Frühling, bitte! Reiseziele in Europa in den prächtigsten Farben
Wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, bricht in Europa eine besondere Zeit an. Dann tauchen Blumen die Landschaften in ein Meer aus bunten Farben.









Laue Frühlingsluft lädt zum Wandern, Radfahren oder Picknicken ein. Neben Mallorca mit der berühmten Mandelblüte gibt es noch zahlreiche traumhafte Reiseziele, die weniger bekannt und besucht sind – doch mindestens ebenso spektakulär.
Das Reiseportal Holidu hat Orte für den Frühling zusammengestellt, die bald in voller farbenprächtiger Blüte stehen:
Portugal, Azoren: Blaue Hortensien
Die Hortensie, botanisch "Hydrangea macrophylla" genannt, stammt eigentlich aus China. Dank des Botanikers Philipert Commerson ist sie seit dem 18. Jahrhundert auch in Europa beheimatet. Die Azoren bieten den Hortensiengewächsen ideale Bedingungen: Das Klima ist mild und die Vulkanböden reich an Nährstoffen.
Gewusst wo: Besonders zahlreich sind die Hortensien auf der Insel Faial zu finden, die daher auch den Beinamen "Blaue Insel" trägt. Im Garten dieser Insel-Ferienunterkunft wachsen gut gepflegte Hortensien und begeistern mit ihren bunten Blüten.
Wann: Mai – Juni
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Österreich, Wachau: Marillenblüte
Die Wachauer Marillen sind aufgrund ihres einzigartigen Geschmacks, ihrer Qualität und dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel in der Produktion seit 1996 von der Europäischen Union geschützt. Rund 100.000 Marillenbäume bescheren mit ihren weiß-rosa Knospen ein betörendes Erlebnis für alle Sinne. Die Blütezeit beginnt Ende März und dauert circa zwei Wochen. Wer später anreist, kann die süßen Früchte als Obst oder verarbeitet in Marmelade oder Schnaps genießen.
Gewusst wo: Der Ort Rossatz-Arnsdorf ist die größte Marillen-Anbaugemeinde Österreichs. Hier verläuft die "Marillenmeile" mit Wanderwegen durch Obstgärten.
Wann: Ende März – Mitte April
Spanien, Costa de Azahar: Orangenblüte
Die Orangen kamen im Mittelalter aus Südostasien zunächst in den arabischen Raum und später nach Europa. Lange Zeit waren die Blüten von weitaus größerem Interesse als die Früchte. Die strahlend weißen Blüten werden wegen ihres intensiven Dufts noch heute für Öle, Parfüme und auch für Tee verwendet. In Spanien gelten die "Azahar", wie sie dort heißen, auch als Symbol für die Hochzeit und werden oft in Brautsträuße eingebunden. Blütezeit ist von April bis Ende Mai.
Gewusst wo: Valencia lockt mit über 10.000 Orangenbäumen, die im Frühling in voller Blüte stehen – ein außergewöhnlicher Anblick! Ein weißes Orangenblütenmeer beherrscht dann die Stadt mit dem größten Stadtpark Europas, dem "Jardines del Turia".
Wann: April – Mai
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Niederlande, Holland: Tulpen
Die ursprünglich aus dem Osmanischen Reich stammende Tulpe kam im 16. Jahrhundert in die Niederlande, wo sie zuerst zum Symbol des Adels wurde. Später entwickelte sie sich zu einer weit verbreiteten Zierpflanze mit über 150 Arten und wurde zur Nationalblume des Landes. In den Hungerszeiten des zweiten Weltkriegs diente sie den Niederländern sogar als Nahrungsmittel.
Gewusst wo: Heute wird die Tulpenblüte besonders im Stadtpark Keukenhof in Lisse zelebriert, zwischen Amsterdam und Den Haag gelegen. In dem 32 Hektar großen Park blühen im April und Mai etwa sieben Millionen Blumen.
Wann: April – Mai
Italien, Apulien: Wilde Orchideen
Im Naturpark Gargano findet man die höchste Dichte Europas an wilden Orchideen. Rund 60 von 200 wilden Orchideensorten weltweit sind in der Region beheimatet. Wildorchideen sind zwischen 15 bis 30 Zentimeter groß und sehen wie zarte Miniaturausgaben der üppigeren Schwestern in den Tropen aus. Auf Wanderwegen kann der Naturpark mit seinen weißen Felsen, dichten Wäldern, Dünen und Sümpfen erkundet werden. Doch Orchideen-Liebhaber sollten sich beeilen, denn die seltene Pflanze ist auch Leibspeise der Ziegen im Gargano.
Gewusst wo: Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen im Gargano ist die apulische Stadt Mattinata.
Wann: April – Mai
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Deutschland, Rheinland: Kirschblüten
Vor allem in Japan ist die Blütezeit der Kirsche etwas ganz Besonderes. Dort ist das Betrachten der Kirschblüten ein regelrechter Volkssport. Es gibt auf Japanisch nicht nur ein Wort für die Kirschblüte selbst, sondern sogar ein Wort, welches das Ritual des Kirschblüten-Betrachtens beschreibt: Hanami.
Gewusst wo: Doch man muss nicht so weit reisen, um in den Genuss der blühenden "Prunus serrulata" zu kommen. Im Mai sprießen auch in Deutschland die Knospen vieler Kirschbäume: Vor allem in Düsseldorf, wo auch die größte japanische Gemeinde Europas zu finden ist sowie in Bonn, dessen Altstadt jedes Jahr im Mai zum Publikumsmagneten wird. Da die Kirschblüte stark von den Launen des Aprilwetters und dem vorangegangenen Winter abhängt, lässt sich der genaue Zeitpunkt der Blüte nur schwer vorhersagen.
Wann: Mitte April – Anfang Mai
Vereinigtes Königreich, Cornwall: Rhododendren
Ab Mai leuchten riesige Rhododendren in bunten Farben: Sogenannte "Pflanzenjäger" brachten im 19. Jahrhundert Rhododendronsamen aus dem Himalaya auf die Insel. Heute sind die Pflanzen, die gewaltige Ausmaße annehmen können, in den zahlreichen öffentlichen Gärten in Cornwall zu bestaunen.
Gewusst wo: Der über 160 Jahre alte Garten "Trebah" besticht durch eine Blütenpracht aus violetten und roten Rhododendren im Frühling. Im Sommer lösen dann endlose blau-rosa Hortensienhecken die Blumen ab. Eine Sammlung seltener Bäume und Sträucher zieht Pflanzen-Freunde das ganze Jahr über an.
Wann: Mai – Juli
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Schweiz, Zermatt: Edelweiß
Das Edelweiß ist in den mittel- und südeuropäischen Gebirgen wie den Alpen, Pyrenäen und dem Balkan beheimatet. Ursprünglich kam die Pflanze während der Eiszeit aus Zentralasien nach Europa. So finden sich auch heute ihre nächsten Verwandten noch in Tibet, im Himalaya, in Japan oder Korea. Die Edelweiß-Blumen wachsen in einer Höhe zwischen 1.800 und 3.000 Metern und fühlen sich auf steinigen Almwiesen wohl. Die weiß-behaarten Blätter, die das "Leontopodium nivaletypisch" unverwechselbar machen, sind eigentlich nur Scheinblüten. Diese verdecken die darunter liegende, sehr unauffällige Blüte. Im 19. Jahrhundert wurde das Edelweiß vor allem in der Volksmedizin verwendet. Erst später wurde es zum symbolträchtigen Wahrzeichen der Alpen.
Gewusst wo: Im Zermatt stehen die Chancen gut, auf dem "Edelweißweg" ein paar der raren Blumen zu entdecken. Doch bitte daran danken: Auf keinen Fall pflücken, das Edelweiß ist streng geschützt! Alpenländische Stimmung kommt in einem Chalet mit Blick auf die Berge auf. Die Unterkunft befindet sich nur wenige hundert Meter von der Bergbahn, die Besucher auf die höchste Bergstation Europas in luftigen 3.883 Metern Höhe bringt.
Wann: Juli – September
Frankreich, Provence: Lavendel
Nicht nur für die Augen sind die satten Farben des Lavendels ein unvergesslicher Genuss, sondern mit einem intensiven Duft für die Nase. Viele Wanderwege machen Lust, die Kräuterpflanzen aus nächster Nähe zu entdecken. Wer die Pflanze genauer kennenlernen möchte, kann auch eine der vielen Herstellungsstätten der Lavendelprodukte besuchen. Die charakteristisch duftende Pflanze stammt aus der Familie der Lippenblütler und wird auch Lavandula genannt.
Gewusst wo: Wohnen direkt am Lavendelfeld, das ist in der Nähe von Goult möglich. Große Gärten laden ein, den Blick über den lila-violetten Teppich gleiten zu lassen und dem Vogelgezwitscher zu lauschen. In der warmen Abendluft lässt sich unter dem Sternenhimmel der Duft besonders eindrucksvoll genießen.
Wann: Juni – Mitte August
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