In diesen Urlaubsdestinationen stecken sich Deutsche aktuell am häufigsten mit dem Coronavirus an
Nach den Grenzöffnungen sind die Zahlen der Covid-19-Infizierten wieder rasant angestiegen. Wo stecken sich Urlauber im Ausland derzeit am häufigsten an?
- Viele Deutsche möchten an ihren freien Tagen immer noch verreisen – sowohl im In- als auch im Ausland.
- Zeitweise lag der Anteil an Infektionen mit wahrscheinlichem Expositionsort im Ausland wieder bei 42 Prozent.
- Das Robert Koch-Institut informiert, wo es im Ausland zuletzt zu den meisten Infektionen gekommen ist.
Urlaub in Corona-Zeiten 2020: Wo kommt es am häufigsten zu Ansteckungen?
Update vom 8. Oktober 2020: In einem aktuellen Situationsbericht vom 6. Oktober stellt das Robert Koch-Institut neue Daten zu den Infektionsländern zur Verfügung, in denen sich Deutsche am häufigsten mit Covid-19 anstecken. Nach den Grenzöffnungen stiegen die stark abgesunkenen Neuinfektionszahlen innerhalb kürzester Zeit wieder an. Und die Ansteckungen durch einen Aufenthalt im Ausland erreichten Ende August bis Anfang September mit einem Anteil von 49 Prozent ihren Höhepunkt. Was sagen nun die neuen Daten?
Laut RKI sind die Infektionszahlen mit Exposition im Ausland wieder stark abgesunken – derzeit liegen sie bei nur noch 7,7 Prozent. Trotzdem sind die Fallzahlen insgesamt in Deutschland gestiegen, wie Meldungen von Corona-Hotspots in Remscheid, Hamm oder Berlin belegen. Auch die konkreten Zahlen des RKI zeigen, dass sich der Großteil der Deutschen derzeit innerhalb der eigenen Landesgrenzen ansteckt. Ein großer Anteil von 31 Prozent der gemeldeten Fälle machen aber auch keine Angaben zum wahrscheinlichen Infektionsland. Als Spitzenreiter unter den Infektionsherden im Ausland tut sich hingegen die Türkei hervor.
Hier sehen Sie die komplette Übersicht der Expositionsländer in den Kalenderwochen KW 37 bis KW 40, die das RKI in seinem Situationsbericht vom 6. Oktober bereitstellte:
Wahrscheinliches Infektionsland | KW 37 | KW 38 | KW 39 | KW 40 | Gesamtzahl Nennungen |
---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 4.218 | 6.169 | 6.614 | 7.270 | 24.271 |
Türkei | 346 | 261 | 156 | 106 | 869 |
Tschechische Republik | 141 | 116 | 98 | 119 | 474 |
Rumänien | 165 | 103 | 84 | 78 | 430 |
Kroatien | 208 | 90 | 43 | 35 | 376 |
Kosovo | 168 | 91 | 44 | 31 | 334 |
Österreich | 76 | 93 | 66 | 97 | 332 |
Frankreich | 110 | 102 | 60 | 40 | 312 |
Italien | 88 | 87 | 55 | 52 | 282 |
Spanien | 103 | 60 | 46 | 57 | 266 |
Polen | 47 | 49 | 40 | 111 | 247 |
Niederlande | 35 | 49 | 101 | 44 | 229 |
Bosnien und Herzegowina | 107 | 47 | 28 | 21 | 203 |
Griechenland | 81 | 56 | 24 | 21 | 182 |
Ungarn | 73 | 32 | 18 | 16 | 139 |
Andere | 400 | 358 | 328 | 322 | 1.408 |
Gesamt | 6.366 | 7.763 | 7.805 | 8.420 | 30.354 |
Sommer-Urlaub 2020: Immer mehr Deutsche stecken sich im Ausland an - fast die Hälfte der Fälle betroffen
Update vom 26. August 2020: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat neue Daten zu wahrscheinlichen Infektionsorten im Ausland vorgelegt. Demnach ist der Anteil an Coronavirus-Infektionen nach einem Auslandsaufenthalt in der letzten Woche (KW 34) auf 42 Prozent gestiegen. Heißt: Beinahe die Hälfte der Covid-19-Fälle, die an RKI übermittelt werden, wurden bei Menschen festgestellt, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückgekehrt sind. Zum Vergleich: Anfang August lag er bei 31 Prozent und zwischenzeitlich - vor den Grenzöffnungen - sogar bei 0,3 Prozent. Es sei aber auch zu erwähnen, dass bei rund 33 Prozent der gemeldeten Covid-19-Fälle keine Angaben zum wahrscheinlichen Infektionsort gemacht wurden.
In den letzten vier Wochen gaben laut RKI 10.139 Personen einen möglichen Infektionsort im Ausland an. Insgesamt wurden 10.387 Länder genannt, da Mehrfachnennungen möglich sind. Am häufigsten erwähnt, wurden Länder des Westbalkans, die Türkei, Bulgarien, Spanien und Rumänien. Kroatien hat die Türkei mittlerweile an Nennungen überholt. Außerdem wurde Frankreich auch wieder häufiger als möglicher Infektionsort genannt.
Das RKI merkt an, dass bei Fällen mit Angabe Kosovo oder Türkei eher Kinder und Personen mittleren Alters betroffen sind, was auf eine Reise im Familienbund hinweise. Bei den Fällen mit wahrscheinlichem Infektionsland Spanien, Kroatien und Bulgarien seien jedoch eher Personen zwischen 20 und 29 Jahren betroffen, was auf einen Vergnügungstourismus hinweise.
Die komplette Übersicht über die Expositionsländer in den Kalenderwochen 31 bis 34, die das RKI in seinem Situationsbericht vom 25. August bereitstellte, sehen Sie hier:
Wahrscheinliches Infektionsland | KW 31 | KW 32 | KW 33 | KW 34 | Gesamtzahl Nennungen |
Deutschland | 2.515 | 2.480 | 2.573 | 2.323 | 9.891 |
Kosovo | 341 | 562 | 814 | 811 | 2.528 |
Kroatien | 45 | 234 | 578 | 940 | 1.797 |
Türkei | 123 | 393 | 648 | 426 | 1.590 |
Bosnien und Herzegowina | 53 | 81 | 155 | 239 | 528 |
Bulgarien | 50 | 117 | 166 | 159 | 492 |
Spanien | 27 | 76 | 119 | 256 | 478 |
Rumänien | 40 | 56 | 109 | 153 | 358 |
Mazedonien | 30 | 51 | 80 | 105 | 266 |
Albanien | 24 | 44 | 70 | 95 | 233 |
Serbien | 55 | 45 | 78 | 52 | 230 |
Frankreich | 13 | 30 | 58 | 117 | 218 |
Polen | 34 | 66 | 56 | 39 | 195 |
Österreich | 10 | 26 | 69 | 65 | 170 |
Italien | 9 | 28 | 43 | 74 | 154 |
Malta | 4 | 29 | 39 | 32 | 104 |
Andere | 141 | 221 | 294 | 390 | 1.046 |
Gessamt | 3.514 | 4.539 | 5.949 | 6.276 | 20.278 |
Sommer-Urlaub 2020: In diesen Ländern stecken sich aktuell die meisten Deutschen mit Corona an
Originalmeldung vom 14. August 2020: Wer in Zeiten von Corona eine Reise plant, möchte ein möglichst sicheres Urlaubsland wählen: Niedrige Infektionszahlen und sinnvolle Präventionsmaßnahmen vor Ort lautet hier die Devise. Eine Liste der Corona-Risikogebiete* des Robert Koch-Instituts gibt Urlaubern Aufschluss über, welche Länder daher eher gemieden werden sollten. Aber wie viele Urlauber stecken sich tatsächlich in den Risikogebieten mit dem Virus an?
Urlaub trotz Corona: Anteil der Covid-19-Fälle nach Auslandsbesuchen steigen wieder an
Vor den Grenzschließungen im März lag der Höchststand bei den ans RKI übermittelten Covid-19-Fällen, bei denen ein anderes Infektionsland als Deutschland genannt wurde, bei 46 Prozent. Bedeutet: Fast die Hälfte der infizierten Deutschen haben sich im Ausland mit dem Coronavirus angesteckt. Nachdem die Grenzen geschlossen wurden, konnte dieser Anteil auf 0,4 Prozent gesenkt werden. Seit den ersten Grenzöffnungen vermerkt das Robert Koch-Institut allerdings wieder einen Anstieg bei den Infektionen im Ausland.
In diesen Ländern kommt es zu den meisten Corona-Infektionen
Generell stecken sich Deutsche zwar immer noch hierzulande am häufigsten an - 8.607 Fälle in den letzten vier Wochen -, doch der Anteil an Infektionen im Ausland holt wieder auf. Anfang August lag er wieder bei 31 Prozent. Zu den meisten Infektionen im Ausland kam es dabei im Kosovo (1.096 Fälle), in der Türkei (501 Fälle) und in Kroatien (260 Fälle).
Die komplette Übersicht über die Expositionsländer in den Kalenderwochen 29 bis 32, die das RKI in seinem Situationsbericht vom 11. August bereitstellte, sehen Sie hier:
Expositionsland | Anzahl Nennungen |
Deutschland | 8.607 |
Kosovo | 1.096 |
Türkei | 501 |
Kroatien | 260 |
Serbien | 196 |
Bulgarien | 166 |
Bosnien und Herzegowina | 156 |
Rumänien | 113 |
Polen | 112 |
Spanien | 107 |
Mazedonien | 92 |
Albanien | 86 |
Niederlande | 50 |
Österreich | 44 |
Frankreich | 43 |
Ukraine | 43 |
Rest | 448 |
Gesamt | 12.120 |
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Das RKI weist darauf hin, dass die Übertragung und Folgefälle durch konsequente Prävention und frühzeitige Identifikation stark reduziert werden können. Dafür sei es jedoch wichtig, dass Menschen sich an die gängigen Regeln halten - Abstand wahren, Hygiene betreiben und Alltagsmaske tragen. Das Virus könnte tödlicher sein als die spanische Grippe, meinen US-Forscher. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
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