Corona-Impfungen in Vereinen - Wie ist der Stand bei hiesigen Clubs?

Mittlerweile kann sich in Deutschland jeder impfen lassen. Doch wie hoch sind die Quoten bei den hiesigen Sportvereinen? Wir haben uns umgehört.
SG Barockstadt (Fußball): Bei Fußball-Hessenligist SG Barockstadt Fulda-Lehnerz wurde früh für das Impfen geworben. Mit Erfolg: „99,9 Prozent der Spieler aus der ersten Mannschaft sind geimpft. Bei zwei Spielern steht die Zweitimpfung noch an“, sagt Manager Sebastian Möller. Nur ein einziger Akteur möchte sich nicht impfen lassen. Dieser musste sich aber bereits regelmäßig testen lassen, bevor für das Betreten der Umkleidekabine die 3G-Regel gegolten hat.
Auch bei der zweiten Mannschaft sind die meisten Spieler durchgeimpft, wenngleich bei vielen der jungen Verbandsliga-Akteure zunächst ein wenig Überzeugungskraft geleistet werden musste. „Unsere Trainer wussten, wann die Spieler geimpft werden, schließlich konnten sie an diesem Tag und vielleicht noch danach erst mal keinen Sport machen. Deshalb haben sich die Spieler auch nicht freitags vor einem Spiel, sondern erst nach einer Partie impfen lassen“, erklärt Möller. (Lesen Sie hier: Fußball spielen oder gucken nur mit 3G? Diese Regeln gelten jetzt im Landkreis Fulda)
Fulda: Wie hoch ist die Impfquote bei hiesigen Sportvereinen?
Hünfelder SV (Handball): Im Seniorenbereich der Hünfelder Handballer liege die Impfquote bei fast 95 Prozent, weiß Abteilungsleiter Konstantin Neuhann. Allerdings habe man das Thema in der Mannschaft nicht propagiert, sondern die Entscheidung jedem Einzelnen überlassen. „Wir wollen nicht, dass der Sport politisch wird“, sagt Neuhann. Daher gelte weiterhin die 3G-Regelung. Der Verein habe sich viel mehr mit den Folgen der 2G- und 3G-Regeln auseinandergesetzt: „Was bedeutet das für unseren Sport? Was kommt auf uns zu? Wie geht es weiter?“, fragt sich Neuhann.
Wasserfreunde Fulda (Wasserball): „In unserem Verein haben wir das Impfen weder thematisiert, noch die Jungs in diese Richtung gedrängt“, erklärt Wasserball-Wart Volker Schunke von den Wasserfreunden Fulda. Dennoch seien drei Viertel der Spieler ab 15 Jahren bereits gegen Corona geimpft. „Das hat jeder für sich privat entschieden und das ist auch gut so“, sagt der Wasserballer. Das Betreten der Schwimmhalle verlange einen 3G-Nachweis, so dass das Thema beim Training kein Hindernis darstelle. „Nun bleibt abzuwarten, was die Wettkampfordnung des Verbandes für die Spiele besagt.“
Luchse Lauterbach (Eishockey): Bei den Hessenliga-Eishockeyspielern aus Lauterbach war die Impfung keine allzu großes Thema, wie der Erste Vorsitzende Manfred Naumann erklärt: „Als die Saison begann, war der Großteil unserer ersten Mannschaft bereits geimpft.“ Die wenigen anderen habe man gebeten, sich impfen zu lassen, was kein großes Problem dargestellt habe. Generell herrscht bei den Luchsen die 3G-Regel, somit dürfen auch Getestete spielen.
Fulda Saints - Impfquote tendiert in Richtung 90 Prozent
Kampf-Kunst-Klub Fulda und RSC Fulda (Kampfsport): Die Trainer des Kampf-Kunst-Klubs Fulda sind alle geimpft, stellen sie doch eine Vorbildfunktion dar, wie Trainer Thomas Krack betont. Bei den Mitgliedern gelte der demografische Durchschnitt: Einige sind geimpft, andere möchten sich bislang nicht impfen lassen. Eine 2G-Regelung sei bis jetzt gar nicht möglich, auch, weil viele U12-Sportler im Verein trainieren und noch nicht geimpft werden dürfen.
Ähnlich sieht es bei den Ringern des RSC Fulda aus, die sich frühestmöglich mit dem Thema beschäftigt haben und ihre Sportler dafür sensibilisierten. „70 bis 80 Prozent sind bei uns geimpft, manche warten gerade noch auf ihre Zweitimpfung. Die Sportler haben die Verantwortung direkt angenommen, worüber wir sehr froh sind“, sagt Hasan Karslioglu, Präsident des RSC. Aktuell gelte bei Wettkämpfen zwar noch die 3G-Regel, doch es sei abzusehen, dass der Verband in naher Zukunft auf die 2G-Regelungen umsteigen wird, weiß der Vereinspräsident. „Wir hatten so lange Pause, und nun dürfen wir endlich wieder antreten. Das wollen wir auf gar keinen Fall gefährden, sondern unseren Beitrag leisten.“
Fulda Saints (American Football): Die Fulda Saints setzten sich bereits früh mit dem Thema Impfen auseinander – auch, weil einer ihrer Spieler Arzt im Fuldaer Klinikum ist und sich an einer Impfkampagne beteiligte. Unabhängig davon meldete sich die Mannschaft bei einer Online-Impfkampagne an. „Unsere Impfquote geht in Richtung 90 Prozent“, weiß Manager Frank Schreiner. Einen Zwang gab es aber nie: „Wir haben das offen in der Mannschaft thematisiert und entschieden, ob wir an der Kampagne teilnehmen oder nicht. Ein ‚Nein‘ wurde da natürlich akzeptiert.“ Er selbst halte es für wichtig: „Unser Sport lebt nun einmal vom Körperkontakt.“ Dennoch wurde ein komplett geimpfter Spieler nach dem ersten Spieltag positiv getestet, woraufhin das nächste Spiel verschoben und das Training zunächst ausfallen musste.