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Gönner aus Kanada finanziert neuen Kunstrasenplatz für SG Oberkalbach

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Von: Steffen Kollmann

Norbert Frischkorn mit Tochter Kate beim Spatenstich des Kunstrasenplatzes der SG Oberkalbach
Norbert Frischkorn reiste mit seiner Tochter Kate aus Toronto nach Oberkalbach, um bei Spatenstich und Fördergeldübergabe dabei zu sein. © Steffen Kollmann

Dass das Sportgelände der SG Oberkalbach nicht nur aufgrund des neuen Kunstrasenplatzes bald zu einem Vorzeigeobjekt wird, hat sie insbesondere Norbert Frischkorn zu verdanken – ihrem ganz speziellen Gönner aus Kanada. 

Oberkalbach - Beim Spatenstich und der Förderbescheidübergabe lässt es sich Norbert Frischkorn nicht nehmen, persönlich in seinem Heimatdorf vorbeizuschauen. Der 72-Jährige ist samt Tochter Kate aus Toronto angereist. (Lesen Sie auch: „Wandel der Erinnerungskultur“: Stolpersteine für Dreiturm-Gründerfamilie Wolf)

Fulda: Kanadier investiert in neuen Kunstrasenplatz für SG Oberkalbach

Mit einer Investition von 150.000 Euro in den neuen Kunstrasenplatz will Norbert Frischkorn Kinder und Jugendliche in seinem Heimatort unterstützen. Dabei hat er mit Fußball eigentlich wenig am Hut, sagt von sich selbst, dass er für das Spielen bei der SGO zu schlecht gewesen sei.

Oberkalbach und Deutschland wendete Frischkorn im Jahr 1970 den Rücken zu. Der heute 72-Jährige sagt, dass er sich der Wehrpflicht entziehen wollte. Ein Rebell, der sich mit der Hippie-Bewegung identifizieren konnte, sei er gewesen.

In drei Ländern habe Frischkorn unterkommen können, um der Bundeswehr aus dem Weg zu gehen: Südafrika, Australien und Kanada. Der Oberkalbacher entschied sich für Kanada, wanderte als 20-Jähriger nach Nordamerika aus. Bis heute lebt er in Toronto, hat dort ein Medientechnik-Unternehmen aufgebaut.

Norbert Frischkorn: „Eine Mannschaft aus einer Gemeinde muss aus der Gemeinde kommen“

In seinem Heimatdorf im Landkreis Fulda soll der Name Frischkorn ebenfalls weiter bestehen – und wird das über Jahre hinaus. Eine Straße in Oberkalbach wurde nach dem Wahl-Kanadier benannt, zudem steht das Familienhaus aus dem Jahr 1812 noch – wenngleich Frischkorn hier keine Verwandtschaft mehr hat.

Von dem Bau des Mini-Spielfelds, dem Kunstrasen und bald der Renovierung des Vereinsheims profitiert nun die SGO. „Die Infrastruktur bleibt für eine lange Zeit, da hat der Verein 30, 40, 50 Jahre etwas davon“, erklärt Frischkorn, warum er in Steine und nicht in Beine investiert, um beispielsweise die erste Mannschaft in eine höhere Liga zu bringen. „Eine Mannschaft aus einer Gemeinde muss aus der Gemeinde kommen. So ein Verein braucht Spieler aus der unmittelbaren Region.“

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