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Schnäppchenjagd auf Französisch

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Paris: Spartipps für eine der teuersten Metropolen Europas. © dpa

Paris gehört zu den teuersten Metropolen Europas. Aber ein Trip in die Stadt der Liebe muss kein Vermögen kosten. Gratis zur Mona Lisa? Ein Kaffee für einen Euro? Hier kommen die Tipps für Sparfüchse.

Die Ein-Euro-Cafés 

Wer in der Nähe der touristischen Zentren wie Eiffelturm, Louvre oder Notre Dame einen Petit noir, den kleinen Schwarzen, trinken will, ist vier Euro los – zumindest dann, wenn er sich von einem Kellner am Tisch bedienen lässt. Auf den ausliegenden Karten steht meist nichts davon, dass das gleiche Getränk „au bar“ (an der Bar) oder „à emporter“ (zum Mitnehmen) nur einen Bruchteil kostet. Und eine lauschige Parkbank, wo man den Muntermacher zwischendurch dann konsumieren kann, ist in Paris meist nicht weit. Für echte Schnäppchenjäger unter den Pariser Kaffeetrinkern gibt es mittlerweile sogar Internetführer. Auf ihrer Webseite stehen über 70 Lokale, in denen der Kaffee für höchstens 1 Euro über die Theke geht.

Gratis-Sonntag im Museum

Kunst- und Kulturfreunde in Paris sparen vor allem durch die richtige Reiseplanung. Immer am ersten Sonntag des Monats ist nämlich der Eintritt in alle Dauerausstellungen der staatlichen Museen frei. Wer die ganz großen Klassiker sehen will, geht ins weltberühmte Louvre, wo unter anderem die Mona Lisa von Leonardo da Vinci hängt. Im Centre Pompidou, im Staatlichen Museum für Moderne Kunst, sind die Werke von Picasso Matisse oder Gerhard Richter zu sehen. Der Eintritt zu beiden Museen kostet normalerweise mindestens 10 Euro.

Die schönsten Städte der Welt

Konzerte in der Kirche

In Kirchen wie der Kathedrale Notre Dame gibt es täglich kostenlose Führungen und manchmal sogar Konzerte. Opern- und Theaterfans können jeweils am Aufführungstag an der Abendkasse nach Sonderpreisen Ausschau halten.

Last Minute ins Restaurant

Wer seine Liebste in der Stadt der Liebe auf ein schickes Abendessen einladen möchte, sollte sich ins Internet begeben. Was es längst für Flüge gibt, existiert seit einiger Zeit auch für Restaurants: Ein Last-Minute-Buchungssystem. Auf mehr als acht Millionen Buchungen hat es die Seite „La Fourchette“ (zu Deutsch: die Gabel) schon gebracht. Die Angebote lassen sich nach Ambiente, Preisklasse, Küchenart oder Beliebtheit der Restaurants filtern. Selbst Sterne-Köche bieten dort Menüs zu Sonderpreisen an. 50 Prozent Rabatt sind keine Seltenheit.

Picknick im Park

Noch viel mehr Geld spart, wer auf den Gang ins „Resto“ ganz verzichtet. Mit einem guten Baguette, einer Flasche Wein sowie französischen Käse- und Wurstspezialitäten lässt es sich in Paris bei gutem Wetter herrlich picknicken. Orte mit tollem Ausblick gibt es genug. Für die Nachmittags- und Abendstunden bietet sich die nordwestliche Spitze der Seine-Insel Ile de la Cité an. Dort genießt man entspanntdenSonnenuntergang. Wer lieber auf Rasen sitzt, macht es sich auf einer der ausgewiesenen Picknick-Flächen im schicken Jardin du Luxembourg gemütlich. Eine weitere schöne Alternative ist der Parc des Buttes-Chaumont im Nordosten der Stadt. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf die Dächer von Paris.

Leihrad statt Taxi

Für sportliche Paris-Besucher eröffnet sich noch eine andere Sparmöglichkeit. Für nur 1,70 Euro am Tag oder für 8 Euro in der Woche können sie mit einer Kreditkarte ein Abo für das Leihfahrradsystem Vélib buchen. Mit ihm lassen sich in der Seine-Metropole und ihrer Umgebung an rund 1800 Stationen Räder ausleihen. Über die genauen Konditionen und das Stationsnetz informiert man sich am besten im Internet unter www. velib.paris.fr – natürlich ohne teure Roaminggebühren an seinen deutschen Mobilfunkprovider zu bezahlen. Denn hier kommt der nächste Paris- Tipp für Sparfüchse:

Kostenlos ins Internet

Die Stadtverwaltung hat in Parks, Museen oder an Verwaltungssitzen rund 400 sogenannte Hot Spots eingerichtet, an denen auch Touristen mit einem Smartphone oder Laptop kostenlos im Internet surfen können. Sie sind mit kleinen Schildern als „Zone Wi-Fi“ markiert.

Die Eiffelturm-Alternative 

Auch beim Ausblick lässt sich in Paris Geld sparen. Statt mehr als 10 Euro für ein Eiffelturm- Ticket oder die Fahrt auf das höchste Pariser Hochhaus Tour Montparnasse auszugeben, erklimmt man einfach die Treppenstufen zur Basilika Sacré- Coeur auf dem Montmartre. Von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt – und zwar umsonst. Alternativen sind die Dachterrassen der Luxus-Kaufhäuser Printemps und Galeries Lafayette nahe der Opéra Garnier in der Stadtmitte oder die obere Etage des Centre Pompidou.

Diese Orte sind frei zugänglich und haben auch noch einen anderen wesentlichen Vorteil: Von dort lassen sich die besten Fotos von Paris mit Eiffelturm oder der Basilika Sacré-Coeur machen.

Privatquartier statt Hotel

Am meisten Geld lässt sich schließlich bei den Übernachtungen sparen. Dabei können sich Touristen zunutze machen, dass immer mehr Pariser ihre Wohnungen während ihrer eigenen Abwesenheit als Ferienwohnung vermieten, um die astronomisch hohen Wohnkosten abzufedern. Vor allem junge Leute schwören auch auf die drei Hostels der gemeinnützigen Organisation MIJE. Sie liegen mitten im zentralen Marais-Viertel und sind in alten Aristokratenhäusern untergebracht.

Champagner umsonst im Club

Bleibt das Thema Nachtleben: Für eine Pariser Partynacht greift man normalerweise tief ins Portemonnaie. Unter der Woche sind deshalb After-Work-Partys der Trend. Jeden Donnerstag nach Feierabend beginnen solche Veranstaltungen im „Queen“, einem ehemaligen Schwulen- Club an der Champs-Elysées, oder im „Madame“. Für 15 bis 20 Euro Eintritt werden den Clubbesuchern Salate, Pizzaecken und Kuchen gratis serviert. Und auch der Champagner ist umsonst, zumindest bis 21 Uhr. Danach wird die Musik aufgedreht, das Licht gedimmt und ganz regulär abkassiert. Dann muss man für den Champagner Preise um die 17 Euro pro Glas zahlen.

ANSGAR HAASE

Weitere Paris-Infos und die Ein-Euro-Kaffeekarte auf der Homepage www.paris.fr.

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