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Eintracht Frankfurt mit Pflichtsieg gegen Paderborn - kein Comeback für Marco Russ

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Von: Stefan Krieger

Sebastian Rode trifft zum 1:0.
Sebastian Rode trifft zum 1:0. © Arne Dedert/dpa

Eintracht Frankfurt verabschiedet sich mit einem Sieg aus der Saison. Am Ende wurde es gegen Paderborn noch einmal eng.

Pflichtaufgabe erfüllt. Eintracht Frankfurt quält sich gegen Absteiger Paderborn zu einem 3:2-Erfolg. Die Tore für die Hessen erzielten Sebastian Rode, Andre Silva. Bas Dost traf nach der Halbzeit. Danach verflachte das Spiel, und Paderborn kam noch zu zwei Treffern. Für einen Punkt reichte es aber für die tapferen Ostwestfalen am Ende nicht mehr. Ein Treffer des Absteigers kurz vor Ende der Partie wurde wegen Abseits nicht anerkannt.

Wegen des Einbruchs in der zweiten Halbzeit verzichtete Frankfurts Trainer Adi Hütter in der Schlussphase darauf, dem Urgestein Marco Russ noch einen Kurzeinsatz zu schenken. Der 34-Jährige, der 22 Jahre lang für die Hessen am Ball war, beendet seine Laufbahn mit 353 Pflichtspieleinsätzen für die Hessen und wird künftig in der Analyse für seinen Herzensverein arbeiten.

Eintracht früh in Führung

Die Eintracht übernahm zu Beginn die Initiative und kam früh zu Chancen. Nachdem André Silva (4.) die Kugel aus kurzer Distanz nicht im Paderborner Tor unterbringen konnte, machte es Rode wenig später besser. Bei einer Flanke behinderten sich die Gästespieler Laurent Jans und Abdelhamid Sabiri, sodass der Frankfurter Mittelfeldspieler freie Bahn hatte und den Ball aus 18 Metern überlegt ins lange Ecke schlenzte.

Doch in diesem rasanten Tempo ging es nicht weiter. Frankfurt agierte in der Folge zerfahren und leistete sich viele Fehlpässe, den Gästen fehlte wie im gesamten Saisonverlauf die Erstligareife. Trotz intensiver Bemühungen kam das Team von Trainer Steffen Baumgart über bescheidene Ansätze in der Offensive nicht hinaus.

Den Hausherren genügte nach einer guten halben Stunde ein vernünftiger Angriff, um die Führung auszubauen. Dost spielte Danny da Costa frei, der von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr auf Silva passte. Der vom AC Mailand ausgeliehene Portugiese hatte aus fünf Metern keine Mühe, zu seinem zwölften Saisontor zu vollenden.

Bas Dost trifft nach der Pause

Auch nach dem Wechsel startete Frankfurt elanvoll. Die ersten Möglichkeiten blieben noch ungenutzt, doch dann schlug Dost nach feiner Vorarbeit von Dominik Kohr eiskalt zu. Es war der achte Saisontreffer des Niederländers. Im Vorgefühl des sicheren Sieges leisteten sich die Hessen in der Defensive einige Unkonzentriertheiten. Dräger bestrafte dies umgehend und verkürzte auf 1:3. Auch beim zweiten Gegentor von Michel patzte die Eintracht-Abwehr. In der Nachspielzeit erzielte Paderborn sogar noch den Ausgleich, doch das Tor zählte wegen einer Abseitsposition nicht.

Der Liveticker zum Nachlesen

Eintracht Frankfurt - SC Paderborn 07 3:2 (2:0), Samstag, 27.06.2020, WM-Arena Frankfurt

Aufstellung Eintracht FrankfurtTrapp - Abraham , Hinteregger , Ndicka - Kohr , Rode , da Costa , Kamada , Kostic - Silva , Dost
Vor. Aufstellung SC PaderbornZingerle - Jans , Kilian , Collins - Dräger , Antwi-Adjei , Ritter , Sabiri , Vasiliadis - Srbeny , Michel
Tore1:0 Rode, 2:0 Silva, 3:0 Dost, 3:1 Dräger, 3:2 Michel
SchiedsrichterBenjamin Brand

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+++ Feierabend. Die Saison ist vorbei.

+++ 90. Minute: 3:3! Nein? Warum? Abseits. Das wär‘s auch noch gewesen.

+++ 89. Minute: Filip Kostic bringt seine 43. Flanke, die keinen Abnehmer findet.

+++ 88. Minute: Kein Russ. Kein Fernandes.

+++ 87. Minute: Gähn. (‘tschuldigung)

+++ 85. Minute: Es ist nicht so, dass Paderborn besser als in der ersten Hälfte wäre. Eher befindet sich die Eintracht im Urlaub. Und Kostic hat keine Lust mehr, irgendwie.

+++ 82. Minute: Eintracht Frankfurt jetzt mit der Karikatur einer Mannschaft, die noch ein Tor erzielen will. Da läuft nichts mehr.

+++ 78. Minute: De Guzman kommt. Und Paciencia. Russ nicht. 

+++ 75. Minute: (Wiederholung der Wiederholung) Die nachfolgende Ecke der Eintracht brachte nichts ein. Außer einem Konter für Paderborn. Und der bringt das 3:2. Der Michel war‘s.

+++ 73. Minute: Rudeltrinken an der Seitenauslinie.

+++ 71. Minute: ... und es ist Sommer. Man würde ja gerne mehr inhaltlich Wertvolles schildern, aber es passiert nichts.

+++ 70. Minute: Marco Russ ist noch immer nicht im Spiel.

+++ 68. Minute: So ein wenig hat man jetzt den Eindruck, dass ... Kohr mit der Chance! Aber nichts. Und jetzt? Hand? Nein. Weiter. Köln schläft. 

+++ 65. Minute: Da Costa flott über rechts. Konsequenz: Silva geht raus, für ihn kommt... nunja, Sow. 

+++ 64. Minute: (Wiederholung) Die nachfolgende Ecke der Eintracht brachte nichts ein.

+++ 64. Minute: (Wiederholung) Na komm, Adi. jetzt aber Russ bringen. Und Fernandes. Und De Guzman. Und überhaupt.

+++ 62. Minute: Wurde die Temperatur schon erwähnt? Es ist heiß. Man merkt es jetzt auch dem Spiel an. Die letzte Konsequenz fehlt. Verständlich.

+++ 60. Minute: Die nachfolgende Ecke der Eintracht brachte nichts ein.

+++ 58. Minute: Unnötig - und wieder eine Riesenchance für die Ostwestfalen. Ei, ei, ei. 

+++ 55. Minute: Raus, raus, raus. Alle raus. Der Anschluss. 3:1 durch Dräger.

+++ 53. Minute: Na komm, Adi. jetzt aber Russ bringen. Und Fernandes. Und De Guzman. Und überhaupt.

+++ 52. Minute: Törchen. Rode auf Kohr, der vom rechten Flügel auf Bas Dost. Tor. Mit dem Fuß!

+++ 49. Minute: Eintracht Frankfurt weiter überlegen. Chancen auf das dreinull sind da. Wurden aber bislang nicht gemacht. Sonst stünde es ja nicht mehr zweinull.

+++ 47. Minute: Gleich die erste Chance für die Eintracht. Und die zweite hinterher. Nichts.

+++ 46. Minute: Da läuft es wieder, das Bällchen. Noch 45 Minuten (plus Nachspielzeit), dann ist diese durchwachsene Saison vorbei. 

Halbzeit: 34. Spieltag, es geht um nichts mehr, der Gegner ist ein Absteiger, und Eintracht Frankfurt hat das Spiel ganz locker im Griff. Die Hessen führen nach zwei Toren von Sebastian Rode und Andre Silva hochverdient mit 2:0. So wie man immer 2:0 führt, wenn man zwei Tore macht und keins bekommt. Es ist warm, im Stadion ist es ruhig... alles entspannt zur Halbzeit. Man könnte Russ bringen. Oder noch ein paar Tore nachlegen. Oder halt beides. 

Halbzeit in Frankfurt

+++ 45. Minute: Paderborn tapfer, aber naja. Mehr geht halt nicht.

+++ 40. Minute: Es bleibt dabei: Eine richtige Prüfung ist der Absteiger aus Paderborn heute nicht für die Eintracht. Ndicka spielt Hacke einszweidrei.

+++ 39. Minute: Bas Dost gewinnt das gefühlt  14. Kopfballduell.

+++ 36. Minute: Bas Dost spielt seinen gefühlt 22. Fehlpass.

+++ 33. Minute: Super Kombination der Eintracht über rechts. Kamada auf Da Costa auf Silva ins Tor. Zwonull.

+++ 31. Minute: Bas Dost spielt seinen gefühlt 18. Fehlpass.

+++ 30. Minute: Schade, die Luft ist jetzt weitestgehend raus. Eintracht Frankfurt nicht mehr bissig, Paderborn kommt zu Chancen, ohne das es wirklich eng wird.

+++ 27. Minute: Trinkpause. Diese Hitze!

+++ 24. Minute: Da! So etwas wie eine Chance für die Gäste. Der Ball geht aber vorbei.

+++ 23. Minute: Auch wenn Paderborn sich für den letzten Auftritt im Oberhaus verbal was vorgenommen hatte... da fehlen (noch) die Mittel, um die Eintracht in Bedrängnis zu bringen.

+++ 19. Minute: In Frankfurt zeichnet sich ein entspannter Sommerkick ab. Diese Hitze aber auch!

+++ 16. Minute: Flanke Kostic, Dost legt auf Kamada ab... drüber.

+++ 15. Minute: Die Eintracht hat das Spiel im Griff, presst früh, ist aber vor dem Kasten etwas verspielt.

+++ 10. Minute: Zwei Paderborner behindern sich beim Kopfball, der Ball kommt zum Semmelblonden, der aus 18 Metern mit der Innenseite in den Giebel schlenzt. Ein Alex-Meier-Gedächtnistor.

+++ 9. Minute: Tor! Rode trifft herrlich in den Winkel. 1:0 für die Eintracht.

+++ 8. Minute: Da Costa ist über rechts durch, sein Pass findet allerdings Silva nicht. Die Eintracht überlegen. 

+++ 5. Minute: Ecke Kamada - nichts.

+++ 3. Minute: Täuscht das, oder wird Adi Hütters Haar immer lichter? Da ist ein Prister-Kranz zu erkennen. Sonst so ... nichts. Doch, Silva vorbei.

+++ 1. Minute: Schon grotesk, wie sich die Spieler vor der Partie die Hand nicht schütteln, um 30 Sekunden später im Clinch zu liegen. Hygiene und so.

Eintracht Frankfurt - gegen SC Paderborn: Das Spiel läuft

+++ 15:30 Uhr: Anstoß in Frankfurt. Das letzte Spiel der Bundesligasaison in angepfiffen. 

+++ 15.25 Uhr: Adi Hütter würde es freuen, wenn er Marco Russ noch ein paar Spielminuten geben könnte, sagte der Österreicher unmittelbar vor dem Spiel.

+++ 15.05 Uhr: Für Adi Hütter geht es in der heutigen Begegnung noch um etwas: „Wir sind alle gewillt, die Saison mit einem Sieg zu beenden. Wir könnten ja vielleicht sogar noch einen Tabellenplatz nach oben klettern. Das Wichtigste ist aber, dass wir auf einem einstelligen Tabellenplatz bleiben", sagte Hütter vor dem Spiel gegen den SC Paderborn. Was soll er auch sonst sagen?

+++ 14.40 Uhr: Marco Russ, Urgestein der Eintracht, hätte man einen schöneren Abschied gewünscht. Vor Zuschauern zum Beispiel.

+++ 14.30 Uhr: Die Reserverbank der SGE: Rönnow (Tor), Chandler, Russ, de Guzman, Fernandes, Gacinovic, Ilsanker, Sow, Paciencia.

+++ 14.20 Uhr: Die Aufstellung ist da. Adi Hütter beginnt offensiv, mit Silva und  Dost in der Spitze.

+++ 14.15 Uhr: Im Prinzip geht es für Eintracht Frankfurt nur noch um die Goldene Ananas. Und ein paar Euros in der TV-Tabelle. Die Eintracht steht aktuell auf Rang neun, die internationalen Plätze können nicht mehr erreicht werden. Bei einer Niederlage heute könnte allerdings noch Hertha BSC vorbeiziehen.

+++ 14.05 Uhr: Das Schiedsrichtergespann steht fest. Benjamin Brand, Frederick Assmuth, Jan Neitzel-Petersen und als VA Günter Perl.

+++ 13.55 Uhr: Noch immer ein ungewohntes Bild, das sich hoffentlich bald wieder ändern wird: Heimspiel der Eintracht, und kein Zuschauer ist im Stadion.

Eintracht Frankfurt: Makoto Hasebe wegen Routineeingriff bereits in Japan

+++ 12.00 Uhr: Neben den drei Spielern, die nach der Saison bei Eintracht Frankfurt ausscheiden werden, wird auch Goncalo Paciencia nach einer überstandenen Muskelverletzung im Spiel gegen den SC Paderborn im Kader stehen, verriet Hütter. „Dafür wird Makoto Hasebe fehlen, der aufgrund eines Routineeingriffs im Knie schon in Japan weilt.“ Eintracht Frankfurt habe laut Hütter den Routineeingriff bei Hasebe bewusst jetzt schon vornehmen lassen, damit er zum Trainingsstart in rund vier Wochen wieder dabei sein kann. 

Darüber hinaus legte sich Hütter bei der Frage nach dem Torhüter bereits fest. Alle anderen Personalien verschwieg er aber: „Kevin Trapp wird morgen im Tor spielen. Ansonsten möchte ich die Aufstellung noch nicht verraten, um auch im Team die Spannung noch hoch zu halten“, sagte er. 

Eintracht-Urgestein Russ im Kader

Update Samstag, 27.06.2020, 11.45 Uhr: Eintracht Frankfurts Urgestein Marco Russ wird seinem Verein auch nach seiner Spielerkarriere in anderer Funktion erhalten bleiben. Der 34-Jährige, der am heutigen Samstag gegen den SC Paderborn (15.30) sein letztes Spiel als Profi absolviert, „erhält einen Anschlussvertrag im Bereich der Analyse“. Das teilte die Eintracht am Freitag mit.

Russ ist „dankbar dafür, eine so lange Zeit bei diesem Verein“ verbracht zu haben. Zugleich freue er sich „auf die neue Herausforderung bei meinem Herzensklub“. Der Innenverteidiger spielte insgesamt 22 Jahre für die Eintracht und kommt auf bisher 304 Bundesligaspiele (24 Tore).

Zudem gab die Eintracht am Freitag bekannt, dass sie den auslaufenden Vertrag mit Jonathan de Guzman nicht verlängern wird. Trainer Adi Hütter kündigte bereits an, dass Russ, de Guzman und der scheidende Gelson Fernandes am Samstag „aus Respekt noch einmal im Kader“ stehen werden: „Das haben sie sich verdient.“

Eintracht Frankfurt will mit einem Sieg die Saison beenden

Vor dem Spiel gegen den bereits feststehenden Absteiger aus Paderborn sagt Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter zur Motivation seiner Mannschaft: „Ich finde nicht, dass es um nichts mehr geht. Es geht um die Chance, Platz acht zu erreichen oder sicher Neunter zu bleiben. Die Mannschaft will das Spiel unbedingt gewinnen. Nach dem 2:5 gegen Bayern haben wir als Team gesagt, 24 Punkte sind zu erreichen, wir wollen so viele wie möglich holen. Das interessiert die Mannschaft.“  

Eintracht Frankfurt, einen Sieg gegen Absteiger SC Paderborn kann noch Bundesliga-Achter werden. Für Hütter „realistisch denkend eine gute Platzierung. Ich verliere nicht so schnell den Boden unter den Füßen“, sagte der Österreicher. Der Trainer kritisierte ein zu hohes Anspruchsdenken in der Öffentlichkeit. „Erstaunlich ist, wie schnell das Pendel nach oben und unten ausschlägt. Eben noch Abstiegsangst, eine Woche später Enttäuschung darüber, dass es der siebte Platz nicht geworden ist. Es stimmt: Wir haben eine Achterbahnfahrt, ein Wechselbad der Gefühle in dieser Saison gehabt, aber ich weiß nicht, ob man ernsthaft behaupten kann, das war eine schlechte Saison mit einstelligem Tabellenplatz, Pokal-Halbfinale und mindestens Achtelfinale in der Europa-League.“

Paderborn will trotz Verletzungssorgen „guten Abschluss“ bekommen

Mit Verletzungssorgen und womöglich ohne etatmäßige Innenverteidiger geht der SC Paderborn in sein vorerst letztes Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Sebastian Schonlau und Christian Strohdiek fallen verletzt aus, zudem fehlt Uwe Hünemeier wegen seiner Gelb-Roten Karte im vergangenen Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:3). Hinter den Defensivspielern Luca Kilian und Klaus Gjasula stehen noch „große Fragezeichen“, wie Paderborns-Trainer Steffen Baumgart am Donnerstag erklärte. Zudem wurde Jan-Luca Rumpf in dieser Woche durch einen grippalen Infekt geschwächt.

Für den bereits seit einiger Zeit als Absteiger feststehenden Tabellenletzten gehe es darum, „einen guten Abschluss zu bekommen aus der Saison raus“, sagte Baumgart. „Man sollte sich auf das Spiel freuen“, forderte der 48-Jährige, erklärte aber auch: „Wir sind alle froh, wenn die Saison vorbei ist.“

Nach der Spielzeit will der gebürtige Rostocker an der Ostsee abschalten. Das Motto lautet: „Kraft schöpfen und dann mit voller Kraft Richtung Zweite Liga gehen.“ (skr/mit Agenturen)

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