Die jüngsten Aktiven sind zarte sieben bis dreizehn Jahre alt und standen teilweise das erste Mal auf einer Meisterschaftsbühne. „Die Aufregung hat man ihnen aber im Durchgang nicht angesehen“, sagt Trainerin Viola Mölter stolz. Das sahen auch die Wertungsrichter so, denn das Ergebnis hätte eindeutiger nicht ausfallen können: 2-2-2-2-2-2-2. „Die Freude über die Silbermedaille war riesig“, sagt Trainerin Johanna Barth.
Ebenfalls den Vize-Deutschen-Meister-Titel holte sich am Samstagabend die Hauptklasse. Trainerin Carina Bermejo-Perez sagt: „Die Halle war proppenvoll. Das hat unseren Tänzerinnen und Tänzern den Adrenalin-Kick gegeben, den sie gebraucht haben.“ Und Trainerin Paula Mainusch ergänzt: „Wir mussten leider krankheitsbedingt drei Tänzerinnen ersetzen, wodurch der Durchgang nicht fehlerfrei war. Es stimmt uns deshalb umso glücklicher, die Silbermedaille ergattert zu haben.“
Sonntagmorgen wurde es bei den Deutschen Meisterschaften schließlich für die 14-jährige Solistin Hannah Rützel spannend. Sie hatte sich bereits den Hessenmeistertitel geholt und trat gegen fünf Konkurrentinnen an. „Wir hatten ehrlich gesagt keine hohen Erwartungen, weil die Gegnerinnen sehr stark sind. Aber natürlich war da immer eine gewisse Hoffnung auf einen Treppchenplatz“, sagt Trainerin Franziska Meder. Nach einem makellosen und ausdrucksstarken Durchgang war dem Publikum sowie den Wertungsrichtern klar: Diesen hat sich Hannah Rützel redlich verdient. Sie landete auf dem dritten Platz.
Eine Stunde später stand sie mit ihrer Duopartnerin Sophia Bleuel auf der Bühne. Beide überzeugten fehlerfrei und wurden für ihre Leistung mit folgender Wertung belohnt: 3-1-2-1-2-2-3. „Dass uns zwei Wertungsrichter auf dem ersten Platz gesehen haben, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Das macht Hoffnung auf die Europameisterschaft“, sagt Duo-Trainer André Meder.
Den krönenden Abschluss eines erfolgreichen Wochenendes ertanzte sich die Jugendklasse. Trainer René Mollenhauer ist voller Stolz: „Es war ein knappes Rennen. Einige Wertungsrichter haben uns auf dem zweiten, ein paar auf dem dritten Platz gesehen.“ Trainerin Lena Elm verkündet: „Mit der Bronzemedaille sind wir total zufrieden und noch mehr motiviert, an der Europameisterschaft, die in zwei Wochen in Holland stattfindet, alles zu geben.“
Hier werden die Karten neu gemischt, wie TSG-Pressesprecherin Paula Mainusch erklärt. „Die Wertungsrichter dort haben unsere Tänze noch nie gesehen – da ist alles möglich.“ Im Vorfeld wollen die Tänzerinnen intensivieren, kündigt Mainusch an – sowohl das körperliche, als auch das mentale. „Wir üben zum Beispiel Hebefiguren und Sprünge, aber auch den Ausdruck, weil die Wertungsrichter bei der EM vorne sitzen statt hinten wie bei den Ranglistenturnieren.“ Auch die Umgebung ist dieses Mal besonders: „Die EM findet in einer Art Stadion statt, mit Publikum ringsum.“
Das Mentale ist ebenfalls wichtig: „Wir setzen uns mit unseren Tänzerinnen und Tänzern zusammen und betonen: Was bei der EM zählt, ist das Genießen – sie stehen ja ein letztes Mal mit diesem Tanz auf der Bühne.“
Deshalb formuliert die TSG auch keine konkreten Erwartungen. Immerhin sind allein in der Disziplin Charakter zwölf Top-Teams am Start. Richtig hohes Niveau also. Nur so viel: „Ein Treppchenplatz wäre bombastisch“, sagt Mainusch. (han)