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Krämpfe bremsen Läuferin Anna Hahner beim „Ultratrail du Mont-Blanc“ komplett aus

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Anna Hahner läuft in der Umgebung des Mont-Blanc.
Mit Problemen in der Umgebung des Mont-Blanc: Bei Anna Hahner lief es gar nicht. © @riffraff

Laufen ist wie das Leben: Es gibt Höhen und Tiefen. Nach dem phänomenalen Deutschen Meistertitel beim Zugspitz-Supertrail-XL über 83 Kilometer hat die Nüsttalerin Anna Hahner beim UTMB über die OCC-Distanz in Chamonix die Tiefen im Wettkampf kennengelernt.

Chamonix - Der UTMB (Ultratrail du Mont-Blanc) ist das größte sportliche Event im Traillaufen im Herzen der Mont-Blanc-Gruppe. Die Königsdistanz ist der UTMB mit 170 Kilometern und 10 000 Höhenmetern, der sich nur erfahrene Ultraläufer stellen dürfen.

Mit CCC, TDS und OCC gibt es weitere Rennen, bei denen die besten Trailläufer der Welt laufen. Eine unter ihnen war die 32-jährige Hahner aus Rimmels (Kreis Fulda), die beim OCC 56 Kilometer und 3500 Höhenmeter zu bewältigen hatte.

Laufsport: Anna Hahner bei Ultratrail in Chamonix von Krämpfen geplagt

„Schon auf dem Weg zum Start hatte ich mit Unterleibskrämpfen zu kämpfen“, erzählt Hahner von den wenig optimalen Stunden vor dem Wettkampf. „Ich hatte gehofft, dass es nach dem Start besser wird, dem war aber leider nicht so. Ich war weder krank noch verletzt, ich hatte einfach Regelbeschwerden. Das gehört als Frau eben zum Leistungssport dazu.“

Somit war ziemlich schnell klar, dass die Nüsttalerin nicht um vordere Plätze mitlaufen wird. Doch Aufgeben war keine Option. „Nach drei Kilometern hatte ich zwar den Gedanken, aber da ich vor allem wegen der Erfahrungen laufe, nicht auf Zeit oder Platzierung, habe ich es doch versucht.“

Erschwerend kam hinzu, dass sie bei den Bergaufpassagen wegen der Krämpfe Intensität rausnehmen musste und auf dem ersten Bergabstück umgeknickt ist, was Folgen auf die Stabiltiät des rechten Sprunggelenks hatte. „In diesem Rennen kam wirklich alles zusammen.“ Deutlich besser lief es für Hahner hingegen beim Zugspitz-Supertrail-XL, wo sie Deutsche Meisterin wurde.

Die Stimmung in Chamonix gleicht einem Volksfest, die Zuschauer stehen in mehreren Reihen hinter den Absperrungen und begleiten die Läufer frenetisch ins Ziel. „Ich hatte auf den letzten 500 Metern nicht nur Tränen in den Augen, sie sind mir über das ganze Gesicht gelaufen. Es war eine große mentale Herausforderung, bis zur Ziellinie zu kommen. Und diese Emotionen sind alle auf den letzten Metern hochgekommen.“ (hi)

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