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Streamingdienst wird eingestellt – er startete erst vor wenigen Monaten

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Von: Sophia Adams

Eine Frau hält ein Smartphone in der Hand.
Der Streamingdienst Quibi ist nur auf dem Smartphone verfügbar. Nach wenigen Monaten wurde er aber bereits wieder eingestellt. © Tobias Hase/dpa/picture alliance

Mehrere Streamingdienste sind in den letzten Monaten hierzulande gestartet. Einer davon wird eingestellt – und Corona könnte dafür verantwortlich sein.

Das Angebot an Streamingdiensten ist in den letzten Monaten immer größer geworden. So steht seit ungefähr einem Jahr beispielsweise Apple TV+* zur Verfügung. Anfang 2020 startete Disney+ in Deutschland und angeblich soll es auch Überlegungen geben, die amerikanische Streaming-Plattform Hulu hierzulande anzubieten.

Bei dieser großen Auswahl fühlen sich viele Film- und Serien-Fans dazu gezwungen, sich nur für bestimmte Plattformen zu entscheiden – schließlich gehen mehrere Abos schnell ins Geld. Vermutlich wurde diese harte Streaming-Konkurrenz der noch sehr jungen Plattform Quibi zum Verhängnis. Nach nur wenigen Monaten gaben die Hersteller bekannt, dass die Plattform eingestellt wird.

Quibi wird eingestellt – Das unterscheidet die App von Netflix, Prime Video & Co.

Im Vergleich zu Netflix, Prime Video & Co. verfolgte Quibi ein etwas anderes Streamingkonzept. Die App gibt es nur für Smartphones und es sind dort ausschließlich Inhalte zu finden, die wenige Minuten andauern. Sie sollte für all jene attraktiv sein, die häufig ihr Handy verwenden und im Alltag nur wenig Zeit für Filme und Serien finden. Quibi war in erster Linie für den amerikanischen Markt bestimmt. Dort kostet sie 4,99 Euro pro Monat inklusive Werbung. Die Macher stellten die werbefrei US-Version der App allerdings auch in Deutschland zur Verfügung. Als einer der bekanntesten Inhalte gilt die Serie „Survive“ mit „Game of Thrones“-Star Sophie Turner.

Laut dem IT-Portal Golem haben die Hersteller um die 1,4 Milliarden Dollar (circa 1,2 Milliarden Euro) für den Aufbau der App ausgegeben. Von dem ursprünglich eingesammelten Geld seien noch mehrere hunderttausende Dollar übrig, die jetzt an die Geldgeber wie Disney oder NBCUniversal zurückgezahlt werden sollen. Zudem wolle man die Inhalte von Quibi und die Technologie dahinter verkaufen, erklären die Hersteller in einem Blog-Beitrag.

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Darum wird der Streamingdienst Quibi eingestellt

Quibi ist erst im April 2020 gestartet, entsprechend hielt sich die Plattform nur wenige Monate. Die Hersteller entschieden sich für das schnelle Aus, weil die gewünschten Ziele nicht erreicht werden konnten. Weshalb das Projekt scheiterte, können sie sich nicht erklären: „Nichtsdestotrotz hat Quibi keinen Erfolg. Sehr wahrscheinlich wegen eines von zwei Gründen: weil die Idee selbst nicht stark genug war, um einen eigenständigen Streamingdienst zu rechtfertigen, oder wegen des schlecht gewählten Zeitpunkts. Leider werden wir das nie wissen, aber wir vermuten, es war eine Kombination aus beidem. Die Umstände, die App während einer Pandemie auf den Markt zu bringen, ist etwas, was wir uns nie haben vorstellen können, aber andere Unternehmen haben diesen beispiellosen Hürden entgegengesehen und ihren Weg gefunden. Wir hingegen waren dazu nicht in der Lage“, erklären die Hersteller in ihrem Blog-Beitrag. (soa) *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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