Warum Randal Kolo Muani froh über seinen späten Durchbruch ist - und was ihn am Mbappé-Vergleich stört

Randal Kolo Muani ist neuer Fanliebling bei Eintracht Frankfurt. Dabei gelang ihm erst spät der Durchbruch. Alles, was Sie über ihn wissen müssen.
Frankfurt – Randal Kolo Muani wurde am 5. Dezember 1998 in Bondy geboren, einem Stadtteil von Paris, in dem auch Frankreichs Weltstar Kylian Mbappé aufwuchs. Daher wurden beide häufig miteinander verglichen.
Randal Kolo Muani und der Vergleich mit Kylian Mbappé
Zwar gleichen sie sich hinsichtlich ihrer Spielweise in puncto Schnelligkeit und Technik. Allerdings betonte Randal Kolo Muani in einem Interview selbst, warum dieser Vergleich hinkt: „Ich verstehe nicht ganz, warum man das sagt. Ich wurde im Bondy Hôpital geboren, habe aber nie dort gelebt. Ich bin in Villepinte aufgewachsen, meine Eltern leben immer noch dort.“ Villepinte ist eine Stadt rund 20 Kilometer nördlich des Pariser Zentrums gelegen, übrigens Geburtsort des langjährigen Gladbachers Ibrahima Traoré.
Ein weiterer Unterschied zu Mbappé: Während die Karriere von Mbappé geradezu bilderbuchmäßig verlief, musste Kolo Muani für seinen Durchbruch in der Ligue 1 deutlich mehr kämpfen – einige Windungen inbegriffen. Alles begann beim FC Villepinte, bei dem sein damaliger Trainer und Entdecker Loic Ferry auf den jungen, ruhigen Kolo Muani aufmerksam wurde.
Randal Kolo Muani: Herkunft und Biografie
Ende November 2018 debütierte er im Alter von 19 Jahren im Spiel gegen die AS Saint-Étienne in der Ligue 1. Im August 2019 wurde er schließlich für ein Jahr an den französischen Drittligisten US Boulogne verliehen. Während dieser Zeit schoss er drei Tore und bereitete fünf Tore vor.
Und dann kam Corona. Die Saison wurde abgebrochen, Kolo Muani kehrte zurück nach Nantes. Die fehlende Spielpraxis machte ihm allerdings nichts aus, denn ab diesem Moment kannte die Achterbahnfahrt nur noch eine Richtung. 37 Spiele in der Ligue-1-Saison 2020/21, in der er jeweils neun Tore und Vorlagen verzeichnete, bedeuteten für Kolo Muani den endgültigen Durchbruch.
Randal Kolo Muanis Profil
Name | Randal Kolo Muani |
Geburtstag | 5. Dezember 1998 |
Geburtsort | Bondy, Frankreich |
Größe | 187 cm |
Position | Sturm |
Gegenwärtiger Verein | Eintracht Frankfurt |
Als 16. der Abschlusstabelle musste der Verein in die Relegationsspiele gegen den Zweitligisten FC Toulouse, in denen der FC Nantes aufgrund der Auswärtstorregel die Oberhand behielt.
Auch in der Spielzeit 2021/2022 war Randal Kolo Muani bester Spieler seines Vereins. Mit dem FC Nantes gewann er den französischen Pokal, nachdem im Finale OGC Nizza geschlagen worden war. Zur Saison 2022/23 wechselte Kolo Muani nach Deutschland zum Bundesligisten Eintracht Frankfurt, bei dem er Anfang März 2022 einen bis 2027 laufenden Vertrag unterschrieb.
Randal Kolo Muani und seine Transferhistorie
- Saison 2015/2016: Von US Torcy Jgd. zu FC Nantes U19
- Saison 2016/2017: Von FC Nantes U19 zu FC Nantes B
- Saison 2017/2018: Von FC Nantes B zu FC Nantes
- Saison 2019/2020: Von FC Nantes zu US Boulogne
- Saison 2019/2020: Von US Boulogne zu FC Nantes
- Saison 2022/2023: Von FC Nantes zu Eintracht Frankfurt
Randal Kolo Muani und die französische Nationalmannschaft
Am 8. Oktober 2020 debütierte Kolo Muani beim 5:0-Sieg im EM-Qualifikationsspiel in Straßburg gegen Liechtenstein für die französische U21-Nationalmannschaft. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio kam er in allen drei Partien der Vorrunde zum Einsatz. Bei der 0:4-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Japan erhielt der Stürmer in der zweiten Spielhälfte die rote Karte. Im September 2022 wurde Kolo Muani erstmals in die A-Nationalmannschaft Frankreichs berufen und debütierte in der Nations League gegen Österreich.
„Man kann es als Vorteil bezeichnen, dass ich spät in den Profifußball gekommen bin“, sagte Randal Kolo Muani, so habe er genügend Zeit bekommen, sich fern des großen Rummels „auf mentaler und fußballerischer Ebene“ zu entwickeln. Dass er sich dabei herausragende Fähigkeiten aneignete, kommt nun der Eintracht zugute. Das Herz des Frankfurter Publikums, das in jüngerer Vergangenheit mit Sébastien Haller, Ante Rebic, Luka Jovic und André Silva einige fürwahr außergewöhnliche Angreifer bejubelte, hat der Schlacks mit dem schelmischen Lächeln im Sturm erobert. (Joshua Schößler)