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Spiel abgebrochen: Schwarzer Sonntag für den Amateurfußball

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Von: Johannes Götze

Tom Scheurich SG Rommerz und Frischauf Fulda
Der Rommerzer Tom Scheurich (rechts) soll in Oberkalbach einen Faustschlag abbekommen haben. Einen unerfreulichen Fall gab es auch bei Frischauf Fulda. © Charlie Rolff

Zwei Vorfälle bei A-Liga-Partien am Sonntag auf den Sportplätzen von Frischauf Fulda und der SG Oberkalbach waren am Montag Gesprächsthema Nummer eins im osthessischen Amateurfußball. Und werden es sicherlich noch ein paar Tage bleiben.

Fulda - Wenngleich zumindest nach dem Spiel in Oberkalbach nach derzeitigem Stand keine weiteren sport-, straf- und zivilrechtlichen Verfahren anstehen werden. Ein Spieler der SG Oberkalbach soll in einer turbulenten Schlussphase im Rücken des Schiedsrichters Stefan Rolbetzki einen Gegenspieler der SG Rommerz ins Gesicht geschlagen haben. Stefan Rödel, Trainer der SGR, war am Sonntag nach Spielende außer sich, während sein Gegenüber Dzejlan Salkovic den Schlag bestritt.

Fulda: Faustschläge auf zwei Sportplätzen erschüttern Amateurfußball

Am Montag (29. August) sprachen die Verantwortlichen beider Teams – mehr oder minder. Denn Michael Lang, Fußballabteilungsleiter der SG Oberkalbach, möchte zu dem Vorfall erst einmal nichts sagen und kündigt stattdessen Gespräche mit der SG Rommerz an, „mit der unser Verein immer ein ordentliches Verhältnis gepflegt hat“.

Ob dies so bleibt, darf zumindest angezweifelt werden. „Stefan war zu Recht außer sich. Er war nicht der Einzige, der den Schlag gesehen hat, sogar neutrale Zuschauer können das bestätigen“, sagt Steffen Jahn, Abteilungsleiter der SG Rommerz. Dennoch wird er die Vorfälle ruhen lassen. „Natürlich bleibt ein fader Beigeschmack, aber unserem Verein bringt es nichts außer Kosten, wenn wir jetzt zum Sportgericht rennen. Der Schiedsrichter hat nichts gesehen, entsprechend wird auch nichts passieren.“

Auch der mutmaßlich geschlagene Spieler hätte gegenüber Jahn angekündigt, keine weiteren rechtlichen Schritte in die Wege zu leiten: „Der Schock war zum Glück größer als der Schmerz. Dem Spieler geht es den Umständen entsprechend gut, er hat keine äußeren Verletzungen davongetragen.“ (Lesen Sie auch: Kiefer und Jochbein gebrochen - Bronnzell-Torwart Jonas Ritzel über seine schwere Verletzung)

Das Schlüchterner Sportgericht im Main-Kinzig-Kreis wird von sich aus nicht aktiv werden, sofern der Schiedsrichter keine entsprechende Einlassungen im Spielbericht vermerkt hat, erklärt Steffen Krah als Vorsitzender des Sportgerichts, dem bislang der Bericht noch nicht vorliegt. Da es keine Rote Karte gab, ist nicht von einem Sonderbericht auszugehen.

Fußballspiel zwischen Frischauf Fulda und Petersberg II nach Faustschlag abgebrochen

Um einen Sonderbericht kommt Nowa Sirwan Ahmed nicht umhin. Er musste am Sonntag das Spiel zwischen Frischauf Fulda und dem RSV Petersberg II in der A-Liga Fulda leiten – und brach es nach einem Faustschlag in der Nachspielzeit ab.

Bei Frischauf räumte der Sportliche Leiter Markus Beck den Schlag seines Spielers ein. Dieser sei nach rabiatem Foul gegen ihn und anschließender verbaler Beleidigungen erfolgt.

Hendrik Brönnecke, Vorsitzender des Kreissportgerichts Fulda, hält sich bedeckt: „Noch liegt uns der Sonderbericht nicht vor, deswegen habe ich von dem Vorfall nur Kenntnis über die Medien bekommen. Wir warten nun ab, bis der Bericht da ist, werden dann Stellungnahmen der Vereine anfordern. Sollten diese zueinanderpassen, ist ein Urteil im schriftlichen Verfahren möglich, andernfalls wird es auf ein mündliches Verfahren hinauslaufen.“

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