Götze brilliert, Kamada trifft - Eintracht verliert unverdient

Eintracht Frankfurt spielt Borussia Dortmund an die Wand,vergisst aber das Toreschießen und hadert zu Recht mit seltsamen Schiri-Entscheidungen. Die Spieler in der Einzelkritik.
Gut dabei
Daichi Kamada: Was für eine abgeklärte, ausgebuffte Vorstellung! Was er tat, hatte Hand und Fuß, zeigte in zurückgenommener Position eine unglaubliche Spielintelligenz. Ihm unterlief praktisch kein Fehlpass. Und er erzielte das 1:1 mit sattem Schuss, elftes Pflichtspieltor. Mehr geht kaum.
Mario Götze: Überragende Partie. Ständig am Ball, überall auf dem Platz zu finden, streute viele kleine Kostbarkeiten in sein Spiel, sprühte vor Spielfreude. Einziges Manko: Erzielte kein Tor, die Chancen dazu waren da.
Sebastian Rode: Schwang sich zum heimlichen Spielgestalter auf, klug verteilte er die Bälle, immer auf der Höhe, nimmermüde im Einsatz. Bekam vor dem 1:2 einen sauber gewonnenen Zweikampf als Foul abgepfiffen.
Eric Dina Ebimbe: Starke Partie auf dem Flügel. Wann immer sich die Gelegenheit bot, marschierte er los. Ließ Gegenspieler Hazard oft stehen wie ein B-Jugend-Spieler, physisch enorm präsent. Nur an Torgefahr mangelte es.
Ganz okay
Randal Kolo Muani: Hätte der Mann des Spiels werden können, vielleicht müssen, zwei Tore hätte er erzielen können. Vor dem Tor fehlt ihm die Ruhe. Übertrieb zuweilen seine unorthodoxe Spielweise, dribbelte oft in den Gegnerblock hinein. Das ging vor dem 1:1 gut. Sollte er vielleicht dosierter einsetzen, ist aber auch seine größte Stärke. Schon neun Torvorlagen. Einfach klasse.
Jesper Lindström: Ständiger Unruheherd, immer unterwegs. Auch er hatte zwei „Kaiser“ auf dem Fuß. Wurde einschussbereit in der 43. Minute mit beiden Händen von Adeyemi zu Boden geschubst, glasklarer Elfer. Wenn es gefährlich wurde, war er dabei.
Evan Ndicka: Hielt die Abwehr weitgehend dicht. Beschränkte sich auf seine rein defensive Arbeit. Da hatte er genug zu tun. Solide, zuverlässig.
Kevin Trapp: Kaum beschäftigt, das ist das größte Kompliment, das man seinen Vorderleuten machen kann. Machtlos bei beiden Gegentoren. Verzweifelte hinten an den Entscheidungen des Schiedsrichters.
So lala
Kristijan Jakic: Solide, gab alles, fegte dazwischen. Das machte er lange Zeit gut, ehe er sich vor dem 1:2 aus dem Zentrum herauslocken ließ und zu spät kam. In Halbzeit eins mit einem bösen Bolzen, fast wie in Gladbach.
Tuta: Vermochte Malen beim 0:1 und Bellingham beim 1:2 nicht zu stoppen, das war aber auch schwer. Warf sich in die Bälle rein, ein bisschen unbedarft,
Luca Pellegrini: Ganz schwacher Beginn, fast schon grotesk. Vor dem 0:1 verlor er vorne den Ball, sah früh die gelbe Karte. Steigerte sich in der zweiten Halbzeit, biss sich rein. Dann lieferte er eine engagierte Leistung ab. Muss mehr Seriosität in sein Spiel bekommen.
Djibril Sow: Der Kilometerfresser bekam dieses Mal eine Verschnaufpause, kam nach mehr als einer Stunde, versuchte das Spiel zu ordnen. Blieb ohne Impulse.
Schwächelnd
Kein Eintrag
Zu spät gekommen
Lucas Alario, Rafael Borré. (kil/dur)