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Trotz Energiekrise: Teures Licht statt LED-Beleuchtung in zahlreichen Sporthallen

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Von: Angelika Kleemann

Fulda: Sporthalle/Heinrich-Gellings-Halle/Licht
Im Schnitt 60 000 bis 80 000 Euro kostet die Umrüstung einer Sporthalle auf LED-Beleuchtung. Der Gellingshalle steht das noch bevor. © Charlie Rolff

17 Grad Raumtemperatur und kalte Duschen – in den Sporthallen von Stadt und Landkreis Fulda wird kräftig Energie gespart. Warum zahlreiche hiesige Sporthallen noch nicht auf LED-Beleuchtung umgestellt worden sind, das erschließt sich vielen Sporttreibenden nicht.

Fulda - Viele Vereine haben ihre Flutlichtanlagen an Sportplätzen auf LED-Beleuchtung umgerüstet. Dadurch werden kräftig Energie und Kosten gespart. Nicht so gut sieht es bezüglich Energieeinsparung in städtischen Sporthallen und in denen des Landkreises aus. Dort gibt es in puncto Beleuchtung noch gehörigen Nachholbedarf. Lediglich 20 Prozent seiner 54 Sporthallen habe der Landkreis auf LED-Beleuchtung umgerüstet, ebenso viele seien in Planung, erläutert Leoni Rehnert, Sprecherin des Landkreises. „Die weiteren Hallen werden sukzessive und ressourcenschonend im Zuge von Umbauten und Renovierungen mit LED-Beleuchtung ausgestattet.“

Fulda: Viele Sporthallen noch ohne LED-Beleuchtung

Nicht viel besser sieht es bei den städtischen Hallen aus. Knapp ein Drittel der 23 Sporthallen seien auf LED-Technik umgerüstet, drei Hallen befänden sich derzeit im Umbau“, erklärt Johannes Heller, Pressesprecher der Stadt Fulda. In den restlichen Hallen sei noch Leuchtstoffröhrentechnik verbaut. Die Erneuerung erfolge sukzessiv in Abhängigkeit von sonstigen Bauvorhaben in der Halle.

Das sei durchaus eine gängige Praxis, bestätigt Jens Prüller, Geschäftsbereichsleiter Sportinfrastruktur beim Landessportbund Hessen (LSBH). Bei damals moderaten Strompreisen pressierte eine Umrüstung nicht. Mit der Kostenexplosion der Energiepreise allerdings schon. Denn eine effizientere Energieeinsparung ist kaum möglich. Die liege durch den Einsatz von LED-Beleuchtungssystemen zwischen 60 und 80 Prozent, verdeutlicht Prüller. Doch vorher muss investiert werden.

Zwischen 60.000 und 80.000 Euro koste die Umrüstung einer Halle, falls eine neue Verkabelung notwendig sei und andere Extras wie Bewegunsgsmelder und dimmbares Licht gewünscht seien, könnten es auch 120.000 Euro werden. Das hört sich zwar viel an, doch solch eine Investition lohnt sich. Zwischen drei und fünf Jahren dauere es in der Regel, bis sich die Umrüstung amortisiert habe, rechnet Prüller vor. Bei den derzeitigen Strompreisen geht es sogar schneller. Wenn beispielsweise der Stromanbieter – was vorgekommen sei – die Preise verzehnfacht, amortisiere sich die Anlage bereits nach einem Jahr. (Lesen Sie auch: Landrat weist Kritik an kalten Duschen zurück: „Es geht nicht ums Geld sparen“)

Die Sache hat allerdings einen Haken: So schnell geht das nicht. Denn die Kommunen können Bundesfördermittel für die Umrüstung beantragen und so rund 30 Prozent der Kosten erstattet bekommen. Allerdings dauere die Bearbeitungszeit eines Antrags rund neun Monate, berichtet Prüller. Erst danach könne mit dem Bauvorhaben begonnen werden. Und ob dann das Material gleich in Gänze zur Verfügung steht und Firmen gefunden werden, die das Projekt auch zeitnah verwirklichen können, ist angesichts von Materialknappheit und Facharbeitermangel mitunter ein Lotteriespiel.

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