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Konflikt zwischen Fan-Lagern? Nazi-Symbolik im Fuldaer Stadion

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Die Zahlenkombination 88 im Stadion.
Die Zahlenkombination 88 gilt in der rechtsextremen Szene als Synonym für den verbotenen Hitlergruß. © privat

Mehrere Tage lang hat die Anzeigetafel im Fuldaer Stadion offenbar Nazi-Symbolik angezeigt. In einer Sitzung der Stadtverordneten machte Bürgermeister Dag Wehner (CDU) nun klar, dass verfassungsfeindliche Symbole nicht geduldet werden.

Fulda - In der sogenannten Aktuellen Stunde hatte die Fraktion der Grünen darauf hingewiesen, dass die Anzeigentafel über einen längeren Zeitraum einen Spielstand von 8:8 angezeigt habe. Die Zahlenkombination 88 gilt in der rechtsextremen Szene als Synonym für den verbotenen Hitlergruß, da „Heil Hitler“ zweimal mit dem achten Buchstaben des Alphabets beginnt.

Bürgermeister Wehner berichtete, dass die bisher genutzte Anzeigentafel wegen des Stadionumbaus außer Betrieb sei und die SG Barockstadt Fulda derzeit eine andere Spielstandsanzeige nutze, die manuell umgestellt werden kann. Wer die Zahlenkombination ausgewählt habe, ist laut Wehner nicht bekannt.

Fulda: Konflikt zwischen Fan-Lagern? Nazi-Symbolik im Stadion

Das Stadion sei aber tagsüber für jeden zugänglich, daher habe theoretisch jeder Zugriff auf die Anzeigentafel haben können. Mittlerweile sei der Zahlencode 88 nicht mehr zu sehen. Bei genauerer Ansicht der Tafel seien außerdem noch weitere Schmierereien aufgefallen – Beleidigungen, die sich gegen die SGB richten. (Lesen Sie hier: Wilmingtonhalle wird als reine Tischtennishalle ausgebaut - Innenminister übergibt drei Förderbescheide)

„Der Magistrat verurteilt diese Aktion“, machte Wehner deutlich. Mit dem Verein sei vereinbart, dass die Tafel ab sofort so gesichert werde, dass Unbefugte nicht mehr die Möglichkeit haben, die Zahlen umzustellen oder sie zu beschmieren. „Das Anbringen von verfassungsfeindlichen Symbolen wird nicht geduldet. Straftaten werden von uns zur Anzeige gebracht“, so der Bürgermeister.

Die Frage von Knut Heiland (Grüne), ob im Stadion weitere rechtsextreme Schmierereien aufgefallen seien, verneinte Wehner. Allerdings könnte hinter den Schmierereien ein Konflikt zwischen alten Borussia-Fulda-Fans und SG-Barockstadt-Fans stehen, der immer wieder in der gesamten Stadt ausgetragen werde, mutmaßt der Bürgermeister. (sam)

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