Eintracht hofft auf Blitzheilung bei Hinti

Abwehrchef Hinteregger könnte in Dortmund fehlen, was ein großer Verlust wäre – Stürmer Ache fällt lange aus, Durm wieder mit dabei.
Der junge Stürmer Ragnar Ache bleibt der große Pechvogel der Frankfurter Eintracht. Der bullige Angreifer fällt für den Rest der Saison aus, er laboriert an einem Sehnenriss im rechten Oberschenkel – kurioserweise bereits der zweite binnen weniger Monate. Beim ersten Mal hat die 22 Jahre alte Offensivkraft fast die gesamte Hinserie verpasst – nun quasi die Duplizität der Ereignisse. Aktuell hat es ihn an der Innenseite erwischt. „Das ist total ärgerlich für den Jungen, er hatte sich noch Hoffnung auf Olympia gemacht“, urteilte Sportdirektor Bruno Hübner.
Eintracht Frankfurt: Kein Elfer gegen Bayern
Ache kam bisher auf fünf Kurzeinsätze, in denen er sein Potenzial zumindest zaghaft andeutete: Gegen den ruhmreichen FC Bayern (2:1) verhinderte ein versteckter Tritt des Münchner Verteidigers Alphonso Davies sein erstes Bundesligator – seltsamerweise gab es dafür nicht mal Strafstoß. Nun der nächste Rückschlag für den Neuzugang, dessen extrem ausgeprägte Muskulatur offenbar auch seine Schwachstelle ist. Wegen des Ausfalls kann Trainer Adi Hütter nur noch auf zwei gelernte Angreifer zurückgreifen, die allerdings absolut hochkarätig sind: André Silva und Luka Jovic.
Eintracht Frankfurt: Andere Schmerzgrenze bei Hinti
In der Abwehr sieht es momentan nicht viel besser aus: Makoto Hasebe ist für die wichtige Spitzenpartie in Dortmund am Samstag gelbgesperrt, und ob Abwehrchef Martin Hinteregger so schnell fit wird, ist höchst fraglich. Der an einer Oberschenkelzerrung leidende Österreicher arbeitet derzeit mit dem ehemaligen deutschen Stabhochspringer Tim Lobinger in Salzburg an seinem Comeback, er wird am Mittwoch wieder in Frankfurt erwartet. Lobinger gilt als absoluter Vertrauensmann des 28-Jährigen.
Die Eintracht hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, Hinteregger beim Topspiel einsetzen zu können, doch die Wahrscheinlichkeit ist gering. „Es ist deutlich besser geworden“, sagt Sportdirektor Hübner. „Und Hinti geht eher über die Schmerzgrenze hinaus als andere Spieler. Da gilt es aber, das Risiko abzuwägen. Und unser Trainer ist keiner, der da Risiko eingeht.“
Eintracht Frankfurt: Wer stoppt Superstar Haaland?
Das ist nachvollziehbar. Hinteregger wird im Endspurt der Liga noch benötigt, einen wochenlangen Ausfall könnte sich die Eintracht nicht erlauben, zumal die Alternativen rar gesät sind. In Dortmund etwa stellt sich die Dreierabwehrkette von selbst auf: links Evan Ndicka, rechts der Brasilianer Tuta, in der Mitte Stefan Ilsanker als Hinti-Ersatz. „Das Vertrauen in Ilse ist sehr groß“, sagt Manager Hübner. Doch ob der Österreicher auch für ein Duell mit BVB-Sturmtank Erling Haaland präpariert ist? „Haaland ist ein außergewöhnlicher, vollkommener Spieler“, sagt Hübner über den norwegischen Stürmerstar. „Da muss die ganz Abwehrkette gut arbeiten.“
Eintracht Frankfurt: Oma päppelt Hinteregger auf
Vielleicht aber kommt es bei Hinteregger zur Blitzheilung, was Hübner nicht gänzlich ausschließen will. „Er ist sehr speziell, bei ihm ist vieles Kopfsache.“ Will sagen: Beim Frankfurter Kultverteidiger kann der Geist manchmal auch dem Fleisch Beine machen. Zumal sich auch die Großmutter in Österreich seiner angenommen hat und ihn liebevoll bekocht. „Das ist die beste Medizin“, berichtet Hinteregger. Was wiederum Manager Hübner auf den Plan ruft. „Wir überlegen, die Oma jetzt auch zu uns nach Frankfurt einzuladen“, sagt er lachend.
Gute Nachrichten gibt es indessen von Erik Durm, der seine Verletzung an der Hüfte ausgestanden hat und gestern erstmals wieder mit den Kollegen auf dem Trainingsplatz stand. „Es hat es sehr viel Spaß gemacht mit den Jungs bei so einem schönen Wetter, und es hat mich gefreut, dass die Hüfte auch mitgemacht und gehalten hat“, sagte er vereinseigenen Medien. „Ich bin guter Dinge, dass ich nach der kurzen Verletzungspause nicht viel verloren habe.“ Am Samstag geht es nach Dortmund, zu seinem Ex-Verein.