Eintracht Frankfurt: Lösung in Causa Fredi Bobic deutet sich an

Eintracht Frankfurt drückt Daumen, freut sich über Adi Hütters 1000. Tag, hofft auf eine schnelle Genesung von Martin Hinteregger und hört Neuigkeiten rund um Jan-Aage Fjörtoft.
Frankfurt – Bis zum Dienstag können die Profis von Eintracht Frankfurt noch die Seele baumeln lassen, erst dann bittet Coach Adi Hütter wieder zum gemeinsamen Üben in den Stadtwald. Aber das stimmt im Grunde ja nur für die wenigen Fußballer, die nicht auf Dienstreise sind, und die kann man locker an den Fingern beider Hände abzählen. Die anderen Kicker haben überall gut zu tun, und tun das auch mit einigem Erfolg, Daichi Kamada etwa hat für Japan ein Tor geschossen, sogar Steven Zuber, bei der Eintracht eigentlich nur noch Bankdrücker, für die Schweiz eines und auch Filip Kostic, aber das ist schon keine Überraschung mehr: der Serbe traf zuletzt regelmäßig.
Eintracht Frankfurt: Kostic im Duell gegen Silva
In Belgrad gab es am späten Samstagabend auch ein kleines Vereinstreffen, Kostic und Luka Jovic auf der einen Seite trafen auf der anderen den Portugiesen André Silva, 2:2 trennten sich beide Länder, allerdings hatten die Gastgeber Glück, dass ein Tor von Cristiano Ronaldo in der Nachspielzeit keine Anerkennung fand. Silva saß die 90 Minuten auf der Bank, Jovic kam zwei Minuten vor Schluss. Da hat sich auch niemand verletzen können.
Das ist ja auch die Hauptsorge von Eintracht-Trainer Hütter: Dass sich einer seiner Reisenden bei den Trips mit den Ländermannschaften eine Blessur zuzieht (oder aktuell: sich mit dem Virus infiziert) und am kommenden Wochenende für das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund ausfallen könnte. Offen ist weiterhin, ob Martin Hinteregger bis dahin seine Fazienblessur im Oberschenkel soweit auskuriert hat, dass er spielen kann. Das wäre von ziemlicher Wichtigkeit für die Hessen, denn sein potenzieller Ersatz, Makoto Hasebe, brummt bekanntlich eine Gelbsperre ab.
Eintracht Frankfurt vor Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund: Hinteregger gegen Halaand
Hinteregger wäre zudem geradezu prädestiniert, um die Dortmunder Tormaschine Erling Haaland entsprechend zu beackern. Sollte es „Hinti“ nicht schaffen, käme das einer argen Schwächung der Frankfurter Hintermannschaft gleich, Hütter könnte allenfalls Stefan Ilsanker, der gestern Abend übrigens mit Österreich gegen die Färöer ranmusste, ins Zentrum beordern und Tuta nach rechts. Sehr viel mehr Alternativen haben die Frankfurter in der Abwehr nicht mehr.
Aber bis zum nächsten Samstag ist noch eine Weile Zeit, Zeit, die Hinteregger vermutlich auch benötigen wird. Die Eintracht stellt übrigens (mit Bayern München) die meisten Spieler (13) für die Ländermannschaften ab, Borussia Dortmund (10) gehört auch zu jenen Teams, wie TSG Hoffenheim(12), RB Leipzig (11) oder Borussia Mönchengladbach (10), die derzeit weniger intensiv trainieren können. Zudem erwarten beide Klubs die letzten Nationalspieler erst am kommenden Donnerstag wieder zurück, zwei Tage vor dem wichtigen Spiel um den Champions-League-Einzug, bei der Eintracht sind das Kevin Trapp, Amin Younes, Ilsanker, Zuber und Djbril Sow, die allesamt noch am Mittwochabend mehr oder weniger stark beansprucht im Einsatz sind.
Eintracht Frankfurt: Hochdruck in Causa Bobic
Keine leichte Aufgabe für Adi Hütter, der am vergangenen Samstag gerade 1000 Tage im Amt als Trainer bei Eintracht Frankfurt war und dabei in 133 Pflichtspielen die hessischen Profis betreute - mehr Spiele hatte er bei keinem seiner bisherigen Arbeitgeber geschafft, in 133 Pflichtspielen stand er auch bei Young Boys Bern an der Linie, diese Marke wird der 51 Jahre alte Österreicher am nächsten Samstag knacken - und ein Ende ist nicht abzusehen, sein Vertrag läuft ohnehin noch bis 2023. Erstaunliche 63 Siege hat er in diesen 133 Spielen errungen, fast jedes zweite Spiel wurde somit gewonnen. Und eine letzte statistische Zahl: In 119 Spielen davon kam Filip Kostic zum Einsatz, kein Profi hat unter Hütter öfter gespielt, und Hütter war es auch, der den Serben links hinten auf ein neues Level hievte.
In der Causa Bobic ruht in der Öffentlichkeit unterdessen still der See, im Hintergrund arbeiten alle Beteiligten mit Hochdruck an einer Lösung. Die zwei Millionen Euro, die der Pay-TV-Sender Sky unlängst als Ablöse für den in Richtung Berlin abwanderungswilligen Sportvorstand ins Spiel gebracht haben, entsprechen keineswegs den Vorstellungen der Eintracht. Unterdessen hält die Nachfolgediskussion weiter an. Neuerdings ist auch Jan-Aage Fjörtoft, der frühere Kultkicker, einstige Teammanager der norwegischen Nationalelf und TV-Experte, in den Kreis der möglichen Erben aufgenommen worden.
Der mittlerweile 54-Jährige kommt aber eher nicht in Frage, selbst wenn er sich bedeckt hielt, was ein mögliches Engagement angeht: „Die Eintracht hat in Bobic einen Klasse-Mann“, schrieb er auf eine entsprechende Anfrage der FR. Die Kontakte zu seinem alten Klub, für den er zwischen 1998 uns 2001 kickte, sind nie abgerissen, sie sind sogar eng. „Solange Fredi Bobic da ist, ist das sowieso kein Thema“, ließ sich Fjörtoft von dem norwegischen Onlineportal „vg.no“ zitieren. „Ich komme in den Rollen, die ich jetzt habe, sehr gut voran und möchte ‚Was-wäre-wenn‘ nicht kommentieren.“