1. Fuldaer Zeitung
  2. Sport
  3. Eintracht

Kommando zurück: Frankfurt-Fans dürfen doch keine Tickets kaufen

Erstellt:

Von: Antonio José Riether, Christoph Klaucke

Eintracht Frankfurt wird in Neapel wohl doch auf seinen Anhang zählen können.
Eintracht Frankfurt wird in Neapel wohl doch auf seinen Anhang zählen können. © osnapix/imago

Rückschlag für Eintracht Frankfurt: Nach einem Erfolg vor Gericht hat Neapel nun das Ticket-Verbot für Gäste-Fans erneuert.

Update vom 12. März, 19.55 Uhr: Das Hin und Her um die Zulassung der Fans von Eintracht Frankfurt beim schwierigen Auswärtsspiel in der Champions League bei der SSC Neapel geht wohl weiter. Nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur AGI hat die Präfektur Neapel am Sonntag ein Verbot ausgesprochen. Zum „Schutz der öffentlichen Sicherheit“ sei es Anhängern aus Frankfurt nicht erlaubt, Tickets für die Partie zu kaufen.

Zuvor war dem Fußball-Bundesligisten ein juristischer Erfolg gelungen. Das zuständige Verwaltungsgericht hatte dem Antrag der Eintracht „auf Erlass einer einstweiligen Verfügung stattgegeben“, teilte die SGE mit: „Demnach wurde das Verkaufsverbot von Eintrittskarten an Menschen mit Wohnsitz in Deutschland, das gegen die SSC Neapel für das Achtelfinalrückspiel am Mittwoch ausgesprochen wurde, für rechtswidrig erklärt.“

Frankfurt-Fans dürfen keine Tickets für CL-Spiel gegen Napoli kaufen

Napoli war damit bis auf weiteres angehalten, „Eintracht Frankfurt das Gästekartenkontingent über insgesamt 2700 Karten zur Verfügung zu stellen“, hieß es weiterhin von den Frankfurtern. Der Klub rechnete aber mit einer Berufung oder einem modifizierten Erlass der Präfektur, dies ist nun offenbar geschehen.

Napoli hatte verstimmt reagiert, als das Verbot gekippt wurde. Man sei „zutiefst besorgt über die Entscheidung“, teilte der Verein mit: „Die Besorgnis rührt von der konkreten Möglichkeit her, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte, wie der Analyseausschuss für Sportveranstaltungen des Innenministeriums feststellte.“

Das Spiel findet am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) in Italien statt. Den ersten Vergleich in Frankfurt hatte der Europa-League-Sieger mit 0:2 verloren. Rund um die Partie war es zu einigen gewalttätigen Übergriffen und Festnahmen rund um das Stadion gekommen .Damit sich derlei Ausschreitungen nicht wiederholen, sollen keine Tickets an Auswärtsfans verkaufen werden.

Überraschende Wende zum Fan-Verbot: Gericht gibt Eintracht Frankfurt Recht

Erstmeldung vom 11. März: München/Frankfurt – Gute Nachrichten für die Fans von Eintracht Frankfurt. Nachdem die SSC Neapel ein Verkaufsverbot für Fans mit deutschem Wohnsitz für die Champions-League-Partie gegen die Hessen am Mittwoch (15. März) festgelegt hatte, wehrte sich der Bundesligist – und das mit Erfolg. Wie ein Gericht nun entschied, handelte es sich bei dem Ausschluss der Süditaliener um eine rechtswidrige Handlung.

Eintracht Frankfurt: Erfolg vor Gericht - Neapel muss wohl Gästekontingent bereitstellen

Somit muss der aktuelle Tabellenführer der Serie A nun vorerst das Gäste-Ticketkontingent für den Frankfurter Anhang zugänglich machen, wie die Eintracht in einer Mitteilung auf der Vereinswebsite mitteilte. Wie der Bekanntgabe zu entnehmen ist, hatte das zuständige Verwaltungsgericht hat am Samstagmittag (11. März) einem Antrag der Frankfurter auf Erlass einer einstweiligen Verfügung stattgegeben.

Das Verkaufsverbot von Tickets an Personen mit Wohnsitz in Deutschland, das vor einigen Tagen ausgesprochen wurde, wurde darin als rechtswidrig erklärt. Nun müssen die Neapolitaner der Eintracht insgesamt 2.700 Eintrittskarten als Gästekontingent zur Verfügung stellen.

Eintracht Frankfurt: Vorstandsmitglied Reschke spricht von „unerwarteter Genugtuung“

Erst am Montag oder Dienstag kommender Woche steht jedoch endgültig fest, ob die Entscheidung Stand hält. Denn wie die Eintracht außerdem schreibt, rechnet man damit, dass die Präfektur Neapel Berufung gegen den Gerichtsbeschluss einlegen wird. Dennoch nimmt die Eintracht nun wieder kurzfristig Kontakt zu all jenen auf, denen bereits ein Ticket aus dem entsprechenden Kontingent zugesagt worden war.

Die erste Reaktion der Frankfurter auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichts kam von Vorstandsmitglied Philipp Reschke, der den Beschluss selbstverständlich guthieß. „Das ist natürlich eine große und auch für unsere italienischen Anwälte unerwartete Genugtuung, ein Meilenstein“, meinte Reschke. Nun müsse man jedoch „alles wieder reorganisieren, was wir und viele andere in den vergangenen Tagen stornieren mussten, von den Ticketbestellungen bis zur Reise- und Transportorganisation und vielem mehr“. Auch er verwies auf den Vorbehalt angesichts des möglichen Einspruchs.

Beim Hinspiel am 21. Februar, in dem die Frankfurter im eigenen Stadion mit 0:2 gegen Neapel unterlagen, war es zu tätlichen Angriffen auf Anhänger der Italiener gekommen. Insgesamt wurden bei den Auseinandersetzungen rund um die Partie 22 Frankfurter Anhänger und 13 Gästefans von der Polizei in Gewahrsam genommen. (ajr)

Auch interessant