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„Einfach nur Gänsehaut“: Wilmingtonhalle verwandelte sich zur Boxstätte

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Von: Celina Lorei

Kickboxen 2022/Battle of Barock II in Fulda/Wilmington Halle Fulda
Sergej Braun (rechts) besiegte seinen Herausforderer Baris Türkmen bereits in der zweiten Runde. © Rolf Herchen/Charlie Rolff

Er hat es schon wieder getan: Vor heimischen Publikum in der Fuldaer Wilmingtonhalle verteidigte Lokalmatador Sergej Braun seinen WAKO K1 Weltmeistergürtel gegen den Türken Baris Türkmen – mit einem K.o. nach gut vier Minuten.

Fulda - 700 Zuschauer waren am Samstagabend (29. Oktober) in die Fuldaer Wilmingtonhalle gekommen, um der zweiten Auflage des Boxevents in der Barockstadt beizuwohnen. Im Vorfeld hatten die Veranstalter Sergej Braun (Brauns Gym), Patrick Franz (Nahkauf Schaurich, Horas und Björn Helfrich (Fuldaer Hof, Maberzell) „einen tollen Abend mit sehenswerten Kämpfen“ vorausgesagt – und sie hatten nicht zu viel versprochen.

Fulda: Boxen in der Wilmingtonhalle - Braun schlägt Türkman K.o.

Nachdem die Vorkämpfe beendet waren, begannen pünktlich um 20.45 Uhr die Hauptkämpfe. Neun an der Zahl standen auf dem Programm, der Schlagabtausch zwischen Senaid Salkicevic (Brauns Gym) und Oliver Seeger (falcon fighter team) wurde kurzfristig wegen einer Verletzung von Salkicevic abgesagt. Für ihn sprang Louis Slabowski (Brauns Gym) ein.

Ein Frauenkampf durfte an diesem Abend ebenso nicht fehlen und so standen sich Nicole Bauer (fighttime Darmstadt) und Angelika Feit (German Champion K1 aus dem Twins GymKassel) im Ring gegenüber. Doch die Begegnung endete bereits nach kurzer Zeit wegen „Doctor Stopp“ – Feit erlitt einen Cut über dem rechten Auge und musste sich geschlagen geben.

Nach fünf weiteren Begegnungen in verschiedenen Gewichtsklassen – bei denen es einen weiteren Doctor Stopp, zwei K. o. und zwei Punktgewinne gab – wurde es schließlich Zeit für den Kampf des Abends: Unter tosendem Applaus stieg Sergej Braun in den Ring. Dort wartete bereits sein Herausforderer Baris Türkmen, der den Weltmeistertitel der WAKO K1 an diesem Abend mit in seine Heimat, die Türkei, nehmen wollte. Doch da hatte der Fuldaer entschieden etwas dagegen. „Dieser Titel geht nirgendwohin, der bleibt in Fulda“, hatte Braun bereits im Vorfeld angekündigt. Angesetzt wurde der Kampf auf fünf Runden mit jeweils drei Minuten.

Und Braun hielt sein Versprechen: In der zweiten Runde schickte er Türkmen auf die Bretter – Knock-out. „Ich habe heute den besseren Abend erwischt – 22 Jahre harte Arbeit haben sich ausgezahlt“, äußerte sich Sergej Braun gleich nach dem Kampf und wurde sogleich von Freunden, der Familie und Fans umringt. (Lesen Sie hier: Das Ziel ist die Weltspitze: Fabian Reuter startet als Profi bei der Mitteldistanz-WM)

Zuvor hatte der Boxgym-Inhaber vor der Distanz des 1,87 Meter großen Türken gewarnt, diese aber schließlich überwinden können. „Er hat es mir zu Beginn nicht ganz leicht gemacht, doch ich habe mich an unserer Taktik gehalten.“ Lautete der Plan also Knock-out? „Nein, der Plan lautete kämpfen. Ein K. o. kommt von ganz alleine.“

Für einen guten Zweck wurden Brauns signierte Boxhandschuhe am Ende für stolze 1500 Euro versteigert.

Ergebnisse: K1: Artoni Kondeshi (Kampfsportschmiede) verliert nach Punkten gegen Ferhad Azimi (Grizzly Club Fulda);Nebel Negash (Team Morad) wirft das Handtuch gegen Mahmud Giahi (Team Franz) in der zweiten von drei Runden; ein Doctor Stopp beendet den Kampf zwischen Nicole Bauer (Fighttime) und Angelika Feit (Twins Gym) wegen einem Cut an Feits rechtem Auge; Akam Tarageh (Extreme Fightclub) gewinnt nach Punkten gegen Ibrahim Malak (No Limit Fightacademy); Hasan Özdemir (Twins Gym) verliert nach Punkten gegen Mesud Selimovic (Super Cup Boxing Academy);Nenad Cosic (Main Gym) schlägt Sergiu-Calin Pintye(Phoenix Sport Akademie) in der ersten von drei Runden K. o.; Jakob Styben (Team Styben) gewinnt nach Doctor Stopp gegen Hüseyin Özdemir (Twins Gym);Sergej Braun (Brauns Gym) schlägt Herausforderer Baris Türkmen (Türkei) in der zweiten Runde K. o..

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