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Der Junge räumt ab - Poolbillard-Talent Pius Baier startet innerhalb von zwei Jahren durch

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Von: Hanna Wiehe

Pius Baier gehört zu den großen Poolbillard-Nachwuchstalenten der SG Johannesberg.
Pius Baier gehört zu den großen Poolbillard-Nachwuchstalenten der SG Johannesberg. © Charlie Rolff

Seit zwei Jahren ist er im Verein, und schon räumt er die Titel ab: Der 13-jährige Pius Baier ist eines der vielversprechendsten Nachwuchstalente in der Poolbillard-Abteilung der SG Johannesberg.

Fulda - Ganz fokussiert steht Pius am Billardtisch, die anvisierte Kugel lässt er nicht aus den Augen. Klack – gelocht. Souverän und mit klarer Übersicht räumt der 13-Jährige den Tisch ab. Für den Jungen aus Gersfeld-Rengersfeld begann die Faszination zum Poolbillard vor etwa drei Jahren.

„Ich habe die Sportart auf Youtube kennengelernt“, berichtet er. Auf der Videoplattform schaut er sich Spiele an und ist begeistert. Er spielt stundenlang auf dem Tisch eines Kumpels in Gersfeld und bekniet schließlich seine Eltern, ihm einen kleinen Billardtisch zu besorgen. 

Fulda: Poolbillard-Talent Pius Baier startet innerhalb von zwei Jahren durch

„Ein Jahr lang habe ich dann darauf geübt, auf Youtube Spielzüge und Technik angeschaut und mir selbst beigebracht“, berichtet der 13-Jährige. „Vor knapp zwei Jahren bin ich zum Verein gekommen und habe gesagt: ,Ich möchte bei euch spielen.‘“ Mitten in der Corona-Zeit – doch der Junge brennt und will unbedingt loslegen.

Bei der SG Johannesberg in Fulda trainiert ihn Stephan Wiegand und fördert ihn. Dass Jungs in seinem Alter sich eher für Fußball begeistern, stört ihn nicht. Die Poolbillard-Faszination ist für ihn schnell erklärt: „Das macht nicht jeder und es macht einfach Spaß.“ Außerdem hat der 13-Jährige schon viel ausprobiert.

Training

Wer sich selbst mal am Billardqueue versuchen möchte, ist im Johannesberger Vereinszentrum an der richtigen Adresse: Das Training für Interessierte egal welchen Geschlechts ist immer mittwochs von 18 bis 20 Uhr möglich.

Er weiß, wovon er spricht: Langlauf, Fußball, Tischtennis – „das hat mir alles keinen Spaß gemacht“.  Und sein Erfolg im Poolbillard spricht für sich: Schon bei seinem ersten Jugendturnier wurde er Zweiter, im Januar holte er sich den Jugend-Hessenmeistertitel in den Billarddiszplinen 8-Ball und 9-Ball.

Jüngst gingen die Erfolge sogar noch weiter: Am vergangenen Wochenende trat der 13-Jährige bei den Hessenmeisterschaften in den Disziplinen 10-Ball und 14.1 an – und holte sich auch hier beide Titel. Souveräne Siege in einer Sportart, die bei jedem Spiel viel Konzentration einfordert – sein Erfolg kommt nicht von ungefähr: „Ich übe acht bis zehn Stunden pro Woche“, betont Pius Baier.

Termin

Die Poolbillard-Abteilung der SG Johannesberg richtet am 22. Mai die Regionalliga-Playoffs der Jugend aus. Auch Pius Baier wird mit am Start sein. Vier Teams treten an – der Gewinner kürt sich zum Deutschen Jugendmeister.

Inzwischen fährt er alle zwei Wochen zum Kadertraining nach Wiesbaden und wird dort von Trainer Michael Wahl gefördert – der Vater von Raphael Wahl. Der Name des Fuldaer Mannschaftsführers fällt auch, wenn man den Nachwuchs-Poolbillarder nach seinen Vorbildern fragt – ebenso wie dessen Teammitglied Christoph Reintjes und SG-Legende Thorsten Hohmann.

„Sie alle spielen grandioses Billard“, so das Urteil des 13-Jährigen. Und seine eigenen Ziele? „Falls ich bei der Deutschen Meisterschaft im November im Kader stehe, wäre ein Treppchenplatz toll“, sagt er. Auf jeden Fall möchte er mal in der Bundesliga spielen. Und: „Langfristig wäre natürlich eine Teilnahme an einer EM oder WM ein Traum.“

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Bleibt er mit Eifer und Trainingsfleiß bei der Sache, könnte er zum Topspieler werden – davon sind sein Trainer Stephan Wiegand und auch SG-Abteilungsleiter Alexander Peer überzeugt (lesen Sie auch hier: SG Johannesberg verliert Tabellenführung in der 2. Poolbillard-Bundesliga).

„Seit Pius bei uns im Verein spielt, entwickelt er sich stetig weiter“, sagt er. „Dass er allerdings in seinem zweiten Jahr im Verein bereits Hessenmeister in allen U-15-Disziplinen wird, hatten wir nicht erwartet. Umso stolzer sind wir auf seine Leistung und gratulieren ihm zu seinen Erfolgen.“

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