Weil die junge Frau sah, wie sehr der Sport ihr half, und weil sie viele neue Freunde kennenlernte, waren ihr die Treffen der Inklusionsgruppe, die alle zwei Wochen zusammenkommt bald zu wenig. „Ich bin dann zusätzlich dazu an einem festen Tag der Woche in die Kletterhalle gekommen.“ (Lesen Sie hier: Beliebteste Kletterhalle in Deutschland ist die Block Barock Boulderhalle von Samuel Faulstich in Fulda)
Mit der Inklusionsgruppe sollen auch Menschen mit einer Behinderung für den Bergsport begeistert werden. Sie trifft sich an jedem zweiten Freitag im Monat (gerade Kalenderwoche) von 16.50 bis etwa 19 Uhr im DAV-Kletter- und Boulderzentrum Fulda, Goerdelerstraße 72.
„Die Gemeinschaft hier ist einfach toll. Wir klettern gemeinsam in der Halle oder draußen – zum Beispiel in der Steinwand in der Rhön – waren aber auch schon gemeinsam im Allgäu.“ Die Menschen, mit denen sie zusammentrifft, hätten keine Berührungsängste, berichtet sie: „Die nehmen mich einfach mit.“
Inzwischen ist die JDAV-Jugendleiterin (Jugend des Deutschen Alpenvereins) als „Ermöglicher“ in der Inklusionsgruppe tätig – sie leitet andere an und sichert sie in der Wand. Darüber hinaus trainiert sie die „Geckos“, eine Gruppe von Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren.
Im Kletterzentrum Fulda findet heute, Samstag, der Landeswettbewerb Klettern statt – organisiert von Special Olympics Hessen mit der DAV-Sektion Fulda. Die Veranstaltung ist gedacht für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.
Zum einen können sich Sportler hier bei einem Anerkennungswettbewerb für die Nationalen Winterspiele 2024 in Weimar qualifizieren. Gleichzeitig kann der Wettkampftag genutzt werden, um sich ohne Klettererfahrung in der Halle auszuprobieren. Mehr als 50 Teilnehmer, hauptsächlich aus Hessen, werden erwartet.
Zuschauer sind willkommen. Die Eröffnung findet um 9.30 Uhr statt, die Siegerehrung etwa um 15 Uhr. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Kletterzentrums Fulda sowie bei Xenia Fabeck, Referentin Inklusion bei der DAV-Sektion Fulda.
Mitte Oktober ging sie einen nächsten Schritt und meldete sich beim Nationalen Paraclimbing-Wettbewerb in Karlsruhe an. „Ich war sehr aufgeregt vorher, was sich auch auf die Spastik auswirkte“, erinnert sich Werthmüller. Sechs Routen musste sie in einer vorgeschriebenen Zeit bewältigen. „Fünf habe ich geschafft, bei einer bin ich nicht bis ganz nach oben gekommen.“ Am Ende wird sie Vizemeisterin in ihrer Wertungsklasse. „Ich bin sehr zufrieden, damit habe ich nicht gerechnet.“ Im nächsten Jahr will sie wieder teilnehmen.
Einen nächsten Schritt plant die 23-Jährige nicht. „Ich finde es toll, in einem Verein zu sein, etwas gemeinsam zu erleben und gemeinsam Spaß zu haben – mit Menschen, denen es egal ist, ob man eine Behinderung hat oder nicht.“