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Eintracht Frankfurt: Kritik an Mesut Özil bei Fenerbahce Istanbul

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Von: Daniel Schmitt

In der Kritik: Mesut Özil. (Archivbild)
In der Kritik: Mesut Özil. (Archivbild) © Arne Dedert/dpa

Für Fenerbahce Istanbul geht es gegen Eintracht Frankfurt nur noch um die Ehre - der Ex-Darmstädter Serdan Dursun kann dabei nicht mithelfen.

Istanbul - Ihrer derzeit gefährlichsten Offensivwaffe haben sie sich bei Fenerbahce Istanbul leichtfertig selbst beraubt. Serdar Dursun, Torjäger mit langen Beinen und kurzem Zopf, war gerade in so etwas wie einen Flow geraten, hatte vier der letzten fünf Treffer für den türkischen Traditionsverein erzielt, da muss der gebürtige Hamburger am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+) gegen Eintracht Frankfurt auch schon wieder pausieren. Dursun, einst beim hessischen Fußballzweitligisten Darmstadt 98 vom Nobody zum Torschützenkönig und Publikumsliebling aufgestiegen, ist nicht etwa verletzt, sein Schlüsselbeinbruch aus den Anfängen dieser Runde hat sich längst verwachsen, er ist nur nicht nominiert für die Europa League.

Der türkische Internationale, so im Sommer die Einschätzung der Entscheider um Trainer Vitor Pereira, würde dem Team vorerst sowieso nicht richtig weiterhelfen können, war er zu diesem Zeitpunkt nur Stürmer Nummer zwei oder drei, gefühlt gar die 33 oder 34 im Kader, und fiel mit seiner Schulterblessur aus. Nun, wenn er gut gebraucht werden könnte im Heimspiel gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt, darf er also nicht mittun. Blöd gelaufen.

Für Fenerbahce Istanbul geht es in der Conference League weiter

Für Fenerbahce geht es gegen Eintracht Frankfurt nicht mehr um sonderlich viel, im Grunde um nichts, die Türken wissen, dass sie in Europa überwintern werden, dafür aber einen Abstieg hinnehmen müssen. Als sicherer Gruppendritter geht es im kommenden Jahr in der Conference League weiter. Da hatten sie sich gewiss mehr erhofft am Bosporus, es gab auch Kritik von der ohnehin stets kritischen Sportpresse, alles in allem richtet sich der Fokus aber längst wieder auf die Süper Lig.

In welcher Besetzung das Team von Trainer Pereira gegen die Hessen auf den Rasen gesendet wird, ist daher nicht absehbar, wahrscheinlich sind jedoch einige personelle Wechsel, um Stammkräften etwas Erholung zu gönnen. „Wir planen Spiel für Spiel“, floskelt Pereira vor sich hin, um kurz drauf doch den Eindruck zu erwecken, dass ihm die Frankfurt-Partie ziemlich schnuppe ist, denn: „Nach dem Europapokalspiel steht uns ein schweres Ligaspiel bevor.“

Fenerbahce-Chef übt Kritik an Mesut Özil

Wie dem auch sei: Grundsätzlich befindet sich Fenerbahce nach einem schleppenden Saisonstart mit durchschnittlichen Leistung zurzeit auf jeden Fall im Aufwind. Im Stadtderby vor drei Wochen besiegten die Blau-Gelben den ewigen Rivalen Galatasaray mit 2:1. Mesut Özil schwang sich zu einer seiner besten Leistungen im Fener-Trikot auf, wohl auch angetrieben durch die Worte des eigenen Oberchefs.

Özil müsse sich „endlich auf seine Arbeit konzentrieren“, sagte der mächtige Vereinspräsident Ali Koc Mitte November: „Er muss seine geschäftlichen Angelegenheiten beiseite legen und sich mehr darauf konzentrieren, wie er für Fenerbahce den besten Beitrag leisten und sein Bestes geben kann.“ Jeder wisse schließlich, „zu welchen Wundern ein guter Mesut fähig ist“, so Koc. Seitdem läuft es zumindest etwas besser für den Weltmeister von 2014. Neben Özil versammelt der Europa-League-Kader mit Luiz Gustavo und Max Meyer noch weitere ehemalige Bundesligaprofis, dazu gesellt sich der in Berchtesgaden geborene Angreifer Mergim Berisha.

Trainer Vitor Pereira will alles für Fenerbahce Istanbul tun

Vitor Pereira, über dessen möglichen Rauswurf im Herbst bereits heftig debattiert worden war, sitzt nach dem Mini-Hoch wieder fester auf seinem Trainerstuhl. Er komme früh am Morgen, sagt er selbst, und arbeite bis spät in die Nacht für das Wohl des Vereins.

„Ich denke jeden Moment an diesen Klub“, so der Portugiese, der vor vier Jahren auch mal für den TSV 1860 München zuständig war. Und weiter: „Es gab Zeiten, da hat niemand an mich geglaubt. Selbst dann war ich optimistisch genug.“ Er, Vitor Pereira, sei immer mit vollem Herzen dabei. „Ich opfere alles für Fenerbahce.“ (Daniel Schmitt)

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