Kugelstoß-Partie vor Brandenburger Tor - Sara Gambetta erneut deutsche Meisterin

Kugelstoßerin Sara Gambetta aus Schlitz im Vogelsberg hat sich den ersten Titel bei den diesjährigen deutschen Leichtathletik-Meisterschaft in Berlin gesichert. Die Titelverteidigerin siegte vor dem Brandenburger Tor.
Update vom 23. Juni 2022, 17.44 Uhr: Die Athletin vom SV Halle gewann Donnerstag mit 18,67 Metern und holte zum dritten Mal den nationalen Meistertitel. Gambetta war danach zwar nicht ganz zufrieden mit ihrer Leistung, meinte aber: „Das hat schon Spaß gemacht vor dem Tor, es ist ja sehr geschichtsträchtig hier. Ich denke, wir haben den Zuschauern einen guten Fight geboten.“
Rang zwei ging mit nur fünf Zentimetern weniger an Katharina Maisch vom LV 90 Erzgebirge, die damit ebenfalls die WM-Norm überbot. Dritte wurde Julia Ritter vom TV Wattenscheid 01 mit 18,25 Metern. Die jahrelang beste deutsche Kugelstoßerin Christina Schwanitz hatte ihre Karriere vor vier Monaten nach den nationalen Hallenmeisterschaften in Leipzig beendet.
Vogelsberg: Kugelstoß-Partie vor Brandenburger Tor - Sara Gambetta deutsche Meisterin
An diesem Freitag ermitteln in der speziell für diese beiden Wettbewerbe errichteten Kugelstoß-Arena vor dem Berliner Wahrzeichen die Männer ihren Meister. Alle anderen Disziplinen finden dann am Samstag und Sonntag im Rahmen der Finals im Berliner Olympiastadion statt.
Erstmeldung vom 23. Juni 2022, 14.23 Uhr: Die Kugelstoß-Party bei der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft steigt heute ab 15 Uhr (ARD, Livestream ard.de und zdf.de) vor dem Brandenburger Tor. Bei freiem Eintritt für die Zuschauer! Sara Gambetta aus Schlitz im Vogelsberg ist optimistisch, ihren Titel verteidigen zu können.

Schlitz/Berlin - Vieles spricht für ein spannendes Duell. Dabei ist Sara Gambetta aus Schlitz-Rimbach im Vogelsbergkreis (SV Halle, 18,88 Meter) guten Mutes, Drehstoßerin Katharina Maisch (Erzgebirge, 18,80 Meter) in Schach halten zu können. Die Olympia-Achte hat sich für den heutigen Tag schon eine Strategie zurechtgelegt.
„Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich den Kolleginnen in den ersten zwei Versuchen eine vor den Latz knalle, sind sie erst mal schockiert.“ Deshalb müsse der erste Versuch sitzen. „Dann bin ich zuversichtlich, dass es ein guter Wettkampf werden kann“, freut sich die Rimbacherin auf das Event in Berlin.
Vogelsberg: Sara Gambetta freut sich auf Kugelstoß-Partie vor Brandenburger Tor
Der Wettkampf ist so ganz nach ihrem Geschmack Denn die Leichtathletik kommt zu den Zuschauern. Vor dem Brandenburger Tor ist eine kleine Arena aufgebaut. „Ein solches Wettkampfformat kenne ich schon von anderen Veranstaltungen. Da habe ich immer gute Erfahrungen gesammelt“, zeigt sich Sara Gambetta sehr zuversichtlich.
Für die Zuschauer sei es spektakulärer, Kugelstoßen aus nächster Nähe zu sehen und nicht im Stadion aus 100 Metern Entfernung. Dann bekämen die Zuschauer eine Vorstellung, „wie weit wir die Kugel wuchten“. Und die vier Kilogramm schwere Eisenkugel soll heute weit fliegen. 2021 gewann Sara Gambetta den Titel mit 18,31 Metern.
Eine Weite, die heute vermutlich nicht einmal für einen Podestplatz reichen wird. Zumal Julia Ritter (TV Wattenscheid) kürzlich mit 18,60 Metern überraschte und als dritte deutsche Kugelstoßerin die WM- und EM-Norm (18,50 m/18,20 m) übertraf. „Das Niveau bei uns Kugelstoßerinnen ist ganz cool“, freut sich Sara Gambetta auf einen großartigen Fight.
Die Osthessin strotzt vor Selbstvertrauen: „Eine neue Bestleistung ist mein Ziel.“ Die 29-Jährige ist guter Dinge, dass sie heute ihre Leistung abrufen und erstmals im Freien die 19-Meter-Marke überbieten kann.
Video: Unmittelbar nach Hallen-DM - Kugelstoßerin Schwanitz beendet Karriere
Das gelang Sara Gambetta bei ihrem Hallentitel (19,05 m) in Leipzig Ende Februar dieses Jahr bereits. Die 18,88 Meter hat sie bereits zweimal gestoßen: bei den Olympischen Spielen in Tokio, als sie 2021 Achte wurde, und kürzlich beim Schönebecker Sole-Cup.
Vergangene Woche gönnte sich Sara Gambetta nach ihrem Wettkampf- und Reise-Marathon mit vier Veranstaltungen innerhalb von zehn Tagen etwas Ruhe in Südtirol. Dort holte sie sich den letzten Schliff beim Trainingslager in Latsch, zu dem Bundestrainer Sven Lang geladen hatte. Nach vielen Technikeinheiten fühlt sie sich „jetzt sicher im Ring und gut vorbereitet“.