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"Hässlicher schwarzer Bastard": Rassismus-Vorfall bei Ryanair - jetzt äußert sich Airline

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Ryanair muss wegen eines rassistischen Vorfalls an Bord erneut mit einem Imageproblem kämpfen.
Ryanair muss wegen eines rassistischen Vorfalls an Bord erneut mit einem Imageproblem kämpfen. © picture alliance/Silas Stein/dpa

Ein rassistischer Vorfall in einem Ryanair-Flugzeug hat Europas größte Billig-Airline in Erklärungsnot gebracht. Jetzt hat die Airline eine Stellungnahme abgegeben.

Update vom 26. Oktober 2018: Ryanair-Stellungnahme zu Video über rassistischen Vorfall

Ryanair hat am 26.10.2018 eine Stellungnahme über den rassistischen Vorfall abgegeben. Darin heißt es: "Ryanair hat dieses Video und die rassistischen Beschimpfungen unverzüglich der Essex Police in Stansted gemeldet. Wir haben der Polizei eine Kopie des Videos sowie relevante Details zu den beiden beteiligten Passagieren zur Verfügung gestellt."

Die Kabinenbesatzung sei zudem nicht anwesend gewesen, als die rassistischen Bemerkungen gefallen waren. Erst, als das Video bereits von den Medien verbreitet wurde, habe das Unternehmen das Video gesehen. Zudem habe die Besatzung dann die weibliche Person, also die Frau, die beschimpft worden war, von ihrem Platz weggesetzt, um den Streit zu entschärfen. Die Mitglieder der Crew hätten sie dann neben ihre Tochter gesetzt, mit der die Frau unterwegs war, und sich regelmäßig erkundigt, ob alles in Ordnung sei.

"Ryanair schrieb sofort eine E-Mail sowie einen Brief an die weibliche Passagierin und entschuldigte sich aufrichtig für das, was an Bord des Flugzeugs passiert ist", heißt es in dem Statement weiter. Die Behauptung, die in den vergangenen Tagen in den Medien verbreitet wurde, dass Ryanair die Frau nicht kontaktiert oder sich bei ihr entschuldigt habe, sei demnach unwahr.

Nach rassistischem Vorfall: Barcelona will Ryanair anzeigen

Update vom 23. Oktober:

Barcelona/Dublin - Nach einem rassistischen Vorfall in einem Ryanair-Flugzeug vor dem Start in Barcelona will die spanische Metropole die Airline und auch den Fluggast zur Rechenschaft ziehen. Der Mann hatte eine neben ihm sitzende Passagierin beleidigt. Man werde bei der spanischen Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten, sagte der stellvertretende Bürgermeister Jaume Asens am Dienstag vor Journalisten. Man könne nicht zulassen, dass „Barcelonas Ansehen als Stadt, die die Menschenrechte schützt, Schaden zugefügt wird.“ Barcelona sei eine offene und antirassistische Stadt.

Schock-Video zeigt rassistischen Vorfall bei Ryanair

Ein Mann beschimpfte in einer Maschine eine 77-jährige Frau lautstark unter anderem als "hässlichen schwarzen Bastard". Der pöbelnde Passagier wurde aber nicht aus dem Flugzeug auf dem Airport von Barcelona gewiesen. Stattdessen wurde das Opfer auf eigenen Wunsch umgesetzt.

Ein Mitreisender hatte den Vorfall am vergangenen Freitag kurz vor dem Start nach London gefilmt. Das Video verbreitete sich rasend schnell in sozialen Netzwerken und löste massive Kritik an der irischen Fluggesellschaft aus. Dort ist zu sehen, dass die Seniorin zwar von ihrer Tochter und einem anderen Fluggast unterstützt wird, aber ein Flugbegleiter auf Aufforderung nur zaghaft eingreift, nachdem die Frau von dem älteren Herren als "ugly black bastard", also "hässlicher schwarzer Bastard" bezeichnet wird.

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"Wir kennen das Video und haben den Vorfall der Polizei in Essex gemeldet", teilte Ryanair am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Ein Polizeisprecher bestätigte: "Wir arbeiten eng mit Ryanair und den spanischen Behörden bei den Ermittlungen zusammen."

Der Vorfall verschärft das Imageproblem der Airline, der zu geringe Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen vorgeworfen werden: Das Unternehmen muss den ersten Gewinnrückgang seit fünf Jahren verdauen. Wie Ryanair am Montag in Dublin mitteilte, sank der Gewinn im ersten Geschäftshalbjahr um 7 Prozent auf 1,20 Milliarden Euro. Als Gründe nannte die Airline Streiks, hohe Kerosinpreise, geringere Ticketpreise und Ersatzzahlungen wegen der EU-Fluggastrechte.

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dpa

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