Italien lockert überraschend: Ist normaler Urlaub bald wieder möglich?
Italien hat seine Corona-Maßnahmen in einigen Regionen überraschend gelockert. Ist dort normaler Urlaub bald wieder möglich?
Italien im Corona-Lockdown: Nun kommen erste Lockerungen
Update vom 2. Februar 2021: Während viele Länder aktuell aufgrund der Corona-Mutationen ihre Grenzen schließen, hat Italien überraschend seine Corona-Maßnahmen gelockert. Seit Herbst gilt in Italien ein Ampelsystem, das die Regionen in rote, orange und gelbe Zonen einteilt. Nun hat die Regierung die meisten Regionen Italiens auf die gelbe, und damit niedrigste, Risiko-Einstufung herabgesetzt – darunter die Regionen Latium, Lombardei, Venetien, Piemont, Emilia-Romagna, Abruzzen, Kalabrien, Marken, Friaul und Aostatal. Mittleres Infektionsrisiko besteht damit noch in Südtirol, Umbrien und Apulien sowie auf den Inseln Sardinien und Sizilien. Sie gelten als orange Zone.
Für die Regionen, die nun als gelbe Zone deklariert sind, kommen deshalb Lockerungen: Restaurants dürfen neben Mahlzeiten zum Abholen nun auch wieder bis um 18 Uhr Gäste vor Ort bedienen. Auch Sehenswürdigkeiten wie die Vatikanischen Museen oder das Forum in Rom dürfen von montags bis freitags öffnen. Am Wochenende sollen sie jedoch geschlossen bleiben, um Menschenansammlungen zu vermeiden.
Corona-Lockerungen: Urlaub in Italien wieder möglich?
Die Einreise nach Italien war auch ohne die aktuellen Lockerungen für Reisende aus der Europäischen Region grundsätzlich gestattet. Allerdings muss eine Einreiseerklärung sowie ein negativer PCR- oder Antigentest vorgelegt werden, der nicht älter als 48 Stunden ist, wie das Auswärtige Amt informiert. Die Einreise muss zudem dem zuständigen italienischen Gesundheitsamt am Aufenthaltsort in Italien mitgeteilt werden.
Zusätzlich erschwert werden touristische Reisen durch das Verbot, innerhalb Italiens in eine andere Region zu reisen. Diese Regelung wurde vor Weihnachten eingeführt und hat laut Auswärtigem Amt weiterhin Bestand. Daher können Polizeibehörden die Einreise nach Italien untersagen, wenn sich das Endziel der Reise in einer anderen Region befindet als dort, wo man eingereist ist. Des Weiteren gilt trotz der Lockerungen eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Skigebiete öffnen für den Amateursport nach aktuellem Stand am 15. Februar.

Lockdown in Italien: Reisesperre verbietet Reise in andere Regionen des Landes
Update vom 03. Dezember 2020: In Italien wurden verschärfte Corona-Maßnahmen beschlossen. Vom 21. Dezember bis zum 6. Januar soll eine Reisesperre gelten, die Reisen zwischen den Regionen Italiens verbietet, wie unter anderem die Tagesschau berichtet. Damit sollen die Bürger abgehalten werden, in den Weihnachtsurlaub zu fahren oder entfernt lebende Verwandte zu besuchen. Der Beschluss wurde in der Nacht vom Kabinett des Ministerpräsidenten Giuseppe Conte gefasst. Während der Reisesperre ist es den Italienern dann auch nicht erlaubt, eigene Ferienwohnungen an den Küsten oder in den Bergen zu besuchen. Einzige Ausnahme sind der Weg in die Arbeit, gesundheitliche Gründe oder andere Notfälle. Die Rückkehr an den Wohnort soll aber weiterhin erlaubt bleiben.
Die Maßnahmen sollen große Familienzusammenkünfte verhindern, wie sie über die Feiertage üblich sind. Hotels dürfen weiterhin unter Einhaltung von strengen Infektionsschutz- und Hygieneauflagen geöffnet bleiben – allerdings dürfen nur Gäste aus der eigenen Region aufgenommen werden.
An den Weihnachtstagen selbst – dem 25. und dem 26. Dezember – sowie am 1. Januar gelten sogar noch schärfere Corona-Regeln: Die Bürger dürfen nicht mal mehr die eigene Stadt verlassen. Verwandte dürfen nur besucht werden, wenn sie in derselben Gemeinde wohnen.
Eine Einreise nach Italien ist nach aktuellem Stand weiterhin möglich, doch während der Reisesperre müssen sich auch Touristen an die verschärften Corona-Regeln halten. Um Winter-Urlaub zu unterbinden, müssen Skipisten in Italien weiterhin geschlossen bleiben. Die Regierung hat die entsprechende Regelung um 50 Tage verlängert. Damit wird Ski-Urlaub frühestens im nächsten Jahr möglich sein. Um die Italiener davon abzuhalten, selbst für einen Winter-Urlaub ins Ausland zu fahren, soll zudem eine Quarantänepflicht für Reiserückkehrer eingeführt werden.
Passend dazu: Ski-Urlaub auf der Kippe: Italien will Verbot für ganz Europa.
Verschärfte Corona-Maßnahmen in Italien – Ist Urlaub überhaupt noch möglich?
Originalmeldung vom 12. November 2020: Die zweite Welle des Coronavirus hat momentan fast ganz Europa im Griff – neben (Teil)-Lockdowns in Deutschland*, Tschechien und Österreich gelten nun auch verschärfte Maßnahmen in Italien. Aber was bedeutet das für den geplanten Urlaub?
Italien-Urlaub trotz Corona: Diese Maßnahmen gelten vor Ort
Trotz der strengen Corona-Maßnahmen in Deutschland ist eine Auslandsreise offiziell nicht verboten. Allerdings wird die Auswahl an Urlaubsländern, die kein Risikogebiet darstellen, immer kleiner. Auch ganz Italien zählt nun seit dem 6. November vonseiten des Robert-Koch-Instituts wieder komplett als Risikogebiet. Die Zahl der Neuinfektionen hat landesweit den Grenzwert von 50 pro 100.000 Einwohnern überschritten. Auch die italienische Regierung hat auf die steigenden Fallzahlen reagiert und die Maßnahmen wieder verschärft. Folgende Regeln gelten derzeit laut Auswärtigem Amt bis voraussichtlich zum 3. Dezember in Italien:
- Es gilt eine Ausgangssperre von 22 Uhr bis 5 Uhr – Ausnahmen sind der Weg zur Arbeit, zum Arzt oder andere dringliche Gründe. Wer das Haus verlässt, muss eine Selbsterklärung mit sich führen.
- Bars und Restaurants müssen grundsätzlich um 18 Uhr schließen.
- Einkaufszentren bleiben am Wochenende geschlossen.
- Kulturelle und soziale Veranstaltungen an öffentlichen wie privaten Orten sind ausgesetzt.
- Tanzveranstaltungen in Innenräumen und im Außenbereich sowie alle Sportveranstaltungen sind ausgesetzt.
- Museen, Kinos und Theater sind geschlossen.
- Hotels und Geschäfte dürfen unter Einhaltung von strengen Infektionsschutz- und Hygieneauflagen geöffnet bleiben.
- Lifte und Bahnen in Skigebieten bleiben für den Amateursport geschlossen.
- Fitnessstudios, Schwimm- und Thermalbäder sowie Wellnesszentren bleiben geschlossen.
- Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist im ganzen öffentlichen Raum vorgeschrieben – ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren.
Ist ein Urlaub in Italien möglich?
Für Deutsche ist die Einreise nach Italien generell weiterhin gestattet. Es muss beim Einstieg in Flugzeug, Bus, Zug oder Fähre aber eine Einreiseerklärung vorgelegt werden, zudem wird die Körpertemperatur gemessen. Ein Einreiseverbot gilt für diejenigen, die sich während der letzten 14 Tage in einem der folgenden Länder aufgehalten haben oder hindurchgereist sind: Armenien, Bahrain, Bangladesch, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Chile, Kolumbien, Kosovo, Kuwait, Nord-Mazedonien, Republik Moldau, Montenegro, Oman, Panama, Peru und Dominikanische Republik.
Hotels haben wie oben erwähnt unter strengen Hygienebedingungen geöffnet, doch die verschärften Corona-Maßnahmen machen einen erlebnisreichen Urlaub fast unmöglich: Museen, Restaurants, Thermalbäder und Skigebiete haben geschlossen, zudem darf das Haus nur für einen triftigen Grund verlassen werden. In manchen Regionen Italiens wie Aostatal, Kalabrien, der Lombardei und in Piemont sind die Ein- und Ausreise sogar grundsätzlich verboten, auch Reisen innerhalb der Region sind untersagt. In Südtirol gilt die Ausgangssperre hingegen von 20 Uhr bis 5 Uhr – zunächst bis zum 22. November.
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Rückkehr aus einem Risikogebiet: Das müssen Sie beachten
Seit dem 8. November gelten neue Quarantäne-Regelungen für Rückkehrer aus Risikogebieten in Deutschland. Betroffene Personen müssen nun die Digitale Einreiseanmeldung ausfüllen und sich nun für 10 Tage in Selbstisolation begeben. Die Quarantäne kann nur durch einen negativen Corona-Test, der frühestens am fünften Tag nach der Einreise gemacht werden darf, verkürzt werden.
Corona-Risikogebiet: Kann ich meinen Italien-Urlaub kostenfrei stornieren?
Eine offizielle Reisewarnung vonseiten des Auswärtigen Amts zum Zeitpunkt der geplanten Reise ist ein wichtiges Indiz dafür, dass Sie Ihre Reise kostenfrei stornieren können, so die Verbraucherzentrale. Aktuell gilt die Reisewarnung für ganz Italien mit Ausnahme der Region Kalabrien (Stand: 09. November). Wenn die Reise vonseiten des Reiseveranstalters abgesagt wird, haben Urlauber das Recht, den vollen Reisepreis erstattet zu bekommen. Eine Umbuchung oder ein Gutschein müssen nicht akzeptiert werden. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
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