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Zehn Flieger nach Camp Nou

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Von: Thomas Kilchenstein

Eintracht Frankfurt gegen FC Barcelona
Imposante Kulisse: das Estadio Camp Nou, Heimstätte des FC Barcelona. © Alberto Estevez/Imago Images

Eintracht Frankfurt steht ein Jahrhundertspiel bevor. Das Europa-League-Spiel gegen den FC Barcelona sprengt alle Dimensionen.

Frankfurt/Barcelona – Eine Woche ist es nur noch bis zum Jahrhundertspiel, sieben Tage bis Barcelona, und zu behaupten, diese Partie im Stadtwald werfe ihre Schatten voraus, wäre eine himmelschreiende Untertreibung. „Es wird immens, es wird ganz, ganz groß“, sagt etwa Philipp Reschke, er ist der Justiziar bei Eintracht Frankfurt.

Ein durch und durch seriöser Mann, doch auch er fühlt seit Tagen, spätestens nach seiner Rückkehr aus Barcelona am vergangenen Freitag, etwas, was er lange nicht mehr vor einem Fußballspiel gefühlt hat: „Ich bin aufgeregt.“

Eintracht Frankfurt gegen FC Barcelona: Es brummt und summt im Proficamp

Der Mann, der auch für die Organisation der Eintracht-Heimspiele Verantwortung trägt, hat gut zu tun im Augenblick, es brummt und summt im Proficamp, alle sind von einer selten erlebten Vorfreude beseelt. Natürlich ist das Stadion mit 48.500 Besuchern restlos ausverkauft, 250.000 Anfragen hätten den Klub erreicht, aus der ganzen Welt. 2600 Tickets gehen nach Barcelona, 60 spanische Journalisten hätten sich angesagt, der Auftrieb sei enorm. Um die drei Millionen Euro brutto wird Eintracht Frankfurt schätzungsweise einnehmen, etwa eine Million mehr als bei einem „normal“ ausverkauften Bundesligaspiel.

Und das Rückspiel eine Woche drauf, am 14. April, 21 Uhr (wie auch das Hinspiel live in RTL) wird alles noch einmal sprengen. Mit zehn Charterflugzeugen wird der Eintracht-Tross nach Katalonien reisen - zehn Flieger wären es auch gewesen, wenn Eintracht Frankfurt vor drei Jahren das Finale in Baku erreicht hätte. Und selbst wenn die Hessen offiziell nur ein Kartenkontingent von 5050 erhalten haben, rechnet Reschke mit etwa 20.000 „reisefreudigen, stimmungsgewaltigen“ Fans.

Eintracht Frankfurt läuft sich warm für Barcelona

Und man geht allenthalben davon aus, dass alle, die da seien, auch ins Camp Nou kommen werden. 93.000 Zusehende fasst die riesige Schüssel bei internationalen Spielen, der FC Barcelona hat allein 85.000 Dauerkarten verkauft (zum Vergleich: 31.500 die Eintracht). An Tageskarten wird es etwa 9000 geben, aber nicht alle Spanier würden auch ihre Dauerkarte bei einem aus Barca-Sicht eher unterklassigen Wettbewerb nutzen.

Reschke ist froh, dass schon an diesem Samstag gegen Greuther Fürth die Frankfurter Arena mit etwa 48.000 Fans bestens besucht sein wird. Das ist mehr als in der kompletten Geistersaison 2020/21 – da durften insgesamt 14.000 Menschen ins Stadion. Endlich Vollauslastung nach zwei Jahren – „wir laufen uns warm für Barcelona“. (Thomas Kilchenstein)

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