa ein Kieler Mitarbeiter der Müllabfuhr es gegenüber dem Deutschlandfunk schildert. Dass viele Menschen jetzt zu Hause bleiben, sei auch sonst spürbar: Weil die Straßen noch stärker zugeparkt seien, sei das Vorankommen für die Müllfahrzeuge an viele Ecken schwieriger geworden. Doch jammern will er keineswegs. "Wir versuchen, unterwegs Abstand zu halten, machen einfach einen Schritt mehr um den Kollegen herum und dann geht das."
Müllvermeidung - Politik bittet um Mithilfe der Bevölkerung
Das Umweltministerium betont derweil: Es kommt auf alle an, "damit die Restabfalltonnen nicht überquellen und Hygieneregeln eingehalten werden." Umso wichtiger seien während der Coronavirus-Pandemie die Abfallvermeidung und die richtige Abfalltrennung. Und Experten warnen nicht umsonst: Wenn die Müllentsorgung zusammenbricht, könnte es schnell zu einer Rattenplage kommen.
Der Verband kommunaler Unternehmen begrüßt die Aufforderung des Bundesumweltministeriums: "Es ist gut, dass das BMU Klarheit schafft und sich weiter für die Getrenntsammlung ausspricht." Das sei auch deshalb wichtig, damit es nicht zu einer Überlastung der Restmüllentsorgung komme.
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ahu
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