Der Fuldaer hatte es also mit einem starken Kontrahenten zu tun, der als Rechtsausleger unangenehm zu boxen ist. „Ich hatte mich komplett auf ihn eingestellt, viel Sparring gemacht und mich richtig gut vorbereitet“, berichtete Sergej Braun nach dem auf dreimal drei Minuten angesetzten Kampf im exklusiven Interview mit unserer Zeitung.
Zum Sieg reichte es für den sechsfachen K1-Weltmeister trotzdem nicht. „Die erste Runde lief super, da habe ich mich gut rangetastet“, sagte er. „Ich habe viel auf seinen Körper geschlagen, damit er seine Deckung runternimmt“, erklärte Braun seine Strategie gegen den 1,91-Meter-Mann, der zwölf Zentimeter größer ist als der Fuldaer und somit Reichweitenvorteile besitzt.
Mein Kopf ist zwar aufgestanden, mein Körper aber nicht
„Mit der ersten Runde bin ich zufrieden, da hätte ich nicht mehr machen können“, sagte Braun. Etwas mehr Aktivität von Braun wäre jedoch möglich gewesen. Sein Gegner war in Runde eins etwas aktiver und landete in Runde zwei den entscheidenden Treffer. Seine harte Linke traf Braun an der Schläfe und der Fuldaer ging zu Boden. Braun versuchte zwar wieder auf die Füße zu kommen, war jedoch nicht mehr in der Lage weiterzukämpfen.
„Mein Kopf ist zwar aufgestanden, mein Körper aber nicht“, beschrieb er die Situation nach dem Niederschlag. „Mein Gegner hat viele Knock-outs mit seiner Linken gemacht. Ich war eigentlich gut auf ihn eingestellt und wollte genau das vermeiden - und dann ist es doch passiert.“
Da half es auch nichts, dass Braun selbst am Abend vor dem Kampf um 19 Uhr noch eine einstündige lockere Trainingseinheit einlegte. „Mir ist in der zweiten Runde ein Fehler unterlaufen. Den muss ich analysieren und dann weitermachen“, lautete sein Fazit. „Ein Knock-out ist mir schon lange nicht mehr passiert.“