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Nach Türkei-Erdbeben: Fußballprofi Christian Atsu tot geborgen - „Haben seinen leblosen Körper entdeckt“

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Von: Alexander Kaindl

Fast zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenzregion ist der vermisste Fußballprofi Christian Atsu tot geborgen worden.

Update vom 18. Februar, 10.35 Uhr: Fast zwei Wochen nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien werden noch Menschen aus den Trümmern geborgen. Beim vermissten Fußballprofi Christian Atsu haben sich die schlimmsten Befürchtungen nun bewahrheitet, der Ghanaer wurde tot aufgefunden. Das meldeten lokale Medien am Samstag und bezogen sich dabei auf Murat Uzunmehmet, den Berater des ehemaligen Chelsea-Spielers.

Christian Atsu: Ex-Chelsea-Profi überlebte Erdbebenkatastrophe nicht

Bereits seit dem Erdbeben am 6. Februar galt Atsu als verschollen, nun wurde der Leichnam des 31-Jährigen unter den Trümmern in der südtürkischen Provinz Hatay geborgen. „Wir haben seinen leblosen Körper entdeckt. Seine Habseligkeiten werden noch rausgeholt. Auch sein Telefon wurde gefunden“, sagte sein Manager Murat Uzunmehmet zur Nachrichtenagentur DHA. Seit September stand der Linksaußen beim Erstligisten Hatayspor aus der Stadt Antakya unter Vertrag.

Kurz nachdem das Verschwinden Atsus nach dem Erdbeben publik geworden war, wurde berichtet, dass der 60-malige Nationalspieler lebend gerettet werden konnte. Diese Meldung erwies sich allerdings als falsch.

Türkei-Erdbeben: Ex-Chelsea-Profi Christian Atsu wohl in den Trümmern verschüttet

Update vom 8. Februar, 16.20 Uhr: Bei der am Dienstag nach der Erdbeben-Katastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion lebend unter den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes geborgenen Person handelt es sich offenbar doch nicht um den ghanaischen Fußball-Profi Christian Atsu. Der Aufenthaltsort des 31-Jährigen sei weiterhin unklar, es handle sich um eine Verwechslung, teilten dessen Berater Nana Sechere und Klub Hatayspor am Mittwoch mit.

„Wie Sie sich vorstellen können, ist dies weiterhin eine verheerende Zeit für seine Familie und wir tun alles, was wir können, um Christian ausfindig zu machen“, schrieb Sechere bei Twitter. Am Dienstag war zunächst gemeldet worden, dass Atsu lebend geborgen werden konnte, was unter anderem der ghanaische Fußball-Verband (GFA) bestätigte.

Hatayspors Trainer Volkan Demirel sagte dem Portal Spor Arena, dass nicht allein Atsu weiter vermisst werde, sondern auch Sportdirektor Taner Savut.

Update vom 7. Februar, 09.34 Uhr: Christian Atsu ist nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion aus den Trümmern gerettet worden. Dies berichteten türkische Medien am Dienstag unter Berufung auf den Sprecher seines Klubs Hatayspor. Demnach sei der 31-jährige Ghanaer verletzt gefunden worden. Atsu hatte noch am vergangenen Sonntag kurz vor Schluss das Siegtor zum 1:0 im Liga-Duell gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten Rivalen Kasimpasa erzielt.

Bereits am Montagabend hatte die portugiesische Sportzeitung „A Bola“ berichtet, Atsu sei lebend gefunden worden. Eine Bestätigung seines Vereins, der weiterhin um seinen verschütteten Sportdirektor Taner Savut bangt, stand jedoch aus.

Türkei-Erdbeben: Jeremy Dudziak soll nach Deutschland zurückkehren

Der erst vor kurzem von Zweitligist SpVgg Greuther Fürth zu Hatayspor verliehene deutsche Profi Jeremy Dudziak soll an diesem Dienstag oder Mittwoch nach Deutschland zurückkehren. Dies sagte sein Berater Kevin Reuter am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der 27-jährige Dudziak hatte die Katastrophe unverletzt überstanden.

Jüngsten Angaben vom Dienstag zufolge liegt die Zahl der Toten infolge des schweren Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet mittlerweile bei 5000. Mehr als 23 500 Menschen wurden demnach verletzt. Es werden aber noch viele Menschen unter den Trümmern vermutet.

Christian Atsu wohl gerettet: Fußballprofi wurde nach Türkei-Erdbeben vermisst

Update vom 6. Februar, 21.35 Uhr: Christian Atsu wurde offenbar aus den Trümmern gerettet und in ein Krankenhaus gebracht. Das berichten mehrere Journalisten, darunter der afrikanische Sportreporter Saddick Adams, der Kontakt zum Management des Profis gehabt haben will. Colin Millar vom englischen Mirror will sogar erfahren haben, dass der Ghanaer unter Atembeschwerden und einer Verletzung am rechten Fuß leidet.

Update vom 6. Februar, 20.00 Uhr: Die Fußballwelt bangt um Christian Atsu von Hatayspor, der nach dem Erdbeben in der Türkei bisherigen Erkenntnissen zufolge verschüttet wurde. Der afrikanische Sportjournalist Saddick Adams schreibt auf Twitter, seinen Informationen zufolge habe sich der Ghanaer zusammen mit neun anderen Spielern und zwei Offiziellen in der neunten Etage des Gebäudes aufgehalten, als dieses einstürzte.

Über die sozialen Medien wird auch die Meldung verbreitet, Atsu sei mittlerweile gefunden worden, von einer Rettung ist dabei aber noch keine Rede. Dagegen wird Vereinssprecher Mustafa Özat dahingehend zitiert, es sei noch nicht möglich gewesen, Kontakt zu Atsu aufzunehmen.

Christian Atsu nach Türkei-Erdbeben vermisst

Erstmeldung vom 6. Februar: Antakya - Es ist eines der verheerendsten Beben in der Region seit Jahrzehnten, und es trifft Gebiete, die bereits durch den Bürgerkrieg in Syrien schwer gezeichnet sind: Bei dem Erdbeben der Stärke 7,8 im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind nach vorläufigen Angaben mehr als 1500 Menschen ums Leben gekommen (Stand: 6. Februar, 13 Uhr), zahlreiche weitere waren noch verschüttet. Stunden später erschütterte ein zweites Beben der Stärke 7,5 die Region. Aus der ganzen Welt trafen Hilfsangebote ein, darunter auch aus Deutschland und der Ukraine.

Das schwere Beben um 04.17 Uhr (02.17 Uhr MEZ) überraschte die Menschen im Schlaf. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag sein Epizentrum in 17,9 Kilometern Tiefe in der Nähe der zwei Millionen Einwohner zählenden türkischen Stadt Gaziantep, rund 60 Kilometer von der Grenze zu Syrien entfernt. Die Erschütterungen waren bis zum Libanon, Zypern und Ägypten zu spüren.

Erdbeben in der Türkei: Fußballprofi offenbar unter den Trümmern

Allein in der Türkei wurden nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan bis zum Vormittag über 900 Tote und knapp 5400 Verletzte gemeldet. Ganze Viertel in den türkischen Grenzstädten waren betroffen; über 2800 Gebäude wurden laut Erdogan zerstört. Rettungsmannschaften suchten unter ihren Trümmern fieberhaft nach weiteren Verschütteten. Ein Wintersturm erschwerte die Rettungsarbeiten zusätzlich.

Vermisst werden nach aktuellem Stand (6. Februar, 14 Uhr) auch ein Fußballprofi und ein Sportdirektor: Christian Atsu und Taner Savut vom Erstligisten Hatayspor. Der türkische Journalist Yağız Sabuncuoğlu twitterte am Montagmittag: „Hatayspor-Sportdirektor Taner Savut und Christian Atsu befinden sich unter den Trümmern. Rettungsteams suchen nach den beiden.“

Etliche Orte in Syrien und der Türkei wurden durch das Erdbeben erschüttert. Unter den Trümmern soll sich auch Fußballprofi Christian Atsu befinden, der wenige Stunden vor der Katastrophe noch das Siegtor für seine Mannschaft erzielte.
Etliche Orte in Syrien und der Türkei wurden durch das Erdbeben erschüttert. Unter den Trümmern soll sich auch Fußballprofi Christian Atsu befinden, der wenige Stunden vor der Katastrophe noch das Siegtor für seine Mannschaft erzielte. © Xinhua / Imago / Screenshot Twitter

Christian Atsu nach Türkei-Erdbeben vermisst: Wenige Stunden zuvor erzielte er noch das Siegtor

Atsu hat große Vereine in seiner Vita stehen: FC Porto, FC Chelsea, FC Everton, Newcastle United oder FC Malaga: Der ghanaische Stürmer hat viele prominente Adressen gesehen und kommt auf immerhin 80 Einsätze in der Premier League. Mit Porto wurde er portugiesischer Meister und portugiesischer Superpokalsieger, mit Newcastle holte er die englische Zweitligameisterschaft. Inzwischen spielt der 31-Jährige für Hatayspor. Der Klub kommt aus der Stadt Antakya an der türkisch-syrischen Grenze.

Nur wenige Stunden vor dem Erdbeben war Atsu der gefeierte Mann: In der siebten Minuten der Nachspielzeit erlöste er seine Mannschaft im Süper-Lig-Kellerduell gegen Kasimpasa mit dem goldenen Treffer zum 1:0.

Türkei und Syrien: Mehr als 50 Nachbeben erschüttern Grenzregion

In der Türkei und in Syrien herrscht Schockstarre - nicht nur wegen Atsu und Savut, die aktuell vermisst werden. Das dänische geologische Institut teilte mit, die Erschütterungen seien sogar auf Grönland und dem dänischen Festland messbar gewesen. Die türkisch-syrische Grenzregion wurde von mehr als 50 Nachbeben erschüttertet, darunter um 13.24 Uhr (Ortszeit, 11.24 Uhr MEZ) ein Beben der Stärke 7,5.

Rettungskräfte suchten teilweise mit bloßen Händen in den Trümmern nach Verschütteten. „Sieben Mitglieder meiner Familie sind noch unter den Trümmern“, sagte der Überlebende Muhittin Orakci in Diyarbakir der Nachrichtenagentur AFP. Allein in der mehrheitlich von Kurden bewohnten Großstadt seien vermutlich noch rund 200 Menschen unter den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes begraben, sagte ein Vertreter der Rettungsmannschaften dem türkischen Sender NTV.

Türkei liegt in einer der aktivsten Erdbebenregionen der Welt

Präsident Erdogan rief die Türken zum Zusammenhalt auf. Er hoffe, „dass wir diese Katastrophe zusammen so schnell wie möglich und mit möglichst geringen Schäden durchstehen“, schrieb Erdogan auf Twitter.

Die Türkei liegt in einer der aktivsten Erdbebenregionen der Welt. 1999 waren bei einem Beben der Stärke 7,4 in Düzce im Norden mehr als 17.000 Menschen ums Leben gekommen. Ein Beben der Stärke 7,8 wurde zuletzt 1939 registriert. Damals starben in der östlichen Provinz Erzincan 33.000 Menschen. (akl/afp)

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