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Kunstrasenplatz für die Geisberg-Arena: Landkreis übergibt Fördermittel

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Von: Anne Burkard

Voll im Einsatz beim Spatenstich waren: Marcel Schulz (von links), Frederik Schmitt, Hans Dorn, Kate und Vater Norbert Frischkorn sowie Markus Hackenberg auf dem Gelände des zukünftigen Kunstrasenplatzes.
Voll im Einsatz beim Spatenstich waren: Marcel Schulz (von links), Frederik Schmitt, Hans Dorn, Kate und Vater Norbert Frischkorn sowie Markus Hackenberg auf dem Gelände des zukünftigen Kunstrasenplatzes. © Anne Burkard

Die Freude und Dankbarkeit der Sportgemeinschaft Oberkalbach war groß: Ein neuer Kunstrasenplatz kommt in die Geisberg-Arena. Am Donnerstag übergab Vize-Landrat Frederik Schmitt (CDU) einen Förderbescheid über 180.000 Euro.

Oberkalbach - Genauso gut wie das Wetter war auch die Laune am Nachmittag bei der Fördermittelübergabe und dem sich anschließenden Spatenstich in der Geisberg-Arena – so bezeichnen die Oberkalbacher liebevoll ihren Fußballplatz. Der Vorstandssprecher der SG Oberkalbach Marcel Schulz zeigte sich entschlossen: „Der Kunstrasenplatz wird nicht nur ein Gewinn für den Verein sein, sondern auch für alle Vereine der Gemeinde Kalbach.“ Gegen Ende des Jahres soll der Platz fertig gebaut sein.

Nach aufwendigen Planungen mit der Gemeinde und dem Landkreis Fulda standen die Kosten des Kunstrasenplatzes fest: 910.000 Euro. Die Gemeinde wird 340.000 Euro zusteuern, der Landkreis 181.000 Euro und das Land Hessen 183.000 Euro. Die SG Oberkalbach wird durch den Kanadier Norbert Frischkorn 150.000 Euro beisteuern sowie Eigenleistungen im Wert von 80.000 Euro – das sind rund 3000 Stunden Einsatz.

Fulda: Kunstrasenplatz für die Geisberg-Arena - „Gönner“ aus Kanada unterstützt

„Sind wir mal ehrlich: Ohne das finanzielle Engagement unseres in Kanada lebenden Ur-Oberkalbachers und Ehrenmitglieds Norbert Frischkorn wäre so ein Projekt nur Illusion geblieben“, betonte der stellvertretende Vorstandssprecher Hans Dorn. Durch seinen mittlerweile verstorbenen Bruder Harald ist Frischkorn auf das Projekt aufmerksam geworden und will es nun direkt finanziell unterstützen. (Lesen Sie hier: Kunstrasen in Neuhof soll 2022 entstehen - Veränderungen am Stadion)

Norbert Frischkorn selbst wanderte 1970 nach Kanada aus. Der heute 72-Jährige hat immer noch regelmäßig Kontakt in seine Heimat. Als nächstes steht für ihn der Umbau des Sportlerhauses mit Umkleidekabine auf dem Plan. Trotz aller Unterstützung im Fußball fährt der „Gönner“, wie er in der Gemeinde genannt wird, selbst lieber Fahrrad. Frischkorn hat zwar keine nahen Familienangehörigen mehr in Oberkalbach, besitzt jedoch noch das Familienhaus von 1812. Trotz der vielen Kilometer Entfernung wird die Verbindung auf ewig bestehen bleiben: In Oberkalbach gibt es nun den „Frischkorn-Weg“.

Marcel Schulz zeigte sich stolz und demütig, dass eine solche Sportanlage bei der SG Oberkalbach entsteht. „Mit der Errichtung des Kunstrasenplatzes verfolgen wir unser Leitbild, Kindern und Jugendlichen eine Heimat in einem familiären Umfeld zu bieten“, erklärte er. „Packen wir’s an, bauen wir an dieser Stelle einen Kunstrasenplatz.“

Für Vize-Landrat Frederik Schmitt ist das Millionenprojekt eine besondere Investition: „Oberkalbach hat Elan im Vorstand und den Willen, das umzusetzen.“ Wichtig sei es, in die Bewegungsförderung der Kinder zu investieren. „Und das tun wir hiermit.“ Der Talent- und Bewegungscheck der Zweitklässler im Kreis zeigte laut Schmitt, dass die Kinder aus dem Landkreis Fulda sportlicher sind als der Durchschnitt in Hessen, Deutschland und als der internationale Durchschnitt.

„Wir haben im Landkreis Fulda nicht in jeder Gemeinde Kunstrasenplätze“

Auch die Kinder aus dem ländlichen Raum seien deutlich sportlicher, schneller und koordinierter im Bewegungsablauf. Deshalb geht es dem Vize-Landrat um eines: Am Ende für das Wohl der Kinder und Jugendlichen aber natürlich auch der Alte-Herren-Spieler zu sorgen – er selbst spielt bei den Alte-Herren in seinem Heimatverein.

„Wir haben im Landkreis Fulda nicht in jeder Gemeinde Kunstrasenplätze, insofern ist das etwas Besonderes“, sagte Schmitt. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Gemeinden im ländlichen Raum, die nicht mit viel Finanzkraft gesegnet sind, so viel Geld in Vereine investieren.“ Schmitt bedankte sich bei Unterstützer Norbert Frischkorn.

Und die Lobeshymne für den Kanadier ging, nach einem großen Dankeschön an den Landkreis, weiter. Stellvertretend für den Bürgermeister hat der Erste Beigeordnete Markus Hackenberg (SPD) gesprochen: „Ich würde mir mehr Frischkorns für die Gemeinde Kalbach wünschen.“ Auch Ewald Ickler, der Ortsvorsteher von Oberkalbach, lobte den „Gönner“.

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