Pegida-Demonstrationen zeigen erste Folgen für Tourismus

Dresden - Die Demonstrationen der islamfeindlichen Pegida-Bewegung haben bereits negative Auswirkungen auf den Tourismus in Dresden. Auch der Einzelhandel und das Gaststättengewerbe sind betroffen.
Es gebe "täglich Anfragen und Absagen von Besuchern", sagte Matthias Hundt, Geschäftsführer der Dresden Informations GmbH, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Absagen kämen bislang vor allem von Urlaubern aus Deutschland, weniger aus dem Ausland.
Da der Januar und der Februar klassische Vorbuchungsmonate für das ganze Jahr seien, würden die Auswirkungen der Demonstrationen den Dresden-Tourismus voraussichtlich "verzögert treffen, mitten im Jahr", sagte Hundt.
Auch der Einzelhandel oder das Gaststättengewerbe seien betroffen. Die Dresden Information GmbH ist die offizielle Tourismuszentrale der Stadt und für die Vermittlung und Beratung bei touristischen Anfragen zuständig.
Nach Angaben von Hundt werden die Anfragen oder Absagen unter anderem mit der großen Unsicherheit begründet, was die Besucher in Dresden erwartet. In anderen Fällen wollen Menschen mit einem ausländischen Partner diesem derzeit eine Reise nach Dresden nicht zumuten.
Marketing Dresden GmbH dagegen hält eine Prognose über die Auswirkung der Pegida-Demonstrationen auf den Tourismus für noch nicht möglich. "Ob und in welcher Form sich dies auf die touristischen Zahlen auswirkt, kann noch nicht gesagt werden", erklärte Matthias Gillrich von der Marketing GmbH am Freitag auf Anfrage. Es sei davon auszugehen, "dass sich das Image einer starken Marke - und das ist Dresden - nicht von heute auf morgen verändert".
Zwischen Januar und Oktober vergangenen Jahres hat es demnach bei den Übernachtungen in Dresden ein Plus von 7,5 Prozent auf insgesamt fast 3,7 Millionen Übernachtungen gegeben.
In Dresden gehen seit Wochen Montag für Montag tausende Pegida-Anhänger auf die Straße. Am vergangenen Montag waren in der sächsischen Landeshauptstadt 25.000 Menschen dem Aufruf der Bewegung gefolgt - so viele wie noch nie zuvor. Zugleich gingen in der sächsischen Landeshauptstadt und in vielen deutschen Städten insgesamt zehntausende Pegida-Gegner auf die Straße.
AFP