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Ohne Vorbereitung, aber mit Kampfgeist: Fuldaer Crossfitter rückten in die deutschen Finals nach

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117,5 Kilo versucht Tobias Becker hier in die Höhe zu „snatchen“ („reißen“).
117,5 Kilo versucht Tobias Becker hier in die Höhe zu „snatchen“ („reißen“). © Christian Touzloudis

Als Erstplatzierter in die 1. Fitness-Bundesliga aufgestiegen, als 29. von 64 Teams nicht in die Endrunde gekommen und dann doch noch nachgerückt – die Crossfit Factory Fulda nahm am Finale der Fitness-Bundesliga teil.

Mühlhausen/Fulda - Es ist Freitag, 12 Uhr. Das Auto beladen, die Athleten der Crossfit Factory Fulda rund um Besitzer Christof Gutberlet startklar. Nächster Halt: Mühlhausen. Dort fand das Finale der 1. Fitness-Bundesliga statt, bei dem sich die besten 24 Crossfit-Teams aus Deutschland mehreren Workouts stellten, um den Meister unter sich auszumachen.

Die Teilnahme am Finale kam für Gutberlet (37), Sarah Heil (34), Tobias Becker (26), Sina Weitzel (27), Lea Wirth (27), Hermann Franz (27) und Peter Steinmetz (33) allerdings überraschend – und vor allem sehr kurzfristig: „Am Mittwoch hat mein Handy geklingelt. Einer der Organisatoren fragte, ob wir am Wochenende antreten können. Da vier Teams abgesagt haben, sind wir mit unserem ursprünglichen 29. Platz nachgerückt“, erklärt Box-Inhaber Christof Gutberlet.

Fulda: Crossfit-Team rückte in die deutschen Finals nach

Die Fuldaer überlegten nicht lange und sagen zu – trotz fehlender Vorbereitung. „Das Wettkampfteam trainiert für solche Momente – und das bis zu sieben Mal die Woche“, so der 37-Jährige und erklärt weiter: „Unsere Teilnahme kam sehr spontan. So blieb keine Zeit, um Disziplinen wie Schwimmen oder den Wurm zu trainieren, die im alltäglichen Training nicht vorkommen.“

Zu der fehlenden Vorbereitung kam hinzu, dass die Achte im Bunde, Katharina Rüttger, aus privaten Gründen nicht mitfahren konnte. Auch Lea Wirth war zuvor erkrankt und nicht in Topform. (Lesen Sie hier: Fuldaer Crossfitter kämpfen sich in die 1. Fitness-Bundesliga: „Ich habe schon viel erlebt, aber das ...“)

Schwimmen, Wallballs (Kniebeugen, bei denen beim Aufstehen ein sechs bzw. neun Kilo schwerer Ball drei Meter hoch an eine Zielscheibe geworfen wird), Gewichte stemmen, Seile hochklettern und Übungen am Turnreck – die ersten fünf Workouts waren abwechslungsreich und anspruchsvoll. Danach wurde geteilt, die zwölf besten Teams traten in weiteren Workouts an, ehe die sechs besten um den Meistertitel kämpften.

„Das Wettkampfteam trainiert für solche Momente – und das bis zu sieben Mal die Woche“

Mit 358 Punkten landeten die Barockstädter auf dem 20. Platz. „Das war mein Minimalziel, wir hätten auch 15. werden können. Aber manchmal entscheidet eine Sekunde oder eine Wiederholung über mehrere Plätze“, zeigte sich Gutberlet zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Wir dürfen nicht vergessen, dass das für manche von uns erst der dritte Wettkampf auf so einer großen Bühne war. Wir machen das alle als Hobby und sind dort auf Profis getroffen.“

Auch Sina Weitzel blickt positiv auf das Wettkampfwochenende zurück: „Es war toll, als Team dort anzutreten. Jeder hat sein Bestes gegeben. Das ist, was zählt.“

Tobias Becker und Peter Steinmetz stellten sogar je einen persönlichen Rekord auf: Steinmetz „snatchte“ 85 Kilo, Becker gar 117,5. „Mein Traumziel waren 115 Kilo. Dass es sogar 117,5 geworden sind, ist der Atmosphäre und den Zuschauern zu verdanken“, freut sich der 26-Jährige.

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