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Eintracht Frankfurt startet bestens aufgestellt mit Mario Götze in die neue Saison

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Von: Ingo Durstewitz

Mario Götze bereitet sich bei Eintracht Frankfurt auf die neue Saison vor.
Mario Götze bereitet sich bei Eintracht Frankfurt auf die neue Saison vor. © Arne Dedert/dpa

Für Eintracht Frankfurt beginnt eine Reise ins Abenteuerland. Doch die Hessen fühlen sich gerüstet und bestens aufgestellt.

Wer möchte, kann jetzt auch Europapokalsieger sein. So ein bisschen zumindest. Er oder sie sollte aber zu Fuß kommen oder mit dem Radl oder mit der Bahn, aber nach Möglichkeit nicht mit dem Auto. Denn die Parkplätze am Frankfurter Waldstadion könnten zu wenig sein, zumal die Arena schon für das Konzert der Megaseller Coldplay präpariert wird. Dafür wird der Andrang immens sein, schließlich legt am Dienstag der amtierende Europa-League-Gewinner los, elf Uhr, Platz sechs, und erstmals (!) seit Beginn der Pandemie vor weit mehr als zwei Jahren sind wieder Fans zugelassen, die bei der ersten öffentlichen Einheit der Eintracht zuschauen dürfen. Und, siehe oben: Sie können, wenn sie wollen, auch ein Erinnerungsfoto machen mit dem schönen Pokal, zwischen zehn und 13 Uhr. Sollte jemand nicht drankommen, weil zu viele wollen, kein Problem, die Eintracht wird ihr bestes Stück mit auf ihre Tour durch die Region nehmen. Motto: Wer ihn anfassen will, darf das auch.

Eintracht Frankfurt bereitet sich auf die neue Saison vor

Am Dienstag beginnt für die Eintracht die Vorbereitung auf die neue Spielzeit, die eine Reise ins Abenteuerland verspricht. Sie wird erstmals in ihrer Geschichte in der Champions League an den Start gehen. Als Einstimmung gibt‘s am 10. August in Helsinki schon mal den Uefa-Supercup, kein geringerer als der Champions-League-Sieger Real Madrid ist dann der Gegner. Ein Spiel mit hohem Aufmerksamkeitspotenzial und einiger Strahlkraft. Nur dabei sein will die Eintracht in Finnland ganz sicher nicht, das steckt nicht in ihrer DNA, wie sie in der zurückliegenden Europapokalspielzeit eindrucksvoll gezeigt hat. Wo sie antritt, will sie gewinnen.

Natürlich warten in der Königsklasse wieder einige magische Nächte auf Frankfurt. Das erklärte Ziel ist, die Gruppenphase zu überstehen. Sportvorstand Markus Krösche traut das seinem Team durchaus zu. In der Bundesliga, das machte der Sportchef ebenfalls deutlich, erwartet er eine signifikante Steigerung: „Wir wollen deutlich besser abschneiden. Auch wenn wir nicht jedes Jahr europäisch spielen müssen, so ist Platz elf bestimmt nicht unser Anspruch.“

Viele neue Gesichter werden am Dienstag dabei sein, wenn Trainer Oliver Glasner zum ersten Mal auf den Trainingsplatz bittet, spannende Typen, manche mit Perspektive, andere mit Erfahrung. Angreifer Lucas Alario von Bayer Leverkusen hat einen guten Namen, Randal Kolo Muani, aus Nantes übergesiedelt, gilt als große Sturmhoffnung, viele Topklubs hatten den 23-Jährigen auf dem Zettel. Doch einer wird natürlich alle Blicke auf sich ziehen und alle anderen überstrahlen, der Rückkehrer, der WM-Held, der Starspieler schlechthin: Mario Götze. Die Verpflichtung des 30-Jährigen hat der Eintracht einen gewaltigen Imageschub gegeben, doch sie ist alles andere als eine Marketingkampagne. Die Verantwortlichen setzen sehr große Hoffnung auf den Neuzugang aus Eindhoven. „Vor dem ersten Gespräch mit seinem Berater war uns nicht klar, ob es überhaupt realistisch ist, ihn zu bekommen“, sagt Manager Krösche im Gespräch mit der FR. Es hat dann geklappt, zu vergleichsweise überschaubaren Konditionen, die Ablöse beträgt drei Millionen Euro, der Vertrag ist stark leistungsbezogen. „Mario ist der Spieler, den wir gesucht haben“, befindet Krösche. „Er hat Lösungen in engen Räumen, kann den letzten oder vorletzten Pass spielen.“ Das Spiel der Eintracht soll variabler und unberechenbarer werden. Wegen Götze hat die Eintracht von einer Verpflichtung des argentinischen Talents Nicolas Castro Abstand genommen. Insgesamt ist der Sportboss mit den Transferaktivitäten zufrieden: „Was wir uns vorgestellt haben, hat funktioniert. Wir sind sehr weit, was den Kader betrifft.“

Eintracht Frankfurt: Alario erhofft sich mehr Spielzeit

Ein Puzzlestück ist auch der aus Leverkusen gekommene Torjäger Alario, ein kluger, feiner Kerl, der weiß, wo das Tor steht. „Wir wollten ihn schon letzten Sommer holen, da gab es keine Möglichkeit“, erzählt Krösche. „Umso schöner, dass es jetzt geklappt hat. Er hat internationale Erfahrung und eine sehr gute Torquote. Er ist groß, robust und kopfballstark, aber auch technisch gut. Im Sechzehner ist er abschlussstark mit beiden Füßen.“

Der 29-Jährige wollte unbedingt in der Bundesliga bleiben und erhofft sich mehr Spielzeit als bei der Werkself. „Die Eintracht ist ein großer Verein, ein großartiger Klub. Die Mannschaft ist konstant gewachsen ist“, sagt der Argentinier, der sich als „spielfreudigen Mittelstürmer“ beschreibt. Die Aussicht auf die Champions League hat seinen Wechselwunsch bestärkt.

Dafür könnte Mittelfeldspieler Ajdin Hrustic, der zum Auftakt nicht dabei sein wird, weil er wie die anderen Nationalspieler noch eine Woche Sonderurlaub erhält, den Klub verlassen: „Er möchte mehr spielen, gerade mit Hinblick auf die WM“, berichtet Krösche. „Er hat uns mitgeteilt, dass er sich deshalb umsieht. Das ist auch völlig in Ordnung.“ Sollte der Australier gehen, was nicht unwahrscheinlich ist, „würden wir nochmals auf dem Transfermarkt tätig“, bekundet der Manager. Grundsätzlich sieht er das defensive Mittelfeld mit Sebastian Rode, Djibril Sow und Kristijan Jakic „gut aufgestellt“. Diego Demme vom SSC Neapel ist daher nach FR-Infos kein Thema.

Nichts geändert hat sich bei den wechselwilligen Filip Kostic und Daichi Kamada. „Da gibt es keinen neuen Stand“, sagt Krösche. „Es liegen keine Angebote vor.“ An Kostic ist Juventus Turin nach wie vor stark interessiert.

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