Formel 1 trauert um den „großen Blonden“: Motorsport-Legende schrieb einst Geschichte
Jahrelang war der ehemalige Rennfahrer Jean-Pierre Jabouille in der Formel 1 aktiv und schrieb Motorsport-Geschichte, am Donnerstag verstarb der Franzose.
Paris – Die Formel 1 trauert um einen langjährigen Piloten. Der frühere Fahrer Jean-Pierre Jabouille verstarb am Donnerstag, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf seine Familie berichtete, er wurde 80 Jahre alt. Der zweifache Grand-Prix-Sieger ging zwischen 1975 und 1981 in der Motorsport-Königsklasse für vier unterschiedliche Rennställe an den Start, seine Karriere wurde durch einen schweren Unfall zum Ende seiner Laufbahn stark beeinträchtigt.
Jean-Pierre Jabouille |
Geboren: 1. Oktober 1942 in Paris |
Verstorben: 2. Februar 2023 |
Formel-1-Bilanz: 49 Starts (2 Siege, 6 Poles) |
Größter Erfolg: WM-Achter (1980) |
Formel 1: Jean-Pierre Jabouille verstarb im Alter von 80 Jahren – er schrieb Motorsport-Geschichte
In der Formel 1 bestritt er während seiner siebenjährigen Ära 49 Rennen, vier Jahre lang war er bei Renault. Zudem startete er für Williams, Tyrell sowie Ligier-Talbot. Im Jahr 1979 schrieb Jabouille Geschichte, als er bei seinem ersten Erfolg bei einem Rennen in der Königsklasse für eine Premiere sorgte. Bei seinem Heimspiel, dem Großen Preis von Frankreich in Dijon, sorgte er nicht nur für den ersten Sieg für Renault in einem Lauf zur Formel-1-WM, sondern auch den ersten Triumph für einen Boliden mit Turbomotor.
Im Jahr 1980 feierte Jabouille beim Großen Preis von Österreich seinen zweiten und letzten Sieg, in jenem Jahr erzielte er als Achter der Gesamtwertung sein bestes Saisonergebnis. Der in Paris geborene Rennfahrer erlebte im selben Jahr seine dunkelste Stunde. Im Oktober 1980 zog er sich beim Großen Preis von Kanada in Montreal bei einem schweren Unfall derart komplizierte Beinbrüche zu, dass seine Motorsport-Karriere so gut wie beendet war.

Jean-Pierre Jabouille: Der „Große Blonde“ musste nach schwerem Unfall Formel-1-Karriere beenden
Dennoch startete der „große Blonde“, wie er genannt wurde, im Jahr darauf einen Comeback-Versuch bei Ligier-Talbot, jedoch sah er sich nach drei Rennen gezwungen, wieder aufzugeben. In der Folge wurde er Teammanager bei seinem letzten Rennstall. Nach kurzer Tätigkeit legte er allerdings eine Pause ein, um ein Restaurant in seiner Geburtsstadt zu eröffnen.
Formel 1: Dritter Tod von französischen Piloten innerhalb weniger Wochen
Anfang der 1990er-Jahre war er als Langstreckenfahrer für Peugeot aktiv und nahm 1992 sowie 1993 am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil. Dort gelang ihm zwar kein Sieg, viermal landete er jedoch auf dem Podium. Später kehrte er als Sportchef von Peugeot sogar zurück in die Formel 1, allerdings musste er 1996 seinen Posten räumen. Noch bis ins Alter war er seinem Sport treu und bestritt 2005 an der Seite von Alain Prost Rennen zur französischen GT-Serie.
Der Tod von Jabouille ist bereits der dritte Schlag für den französischen Motorsport in den vergangenen Wochen. Erst Anfang Dezember verstarb der zweifache Grad-Prix-Gewinner Patrick Tambay im Alter von 73 Jahren, am Tag vor Heiligabend fand Philippe Streiff die ewige Ruhe. (ajr)