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Eintracht-Kolumne Ballhorn: Heute kein Rotwein 

Erstellt:

Von: Thomas Stillbauer

Eintracht Frankfurt - SV Werder Bremen
Randal Kolo Muani: Unhaltbar. © Arne Dedert/dpa

Mit der Zauberkraft von Friedel Lutz und Sonny Sonneberg bezwingt Eintracht Frankfurt den SV Werder Bremen. Ein würdiges Duell, eine fast unwirklich souveräne Eintracht.   

So haben wir 1974 gekickt. Ballsicher, unaufgeregt, und irgendwann hast du zwangsläufig deine Tore geschossen. Aber damals konntest du annehmen, dass alle Akteure auch in zehn Jahren noch bei der Eintracht sind. Ballhorn, der einzige Liveticker, der erst nach dem Spiel erscheint und dann in Erinnerungen schwelgt, hat Respekt vor Napoli. Aber auch nicht übertrieben viel.  

-29 Minuten: Hallo erstmal.
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-28 Minuten: Und dann …
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-27 Minuten: … volle Konzentration, bitte.
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-26 Minuten: Keinen Schlendrian heute.
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-25 Minuten: Gewinnen wäre enorm wichtig.
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-23 Minuten: Nicht nur, weil der Zug nach oben sonst ein bisschen abgefahren wäre.
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-22 Minuten: „Bisschen abgefahren“? Was soll das denn sein?
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-20 Minuten: Die Lokomotive weg, der Speisewagen noch da?
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-17 Minuten: Oder umgekehrt?
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-14 Minuten: Vor allem könnten wir uns dranhängen an den Zug und die Lücke nach hinten ganz ordentlich vergrößern.
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-12 Minuten: Insofern:
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-10 Minuten: Heute kein Rotwein.
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-7 Minuten: Der war gegen Köln nicht so richtig hilfreich.  
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-4 Minuten: Eintracht vom Main.
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-2 Minuten: Nur Du sollst heute siegen.   
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Schweigeminute: für Friedel Lutz und Sonny Sonneberg. Zwei Männer, ein Wort: Helden. Völlige Stille. Danke, @werderbremen - auch das zeichnet einen Traditionsverein aus.
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Anpfiff: Bastian Dankert. Bitte.
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1.Minute: Werder tritt in seelachsfarbenen Jerseys an.
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2. Minute: Wir schwarzweiß. Wie die Schneeeule.
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3. Minute: Hedwig, fass!
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6. Minute: Unsere erste Ecke. Nach zweiminütiger Vorbesprechung zwischen Jesper und Max ein Riesenerfolg:
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8. Minute: Kein Gegentor durch den unvermeidlichen Werder-Konteeeeeeer – TOOOOR!  
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10. Minute: Max beim nächsten Standard gaaaanz weeiiiiit auf Jakic! Und der zwingt den Werderaner zum Eigentor!
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11. Minute: Das berührte Ballhorn-Viertelhalbzeit-Fazit: 
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12. Minute: Der Torschütze heißt Friedl. 

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14. Minute: Kannste dir nicht ausdenken.  
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17. Minute: Aber wir sollten selbst noch ein Tor schießen. Auch für Friedl. Das entlastet ihn.  
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20. Minute: Und Tore sind das Salz in der Fußballsuppe.
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23. Minute: Ohne einen guten Fußball kommst du natürlich nicht aus.
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25. Minute: Gras muss auch rein, Herzblut, und Biss braucht sie unbedingt. Die Suppe. Und selbstverständlich Zebras.
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28. Minute: Aber das Salz, na klar: Das sind die Toreeeee – ouuu, da hatte Knauffi die Kopfballchance.
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30. Minute: Flanke kam schon wieder von Super-Max. Und beeindruckend: Unser neues System gegen Standardsituationen geht bislang voll auf.
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32. Minute: Werder hatte nämlich noch überhaupt keine Standardsituation – und logisch, in diesem Moment der erste Freistoß für die Lachse. Obacht jetzt.
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34. Minute: Ok. Der war wohl nicht so ganz ernstgemeint.
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36. Minute: Knietief ans Strafraumeck.
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38. Minute: Ah, jetzt Freistoß für uns. Neuer Trick: Wir stellen eine eigene Mauer neben die Bremer Mauer.
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40. Minute: Und schießen den Ball flach in unsere eigene Mauer. Genial.
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42. Minute: Unsere Angriffe laufen zu ungefähr 170 Prozent über die linke Seite.
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43. Minute: Man könnte fast glauben, Filip K. sei noch da.
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44. Minute: Aber es ist Philipp M.  
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45. Minute: Und das ist auch gut so.
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HZP: Im Schwarzweißfernsehen damals hätte Werder die Trikots nicht anziehen dürfen.
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INHZP: Ich hab ja schon in Farbe Schwierigkeiten, die Kerle auseinanderzuhalten.  
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46. Minute: Loddarmaddäus-Zitat des Tages: „Schoppo Muteng“, sagt er im Pausengespräch.
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48. Minute: Danke, Loddar.
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50. Minzte: Aber was mich nachhaltig verwirrt …
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52. Minute: … ist unsere Fähigkeit, mit dem Ball umzugehen. Das kenne ich so niiiiiicht – TOOOOOR!
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53. Minute: Knauffi auf Kolo – zweinull!!!
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55. Minute: Meine Güte, ist das klasse.
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57. Minute: Wir haben große Erfolge erzielt.
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60. Minute. DFB-Pokal.
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62. Minute. Europapokal.
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65. Minute: Internetmeister (oder wie das heißt).
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67. Minute: Mitgliederzuwachsweltmeister.
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70. Minute: Aber wir begeistern doch seit ungefähr mindestens 30 Jahren nicht mehr mit gepflegtem Tiki-Taka.
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72. Minute: Oder? Das ist doch verrückt.
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75. Minute: Kolo hat Feierabend, Porree macht dann das nächste Tor.
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77. Minute: Auch Super-Max wird für Napoli jetzt geschont. Lenzer macht dann das übernächste Tor.
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82. Minute: Aber wir wollen jetzt hier nicht einschlafen, ja?
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85. Minute: Wie hieß es früher immer so schön:
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87. Minute: „Die Bremer konnten nicht, die Frankfurter wollten nicht mehr.“
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89. Minute: Weitere Schonungen für Süditalien. Jesper und Goethe gehen, Alidou und Alarmio machen dann die überüber- und überüberübernächsten Tore.
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92. Minute: Oder halt Fülle für Werder.
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93. Minute: War aber Abseits. „Ein staubtrockenes, verdientes 2:0“, sagt der Sky-Kommentator.
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Abpfiff: Und wozu? Zu Recht.
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96. Minute: Drei sauwichtige Punkte.
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99. Minute: Eigentlich drei für Sonny und drei für Friedel Lutz.  

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