Haben Sie es auch gesehen? Plötzliche Änderungen bei der EM 2021
Bei der Fußball-Europameisterschaft staunten die Fans am Wochenende nicht schlecht, als sie sahen, dass viele der digitalen Werbebanden in den Regenbogenfarben erstrahlten.
Europa - Bei der Fußball-Europameisterschaft* wurde am Wochenende ein neues Kapitel in der Causa Regenbogenfahne geschrieben. Die UEFA erlaubte es seinen Sponsoren, deren digitale Bandenwerbung mit farbigen Hintergrund im Regenbogen-Stil zu untermalen. Mehrere Konzerne beteiligten sich während der EM*-Achtelfinalspiele an der Aktion - darunter Volkswagen und Lieferando.
Die Diskussion um das zur Schau stellen der Regenbogenfarben zur Solidarisierung mit nicht-heterosexuellen Menschen zieht sich wie ein roter Faden durch diese Europameisterschaft. Für Aufregung hatte das Verbot* der UEFA gesorgt, beim Vorrundenspiel Deutschland gegen Ungarn (2:2) die Münchner Allianz Arena in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen. Erlaubt worden war nach Untersuchungen hingegen das Tragen des bunten Symbols auf der Kapitänsbinde. Sowohl der deutsche Spielführer Manuel Neuer als auch Hollands Georginio Wijnaldum waren mit Regenbogenfarben am Arm aufgelaufen.
Fußball-Europameisterschaft: UEFA begrüßt Regenbogen-Werbung der Werbepartner
Die Europäische Fußball-Union hat die Regenbogen-Werbung einiger Partner während der EM-Spiele am Samstag begrüßt. Die Entscheidung dazu stünde jedem Sponsor frei und jene, „eine Botschaft der Toleranz und Gleichstellung zu übermitteln“, werde absolut unterstützt, teilte die UEFA* mit. Während der Achtelfinalspiele in den Spielorten* Amsterdam und London waren einige Werbebanden und Schriftzüge bunt gefärbt - wohl insbesondere angesichts der „Pride Week“, die am Samstag unter anderem in Berlin mit dem alljährlichen Christopher Street Day gefeiert wurde.

Die Regenbogenfarben als Zeichen für Toleranz und sexuelle sowie geschlechtliche Vielfalt waren in der vergangenen Wochen ein riesiges EM-Thema gewesen, weil die UEFA untersagt hatte, dass die Münchner Arena zum deutschen Spiel gegen Ungarn bunt strahlt. Vorausgegangen war ein Antrag der Stadt München, der auch auf den Protest gegen ein in Ungarn erlassenes Gesetz zielte, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt.
Am Freitag, 2. Juli, dürften beim Viertelfinale zwischen Italien und Belgien dann aber wohl die Bandenwerbungen bunt leuchten.
„Wir glauben fest an gleiche Rechte für alle, dazu gehört auch die Unterstützung der LGBTQI+-Community“
„Wir glauben fest an gleiche Rechte für alle, dazu gehört auch die Unterstützung der LGBTQI+-Community“, schrieb die UEFA nun zu den Sponsoren-Aktionen und verwies auf die eigene „Equal Game“-Kampagne. Das Verbot in München hatte der Dachverband mit dem politischen Hintergrund des Antrags begründet. Die UEFA war wegen der Entscheidung massiv in die Kritik geraten.
EM 2021: UEFA erlaubt Regenbogen-Fahnen in ungarischem Stadion
Am Abend teilte die UEFA weiter mit, dass sie den ungarischen Verband informiert habe, dass Flaggen mit einem Regenbogen nicht politisch und im Stadion erlaubt seien. Damit durften Fans derartige Fahnen mit zum Spiel der Niederlande gegen Tschechien (0:2) in die Puskas Arena nehmen. Niederländischen Medienberichten zufolge waren die Fahnen aber in der Fanzone verboten. Die UEFA stellte hinterher klar, dass dieser Bereich den lokalen Behörden unterliege - in dem Fall also Budapest, beziehungsweise Ungarn.
Die Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, queere, Trans- und andere nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. (mbu/dpa) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.