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Ex-Frankfurter Gacinovic tritt auf der Stelle: „Darunter leidet Mijat“

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Von: Daniel Schmitt

Meist nur Bankdrücker: Der Ex-Frankfurter Mijat Gacinovic.
Meist nur Bankdrücker: Der Ex-Frankfurter Mijat Gacinovic. © imago images/Jan Huebner

Die TSG Hoffenheim ist gut drauf, hält die Eintracht aber für „die formstärkste Mannschaft“

Eine Sache ist der TSG Hoffenheim in der Fußballbundesliga mittlerweile gelungen: Die Reporter, jene, die immer da sind im Sinsheimer Stadion und beinahe tägliche über die Kicker aus dem Kraichgau berichten, zu überzeugen. Sie träumen gar vor sich hin, was sich wie folgt liest: „Der Dorfklub auf Champions-League-Kurs – einfach irre“, steht in der „Rhein Neckar-Zeitung“ geschrieben. Und weiter: Beachte man den qualitativ und in der Breite glänzend besetzten Kader, „und wie instabil die Konkurrenz ist, dann ist die Qualifikation für die Königsklasse keine Träumerei.“ Sebastian Hoeneß, der Trainer, wandele auf den Spuren von Ex-Erfolgstrainer Julian Nagelsmann.

Hoffenheim in der Königsklasse? Die Fakten eignen sich jedenfalls nicht zum vehementen Widerspruch. Die TSG, die am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die Frankfurter Eintracht erwartet (Hoeneß: „Vielleicht die formstärkste Mannschaft der Liga“), ist Fünfter, nur zwei Punkte hinter Freiburg, sie hat zuletzt nicht nur Schlusslicht Fürth mit 6:3 abgefertigt, sondern auch in der Woche zuvor das vermeintlichen Spitzenteam RB Leipzig 2:0 weggefiedelt.

TSG Hoffenheim: Mijat Gacinovic ist traurig

Mehrheitseigner Dietmar Hopp hatte bei der Mitgliederversammlung im Herbst bereits seine hohen Ansprüche formuliert, die TSG solle nämlich „dauerhaft“ auf Rang sechs oder besser landen, sprich sich für den Europapokal qualifizieren. Sebastian Hoeneß, der ruhige, sachliche, angenehme Coach mit dem prominenten Stammbaum, nahm den ihm auferlegten Druck gelassen zur Kenntnis. „Dass der Dietmar ambitioniert ist, das weiß ich. Und das ist auch gut so.“

Selbstverständlich ist die Spielzeit noch zu lang für verfrühte Träumereien, zumal die TSG aus einer verzwickten Vorsaison kommt. Im Premierenjahr von Hoeneß lief viel schief, auch coronabedingt, am Ende reichte es zu Rang elf. Nicht doll. Hoeneß aber durfte bleiben und erhoffte sich eine Saison „mit weniger Krisenmanagement“, in der er „auf mehr Entwicklung“ setzen könne.

Einen geringen Anteil an dieser positiven Entwicklung hat Mijat Gacinovic. Der Ex-Frankfurter, Pokalheld von 2018, spielt im zweiten Jahr unter Hoeneß fast keine Rolle mehr. Nur 107 Minuten durfte er bisher ran in der Liga, zuletzt am 11. September. Und Gacinovic, der kein Quertreiber ist, dafür aber ein feinfühliger Familienvater, wirkt dann mitunter sehr niedergeschlagen, wenn er auf der Bank Platz nehmen muss oder zum Aufwärmen aufbricht. „Grundsätzlich fehlt ihm nichts“, sagt Hoeneß, aber: „Wir haben eine gewisse Konkurrenzsituation, darunter leidet auch Mijat.“

Der 26-Jährige war zuletzt auch nicht mehr Teil der serbischen Nationalmannschaft. Auch in Hoffenheim fehlt ihm die fußballerische Weiterentwicklung. Einsatzwillen schön und gut, aber zu selten kommt Zählbares heraus. Schon in Frankfurt war das nicht anders. Es wird bereits über einen möglichen Winterwechsel des bis 2024 gebundenen Profis spekuliert. „Die Perspektiven muss er selber gestalten, indem er weiter dranbleibt“, sagt Hoeneß, „dann eröffnen sich positivere Perspektiven. Natürlich möchte er mehr spielen.“ Ob’s gegen seinen Ex-Verein, die heimliche Liebe aus Frankfurt, was wird?

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