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Sergej Braun bei Glory 83 ausgeknockt: „Mein Kopf ist aufgestanden, mein Körper nicht“

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Von: Joachim Herbert

Sergej Braun (links) unterlag in Essen dem Türken Serkan Özcaglayan (rechts) nach 2:40 Minuten in der zweiten Runde durch K. o.
Sergej Braun (links) unterlag in Essen dem Türken Serkan Özcaglayan (rechts) nach 2:40 Minuten in der zweiten Runde durch K. o. © Glory

Für Sergej Braun hat es diesmal nicht gereicht. Der Fuldaer Kampfsportprofi musste bei seinem zweiten Auftritt bei Glory die erste Niederlage hinnehmen. In der Essener Grugahalle ging der 33-Jährige gegen Serkan Özcaglayan (Türkei) in der zweiten Runde k. o..

Fulda/Essen - Es war alles vorbereitet für Sergej Brauns nächsten Schritt bei Glory, einem der größten Kickboxveranstalter der Welt. Durch seinen Sieg Anfang Oktober beim Kampfabend im Fußballstadion von Arnheim (Niederlande) hatte der Kampfsportprofi aus Fulda den Grundstein gelegt, um in naher Zukunft einen Titelkampf im Mittelgewicht (bis 85 kg) zu bekommen. Dafür wäre jedoch ein Sieg gegen Özcaglayan vonnöten gewesen.

Fulda: Kickboxer Sergej Braun bei Glory 83 ausgeknockt

Vor etwa 2500 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Halle stieg Braun im drittletzten Kampf des Abends in den Ring. Im Vergleich zu seinem ersten Auftritt bei Glory hatte sich der Fuldaer nach vorne gearbeitet und bestritt einen der wichtigeren Kämpfe der Veranstaltung „Glory 83“. Wie gut beide Athleten sind, zeigte ihre Platzierung in der internen Glory-Rangliste. Braun stand dort vor dem Kampf im Ranking der Herausforderer des aktuellen Titelträgers auf Position fünf, sein 28-jähriger Gegner auf Platz zwei.

Der Fuldaer hatte es also mit einem starken Kontrahenten zu tun, der als Rechtsausleger unangenehm zu boxen ist. „Ich hatte mich komplett auf ihn eingestellt, viel Sparring gemacht und mich richtig gut vorbereitet“, berichtete Sergej Braun nach dem auf dreimal drei Minuten angesetzten Kampf im exklusiven Interview mit unserer Zeitung.

Zum Sieg reichte es für den sechsfachen K1-Weltmeister trotzdem nicht. „Die erste Runde lief super, da habe ich mich gut rangetastet“, sagte er. „Ich habe viel auf seinen Körper geschlagen, damit er seine Deckung runternimmt“, erklärte Braun seine Strategie gegen den 1,91-Meter-Mann, der zwölf Zentimeter größer ist als der Fuldaer und somit Reichweitenvorteile besitzt.

Mein Kopf ist zwar aufgestanden, mein Körper aber nicht

Kickboxer Sergej Braun

„Mit der ersten Runde bin ich zufrieden, da hätte ich nicht mehr machen können“, sagte Braun. Etwas mehr Aktivität von Braun wäre jedoch möglich gewesen. Sein Gegner war in Runde eins etwas aktiver und landete in Runde zwei den entscheidenden Treffer. Seine harte Linke traf Braun an der Schläfe und der Fuldaer ging zu Boden. Braun versuchte zwar wieder auf die Füße zu kommen, war jedoch nicht mehr in der Lage weiterzukämpfen.

„Mein Kopf ist zwar aufgestanden, mein Körper aber nicht“, beschrieb er die Situation nach dem Niederschlag. „Mein Gegner hat viele Knock-outs mit seiner Linken gemacht. Ich war eigentlich gut auf ihn eingestellt und wollte genau das vermeiden - und dann ist es doch passiert.“

Da half es auch nichts, dass Braun selbst am Abend vor dem Kampf um 19 Uhr noch eine einstündige lockere Trainingseinheit einlegte. „Mir ist in der zweiten Runde ein Fehler unterlaufen. Den muss ich analysieren und dann weitermachen“, lautete sein Fazit. „Ein Knock-out ist mir schon lange nicht mehr passiert.“

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