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Fuldaer Crossfitter kämpfen sich in die 1. Fitness-Bundesliga: „Ich habe schon viel erlebt, aber das ...“

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Schafften den Aufstieg in die 1. Fitness-Liga: Christof Gutberlet (hinten, von links), Peter Steinmetz, Tobias Becker, Hermann Franz sowie Sarah Heil (vorne von links), Lea Wirth, Sina Weitzel und Katharina Rüttger.
Schafften den Aufstieg in die 1. Fitness-Liga: Christof Gutberlet (hinten, von links), Peter Steinmetz, Tobias Becker, Hermann Franz sowie Sarah Heil (vorne von links), Lea Wirth, Sina Weitzel und Katharina Rüttger. © Celina Lorei

Die Athletinnen und Athleten der CrossFit Factory Fulda (CFF) sind in die 1. Fitness-Bundesliga aufgestiegen. Dank super Zeiten beim Spieltag in der 2. Liga, an dem sie die Sportler von Maschinenraum aus Ober-Mörlen begrüßten, holte das Team um Christof Gutberlet den Spieltagssieg.

Fulda - Fetzige Musik, viel Beifall und laute Anfeuerungsrufe erfüllten die CrossFit-Factory-Box (Box ist die Sportstätte der Crossfitter) in Fulda. „Los, noch drei, zwei und einer“ – zahlreiche Zuschauer waren gekommen, um die insgesamt 16 Athletinnen und Athletin anzufeuern, die am vierten Spieltag der 2. Fitness-Bundesliga in die Barockstadt gekommen waren.

Die Ligen gibt es erst seit 2018, „stecken also noch in den Kinderschuhen“, wie Nico Bade erklärt. Zusammen mit Maximilian Kelm hat Bade die Ligen ins Leben gerufen, um Crossfittern eine größere Wettkampffläche zu bieten. „Corona-bedingt trägt jede Box ihren Spieltag jedoch alleine aus und hält sich dabei per Livestream über die anderen Teams und ihre Platzierung auf dem Laufenden“, erklärt Bade das Prinzip.

Fulda: CrossFit Factory steigt in 1. Fitness-Bundesliga auf

Die jeweiligen Workouts – Übungen querbeet aus dem Crossfit – werden von einem erfahrenen Crossfitter zusammengestellt und von allen Teams an jedem Spieltag absolviert. So seien die Leistungen vergleichbar, jeder habe die gleichen Chancen.

Dabei besteht jedes Team aus vier Frauen sowie vier Männern. Diese stellten sich zuvor bei internen Box Battles als die stärksten heraus. Das Fuldaer Team bildeten somit Box-Inhaber Christof Gutberlet (37), Sarah Heil (33), Sina Weitzel (27), Lea Wirth (27), Katharina Rüttger (28), Peter Steinmetz (32), Tobias Becker (26) und Hermann Franz (27). Da die Fuldaer Crossfitter bei den Box Battles auf Platz 62 in der Gesamtwertung landeten, war für sie ein Aufstieg in die 1. Fitness-Bundesliga an diesem Spieltag greifbar.

„Wir sind natürlich aufgeregt und gespannt, was uns erwartet“, erklärte Christof Gutberlet vorab. „Die meisten haben noch keine Wettkampf-Erfahrung. Aber jeder weiß was er kann. Die Vorbereitung lief gut.“ Von der Aufregung war spätestens mit dem Startsignal nichts mehr zu spüren. Hochkonzentriert und voller Elan starteten Peter Steinmetz und Hermann Franz sowie Sina Weitzel und Lea Wirth – jeweils als Zweierteam – in die erste Runde. (Lesen Sie auch: Schock für die KTV Fulda - Linus Borchers fällt verletzt aus)

Video: CrossFit - Das härteste Training der Welt?

Innerhalb von 16 Minuten mussten sie synchron 60 Kalorien errudern, anschließend Wall Balls machen (das sind Kniebeugen, bei denen beim Aufstehen ein sechs bzw. neun Kilo schwerer Ball drei Meter hoch an eine Zielscheibe geworfen wird). Es folgten Burpees (Liegestütze mit anschließendem Strecksprung) samt dem einarmigen Hochstemmen von 15 beziehungsweise 22,5 Kilo schweren Kurz-Hanteln. Nach der letzten Wiederholung zeigte die Stoppuhr eine starke Zeit von 10:42 an.

Das zweite Workout – bestehend aus Langhantel-Übungen aus dem olympischen Gewichtheben mit dem höchstmöglichen Gewicht – absolvierten Peter Steinmetz, Tobias Becker, Sarah Heil und Lea Wirth.

In der dritten Runde legten die Fuldaer gar noch einen drauf: Christof Gutberlet, Katharina Rüttger, Tobias Becker und SarahHeil brauchten lediglich 4:58 Minuten für die vorgegebenen Übungen. „Das ist einfach Hammer. Wir hatten uns vorgenommen, unter sechs Minuten zu bleiben, nun sind wir sogar unter fünf“, freute sich Sarah Heil.

Beim letzten Team-Workout erreichte die Stimmung schließlich ihren Höhepunkt. Während Gutberlet, Becker, Weitzel und Rüttger alles gaben und das Workout mit einer Zeit von 10:28 beendeten, war kein Zuschauer mehr auf seinem Platz zu halten.

Und selbst die Gäste aus Ober-Mörlen wurden ordentlich angefeuert. „Das ist das tolle beim Crossfit. Wir sind eine Gemeinschaft und unterstützen uns alle gegenseitig. Da gibt es kein typisches Konkurrenzdenken“, sagte Heil.

Und so holten sich die Fuldaer Crossfitter mit 390 Punkten den Spieltagssieg und steigen damit direkt in die 1. Fitness-Bundesliga auf. „Ich habe schon echt viel erlebt, aber das heute war der pure Wahnsinn. Es ist mehr, als wir erwartet hätten. Die Zuschauer haben für eine einmalige Stimmung gesorgt und uns unterstützt. Dieser Sport lebt einfach von der Gemeinschaft und jedem einzelnen Mitglied, das wurde nochmal deutlich“, sagte Gutberlet.

Nach dem Aufstieg steht für die Crossfitter aus der Barockstadt nun der Spieltag in der 1. Fitness-Bundesliga auf dem Programm. Am 21. November gilt es, sich für die Finals im Februar zu qualifizieren, an denen die besten 24 Teams teilnehmen werden.

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