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Was dieser Mann in seinem Hotelzimmer erlebte, ist wirklich mehr als absurd

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Vor Jahren ging bei einem Hotelbesuch alles schief: ein Mann hinterließ das Zimmer völlig verwüstet. Die verrückte Geschichte dazu schrieb er nun dem Hotel als Entschuldigung.

Nick Burchill hatte gerade einen neuen Job begonnen und reiste für eine Firmenveranstaltung in ein Hotel. Dort angekommen ging alles schief, was wohl schiefgehen kann. Burchills Geschichte erinnert tatsächlich mehr an eine Komödie als eine wirkliche Geschichte. Und die ist wirklich zum Lachen.

Der Angriff der Möwen - auf die Würste

"Liebes Empress Hotel, dies mag wie eine ungewöhnliche Anfrage erscheinen, aber ich schreibe Ihnen heute, um um 'Entschuldigung' zu bitten", beginnt die Nachricht von Nick Burchill auf Facebook, die er an das Hotel richtet, in dem er vor Jahren Hausverbot bekam. "Vor 17 Jahren führte eine Reihe unglücklicher Ereignisse dazu, dass ich aus Ihrem Hotel verbannt wurde. Ich möchte den Vorfall erklären."

Und dann beginnt die Erzählung einer Geschichte, die eigentlich nur aus einem Film stammen kann. Denn was Burchill da schreibt, ist fast nicht zu glauben - und nicht minder zum Totlachen.

Im Jahr 2001 habe er gerade einen neuen Job begonnen und habe im Empress Hotel eine Firmenveranstaltung besucht. Da er Freunde in der Gegend hatte, versprach er, ihnen eine lokale Delikatesse aus seinem Heimatort mitzubringen: Würste nämlich, mit dem Namen "Brother's Peperoni". Burchill packte also einen ganzen Koffer mit den Würsten voll.

Leider verlor die Fluggesellschaft den Wurst-Koffer, wodurch erst einen Tag später der Koffer im Hotel ankam. Da Burchill Angst hatte, die Würste könnten schlecht werden, wollte er sie kalt lagern - und stellte sie auf den Balkon seines Hotelzimmers, denn die Luft draußen sei eher kühl gewesen. Und einen Kühlschrank habe es nicht gegeben. Er legte die Würste draußen ab und beschloss, einen Spaziergang zu machen.

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Verwüstung des Hotelzimmers - und Slapstick vom Feinsten

Nach etwa vier bis fünf Stunden sei er zurückgekommen - und fand sein Zimmer in einem absoluten Schreckenszustand vor: Denn Möwen - rund 40 an der Zahl, wie er schreibt - seien bei seiner Ankunft in seinem Zimmer gewesen und machten sich über die Wurst her. Doch nicht nur das: Die Möwen vertrugen, wie zu erwarten war, die Würste nicht - und hinterließen ihre Ausscheidungen im gesamten Zimmer. Erschrocken von Burchills Anwesenheit fingen sie außerdem an, wild durch das Zimmer zu fliegen und alles umzuschmeißen.

"Das Ergebnis war ein Tornado von Möwenausscheidungen, Federn, Wurst-Brocken und ziemlich großen Vögeln, die im Raum herumschwirrten. Die Lampen fielen um. Die Vorhänge waren verwüstet", schreibt Burchill auf Facebook. "Ich watete durch die Vögel und öffnete die restlichen Fenster. Die meisten Möwen sind sofort rausgeflogen." Eine hartnäckige wollte er mit seinem Schuh vertreiben, den er nach ihr warf - der flog direkt aus dem geöffneten Fenster.

Irgendwann waren endlich alle Möwen wieder draußen, da stellte Nick Burchill fest, dass er in ein paar Minuten mit seinen Kollegen zum Abendessen verabredet war. Er beschloss, das Chaos erst einmal so zu belassen, damit er bei seiner neuen Arbeit keinen schlechten Eindruck hinterließ. Doch er hatte nur noch einen Schuh.

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Und weil das alles noch nicht reicht...

Schnell lief er nach unten, fand seinen Schuh total verdreckt auf der Straße und wollte ihn schnell im Badezimmer reinigen. Dann war er natürlich nass, also hielt er ihn unter den Föhn, sonst wäre der Unterschied aufgefallen. "Ich hatte den Fön eingeklemmt und der Schuh trocknete sehr gut. Dann klingelte das Telefon", schreibt Burchill. "Ich ging nach nebenan, um ans Telefon zu gehen und plötzlich fiel der Strom aus." Der Fön hatte sich aus seiner Befestigung gelockert und war ins Waschbecken gefallen, was den Stromausfall im Hotel ausgelöst hatte. Die Luft im Zimmer hatte mittlerweile einen Geruch von verdauten Würsten und Fisch angenommen.

"An diesem Punkt entschied ich, dass ich Hilfe brauchte. Ich rief an der Rezeption an und bat um jemanden, der mir helfen könnte, das Chaos zu beseitigen. Ich kann mich noch an den Blick der Dame erinnern, als ich ihr die Tür öffnete. Ich hatte absolut keine Ahnung was ich ihr sagen sollte, also sagte ich nur 'Es tut mir leid' und ging zum Abendessen. Als ich zurückkam, waren meine Sachen in einen viel kleineren Raum verlegt worden. Ich dachte, das sei das Ende von allem, bis mir gesagt wurde, dass meine Firma einen Brief erhalten hatte, der mich aus dem Empress Hotel verbannte. Ein Verbot, das ich nun seit fast 18 Jahren respektiere."

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Burchill beendet seinen Post mit einer Entschuldigung

"Ich bin reifer geworden und stehe zu der Verantwortung für meine Handlungen", so Burchill abschließend. "Ich schreibe Ihnen, um mich für den Schaden zu entschuldigen, den ich indirekt verursacht habe, und um Sie zu bitten, mein lebenslanges Verbot zu überdenken."

Der Post wurde mittlerweile knapp 7.500 Mal geteilt (Stand 9.4.18), Burchills Geschichte sorgte in den Medien für Lacher und ging durch die ganze Welt. Und auch das Hotel scheint dem Mann verziehen zu haben. Als Ergänzung schreibt Burchill unter seinen Post:

"Nachdem ich meinen Antrag auf Begnadigung beim Personal des Empress Hotel gestellt hatte, hat mich Ryan, der Manager, benachrichtigt, dass ich wieder als Gast willkommen sein würde. Ich wette ausschlaggebend war das Pfund Würste, das ich ihnen als Friedensangebot geschickt habe."

Was auch immer es war: In der Redaktion mussten wir Tränen lachen - wie scheinbar auch im Empress Hotel.

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sca

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