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Tigermücke erwartet Fußballfans in Brasilien

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Die Tigermücke kann das Dengue-Virus übertragen.
Die Tigermücke kann das Dengue-Virus übertragen. © dpa

Wer im Juni zur Fußball-WM 2014 nach Brasilien reist, sollte dringend an das Mückenspray denken. Denn das tückische Dengue-Virus ist in allen Teilen des Landes weit verbreitet.

In Brasilien ist die Tigermücke sehr verbreitet. Sie überträgt das Dengue-Fieber, das ganz harmlos verlaufen, aber auch tödlich sein kann.

"Weltweit sterben jährlich bis zu 100.000 Menschen an Denguefieber", sagt Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, in der "Apotheken Umschau".

Allein in Brasilien erkranken jährlich etwa 1,6 Millionen Menschen. Denguefieber ist eine Krankheit der Städte, weil die Mücken dort Lebensräume finden. Bei Massenveranstaltungen wie die Fußball-WM ist laut Schmidt-Chanasit die Infektionsgefahr besonders hoch. Vorbeugen ist aber auch nicht schwer: Mückenspray und lange Kleidung bieten normalerweise ausreichenden Schutz.

Dengue-Fieber

Das Virus ist in den Tropen und Suptropen weit verbreitet. Das Dengue-Virus wird durch die Tigermücke (lat. Aedes) übertragen. Die Stechmücke ist überwiegend tagaktiv. Ihre Larven entwickeln sich in Pfützen, leeren Dosen, Blumenvasen und Autoreifen, in Astgabeln und Blättern. Gärten, und Friedhöfe, Baustellen und Müllhalden sind günstige Biotope. Im Chlorwasser von Schwimmbecken überleben sie allerdings nicht.

Schutz vor dem Dengue-Virus

Reisende sollten sich bei Aufenthalten in gefährdeten Regionen vor Mücken schützen. Mückenspray sogenannte Repellents auf die Haut und Kleidung auftragen. Möglichst keine nackte Haut zeigen, Arme und Beine bedecken. Außerdem raten Experten zu heller Kleidung, weil dunkle Farben die Mücken anlocken. Nachts sind auch Moskitonetze empfohlen. Die Tigermücke kann nämlich neben dem Dengue-Virus noch mindestens 22 Krankheiten übertragen.

Es gibt bis jetzt keine Impfung gegen das Dengue-Virus.

Symptome

Nach dem Mückenstich kommt es bei einer Erst-Infektion nach drei bis zehn Tagen (Inkubationszeit) zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Die Symptome sind grippeähnlich und klingen spätestens sieben Tagen langsam wieder ab. Dabei kann es auch zu einem fleckigem Hautauschlag kommen. Doch Schwäche oder Übelkeit können noch sich noch über Wochen hinziehen. 

Bei einer Zweitinfektion ist ein schwerer Verlauf mit Blutungsneigung oder Schocksymptomen möglich. Vor allem Einheimische sind hiervon betroffen; Kinder eher als Erwachsene.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass sich jährlich bis zu 100 Millionen Menschen infizieren. Wegen der unspezifischen Symptome blieben viele Fälle unentdeckt. Eine Diagnose wird durch Antikörper im Blut gestellt.

ots/ml

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