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Verordnung in Kraft: Slowenien öffnet Grenzen für Urlauber aus der EU

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Slowenien, Ljubljana: Ein Stehpaddler fährt mit einem Board, auf dem außerdem ein Junge sitzt, über die Ljubljanica.
Slowenien, Ljubljana: Ein Stehpaddler fährt mit einem Board, auf dem außerdem ein Junge sitzt, über die Ljubljanica. © picture alliance/Jure Makovec/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

Die Sommerferien rücken näher, doch noch immer ist nicht klar, was mit dem Urlaub 2020 wird. Slowenien öffnet nun die Grenzen für Urlauber aus der EU.

Das Fernweh vieler Deutscher könnte trotz Corona-Pandemie noch in diesem Sommer gelindert werden. Die weltweite Reisewarnung soll nach dem 14. Juni nicht verlängert werden, Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will die Reisehemmnisse dann zumindest innerhalb Europas schrittweise lockern und Urlaub für deutsche Reisende wieder möglich machen.

Update vom 26. Mai 2020 um 14.45 Uhr: Slowenien öffnet seine Grenzen für Urlauber aus der EU

Das EU- und Urlaubsland Slowenien öffnet seine Grenzen für Urlauber und Geschäftsreisende aus den anderen EU-Ländern. Eine entsprechende Verordnung, die am Dienstag in Kraft tritt, erließ die Regierung am Abend zuvor, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Die Regelung gilt auch für EU-Bürger, die eine Immobilie in Slowenien besitzen. Die betroffenen Personen können ohne Auflagen wie den Vorweis eines Corona-Tests oder Quarantänepflichten nach Slowenien einreisen und sich dort aufhalten.

Das zwischen Alpen und Adria gelegene Land hat eine 46 Kilometer lange Meeresküste mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur. Bei der Bewältigung der Corona-Pandemie erwies es sich bislang als erfolgreich. In den letzten zwei Wochen verzeichneten die Gesundheitsbehörden nur wenige Neuansteckungen.

Update vom 26. Mai 2020 um 10 Uhr: Urlaub in Slowenien bald möglich

Das kleine EU-Land zwischen Alpen und Adria will EU-Bürgern bis zum 1. Juni 2020 die Einreise ohne Corona-Tests und Quarantäne-Auflagen ermöglichen. Dies berichtete die Deutsche Presse-Agentur. Vor allem für Urlauber aus Deutschland, die mit dem eigenen Wagen nach Kroatien fahren wollen, wäre das eine große Erleichterung, denn ihr Urlaubsziel ist praktisch nur über Slowenien erreichbar.

Die Deutsche Botschaft in Laibach (Ljubljana) erklärt auf ihrer Website: "Demnach ist die Durchreise durch Slowenien für deutsche Staatsangehörige stets möglich, vorausgesetzt, sie erfolgt am selben Tag, an dem die Grenze nach Slowenien überschritten wird (§ 11 Nr. 6 der o.g. (konsolidierten) Verordnungen). Kurze Zwischenstopps (z.B. zum Tanken) sind nicht ausdrücklich verboten. Voraussetzung ist außerdem, dass dem Durchreisenden die Einreise in das Nachbarland (z.B. Kroatien) erlaubt ist."

Slowenien verfügt selbst über einen 46 Kilometer langen Abschnitt an der Adria mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur. Hotels mit weniger als 30 Zimmern dürfen seit dem 18. Mai 2020 wieder öffnen. Für größere Bettenburgen gibt es diesbezüglich noch keine Entscheidung. Für den Strandbetrieb gelten noch Einschränkungen: Man darf zwar schwimmen und surfen, nicht aber am Strand in der Sonne liegen.

Bis zum 23. Mai 2020 sind 1478 Personen in Slowenien positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Der Traumurlaub der Deutschen in Corona-Zeiten

Eine aktuelle HolidayCheck-Umfrage unter deutschen Urlaubern zeigt: Auch wenn sich der Corona-Sommer im Spannungsfeld von Hoffen und Bangen bewegt, so ist die Reiselust der Deutschen doch weiterhin unerschütterlich.

Auch wenn der Urlaub im eigenen Land in diesem Jahr aus rein logistischen Gründen Vorteile mit sich bringt: Für 44 Prozent der Urlauber liegt die Traumdestination für 2020 im europäischen Ausland. Besonders gerne träumt sich der deutsche Urlauber gerade nach Griechenland: 41 Prozent der Befragten können sich vorstellen, im nächsten Urlaub dorthin zu reisen. Für 39 Prozent ist Spanien die Destination der Wahl und 34 Prozent würden gerne ihren Urlaub in Deutschland verbringen.

Fernreisen sind ebenfalls noch längst nicht abgeschrieben: Beinahe ein Drittel zieht es weiter weg. Dabei spielt auch das Motiv für den Urlaub eine entscheidende Rolle. 64 Prozent der Urlauber wollen ihre freien Tage am Strand verbringen und diese dafür nutzen, sich am Meer zu erholen. Um dorthin zu kommen, bleibt für die überwältigende Mehrheit (95%) weiterhin das Flugzeug das Transportmittel erster Wahl.

Entspannung spielt bei der Entscheidung für eine Unterkunft eine große Rolle. So geben 68 Prozent an, ihren nächsten Urlaub im Hotel verbringen zu wollen.

Sommerurlaub 2020 trotz Corona? Die Deutschen sehnen sich nach Erholung im Ausland.
Sommerurlaub 2020 trotz Corona? Die Deutschen sehnen sich nach Erholung im Ausland. © picture alliance/Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Lesen Sie hier: Diese neue Regeln gelten während der Corona-Krise an deutschen Flughäfen.

Unerschütterliche Reiselust bei den Deutschen 

Die Umfrage zeigt deutlich: Die Menschen fiebern weiterhin ihrem Urlaub entgegen. Selbst die schlechten Erfahrungen der letzten Wochen ändern daran nichts. So mussten 54 Prozent ihre Reise bereits stornieren oder umbuchen, weitere 17 Prozent wissen aktuell nicht, ob ihre gebuchte Reise stattfinden wird. 13 Prozent konnten aufgrund der Corona-Krise ihre Urlaubsplanung gar nicht erst in Angriff nehmen.

Lesen Sie hier: Mann postet Fotos von hawaiianischer Urlaubsidylle - wenig später steht Polizei vor seiner Tür.

Großes Sicherheitsbedürfnis für einen entspannten Sommerurlaub 2020

Seit Aufkommen des Coronavirus empfinden fast 40 Prozent der Deutschen eine Auslandsreise als deutlich unsicherer als zuvor. Für eine sorgenfreie Buchung wünschen sich 59 Prozent möglichst flexible Stornierungsmöglichkeiten. Für 60 Prozent sind klare Angaben zu den Stornierungsbedingungen und zum Ablauf für die Erstattung von stornierten Reisen wichtig. Darüber hinaus wünschen sich 53 Prozent Informationen zum aktuellen Stand des Coronavirus in der Urlaubsregion von offizieller Seite. Für mehr als die Hälfte ist ein Reiseziel mit einem stabilen Gesundheitssystem ein wichtiges Entscheidungskriterium. Und auch der Vertrauenswürdigkeit des Reiseveranstalters kommt mit 49 Prozent eine große Rolle zu.

Lesen Sie hier: Öffnung von Hotels in Deutschland und Europa - Experte glaubt an Sommer-Touristensaison.

Rücklagen für die schönste Zeit des Jahres

Auch wenn die Corona-Krise die Deutschen wirtschaftlich trifft: Das Geld für Reisen ist vorhanden. Mehr als drei Viertel der Befragten sparen ihr Reisebudget, das sie aktuell nicht ausgeben konnten, für die nächste Reise. Nur knapp ein Viertel gibt es anderweitig aus: Sie investieren das Geld für Anschaffungen zu Hause und im Garten. 20 Prozent der Befragten sparen ihr freigewordenes Urlaubsbudget als Notgroschen für weitere turbulente Zeiten.

Sommerurlaub 2020 trotz Corona: Grenzöffnungen hängen von Bestimmungen der Zielländer ab

Österreich: Deutschland und Österreich wollen den gegenseitigen Tourismus möglichst schnell wieder hochfahren. Sofern es keine Rückschläge bei der Eindämmung der Corona-Pandemie gibt, soll die gemeinsame Grenze am 15. Juni wieder geöffnet werden. Dem Österreich-Urlaub stünde dann theoretisch nichts mehr im Wege: Dort sind die Restaurants schon offen, Hotels und Museen sollen bis Ende Mai folgen.

Niederlande: Einreisebeschränkungen für Deutsche gab es in den Niederlanden auch in der Corona-Krise nie. Ab 1. Juni dürfen Restaurants und Cafés zumindest wieder wenige Gäste empfangen, außerdem dürfen Museen und Theater wieder öffnen. Ab dem 1. Juli stehen auch Campingplätze und Ferienparks Urlaubern wieder ohne Einschränkungen offen - vorher schon unter bestimmten Hygieneauflagen.

Dänemark: Dänemark hält seine Grenze noch geschlossen, wenngleich sich Regierungschefin Mette Frederiksen zuletzt bereit zeigte, bald deutsche Touristen etwa mit einem Mietvertrag für ein Ferienhaus oder einer Hotelreservierung einreisen zu lassen. Die Regierung will bis Anfang Juni über weitere Schritte entscheiden.

Italien: Museen, Bars und Restaurants öffnen schon wieder, Schwimmbäder und Sportanlagen sollen Mitte des Monats folgen. Italien will Touristen aus dem Schengen-Raum die Einreise ab dem 3. Juni ohne Quarantäne erlauben. Auch Reisen zwischen den italienischen Regionen sollen dann wieder erlaubt sein. Allerdings gibt es noch kein generelles Startdatum für Hotelöffnungen. Die beliebte Urlaubsregion Südtirol will aber bereits ab dem 25. Mai wieder den Betrieb von Hotels und Ferienwohnungen erlauben.

Griechenland: Sehenswürdigkeiten wie die Athener Akropolis und zahlreiche Strände sind wieder geöffnet, Ende Juni sollen Inländern auch Hotels und Ferienwohnungen wieder offen stehen. Deutsche Urlauber müssen sich länger gedulden: Regierungschef Kyriakos Mitsotakis will nach eigener Aussage alles tun, damit am 1. Juli die Saison auch für ausländische Touristen starten kann.

Frankreich: Auch hier soll die Grenze ab 15. Juni wieder ohne Einschränkungen für Reisende aus Deutschland offen sein, aber die Lage ist noch unklar. Zwar öffneten die ersten Strände wieder, doch über weitere Schritte entscheiden die regionalen Behörden. Zu Hotels und Campingplätzen gibt es noch keine Entscheidung aus Paris. Die Franzosen können mittlerweile ihren Sommerurlaub planen, allerdings nur in einem Umkreis von 100 Kilometern von ihrem Wohnort.

Spanien: Auch wenn erste Lockerungen der Ausgangssperre und Flüge von Deutschland auf die Balearen Urlaubern Hoffnung machen: Wie es im liebsten Urlaubsland der Deutschen weitergeht, ist noch unklar. Die Einreise aus dem Schengen-Raum ist derzeit nahezu unmöglich - und wenn, dann nur mit anschließender zweiwöchiger Quarantäne. Die Regelung soll bis zum Ende des Ausnahmezustands gelten, den die Regierung in Madrid nun noch bis 7. Juni verlängern will. Die Regionalpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, hatte zuletzt Hoffnung geäußert, "im Juli Touristengruppen in kontrollierter Form" empfangen zu können.

Türkei: Urlaubsreisen in die Türkei werden wohl bis auf Weiteres nicht möglich sein. "Wir wünschen uns, dass auch die Türkei bald wieder ein Zielland für deutsche und europäische Touristen werden kann", erklärte Außenminister Maas nach Beratungen mit seinem türkischen Amtskollegen. "Dies müssen wir jedoch zu gegebener Zeit und nach strikten Gesundheitskriterien bewerten."

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sca/AFP

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