Nach fünf Stunden Fahrt kamen die Tänzerinnen und Tänzer und die Betreuer an. Ein langer Abend wurde es nicht: Denn am Freitagmorgen ging das Turnier los, die Schüler mussten auf die Bühne. „Der Veranstaltungsort war sehr beeindruckend. Es war eine richtige Arena mit etwa 2000 Zuschauern, die richtig Stimmung gemacht haben“, berichtet die Pressesprecherin.
„Die Schüler waren sehr aufgeregt – immerhin war es die erste richtige Turniersaison für sie. Aber sie haben super getanzt, und sich gleich den zweiten Platz geholt. Das war ein echter Gänsehautmoment: Ein Trainer hat geschrien, ein anderer geweint – unglaublich“, versucht Mainusch, die Emotionen in diesem Moment in Worte zu fassen. (Lesen Sie hier: Wahnsinnserfolg für TSG Künzell: Tänzer räumen bei Deutscher Meisterschaft ab)
Die TSG Künzell sucht bei ihrem Neuaufnahmetag am Donnerstag, 19. Mai, nach neuen Talenten. Los geht es ab 17 Uhr, dann stellen sich die Minis und Mäuse (4 bis 8 Jahre) vor. Um 18 Uhr folgen die Schüler (8 bis 12 Jahre), dann zeigt sich die Jugend (12 bis 16 Jahre). Zum Abschluss stellt sich die Hauptklasse vor (ab 16 Jahre). „Wir hoffen auf einige Interessierte“, betont TSG-Pressesprecherin Paula Mainusch.
Am Abend war eine ordentliche Feier angesagt – aber auch die ging nicht allzu lange, denn am Samstag war der Auftrittstag für die Jugend. Hannah Rützel war dreimal im Einsatz: mit einem Solo, einem Duo mit Sophia Bleuel sowie einem Auftritt mit der Gruppe. „Es war ein bisschen schwierig, weil Hannah zwischen ihrem Auftritt im Solo und Duo nur eine halbe Stunde Zeit hatte, sich ein bisschen zu erholen und sich umzuziehen“, berichtet Paula Mainusch.
Doch dem Ergebnis ist das mitnichten anzumerken: Im Solo und im Duo gab es den zweiten Platz, die Jugendmannschaft holte Platz drei. „Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet“, betont die Pressesprecherin, die gleichzeitig Trainerin der Hauptklasse ist.
Die war dann am Sonntag an der Reihe – ziemlich spät, um 19 Uhr. Die Gruppe bringt in dieser Saison ein emotionales Thema auf die Bühne, es geht um Zwangssterilisationen von Frauen im Konzentrationslager Auschwitz. „Wir waren deshalb etwas angespannt, weil wir ja nicht wussten, wie das Thema aufgenommen wird“, berichtet die Trainerin. Doch die Sorgen waren offenbar unbegründet: Einer Wertungsrichterin seien während der Aufführung sogar die Tränen gekommen – „die sah das Team auf Platz eins“. Letztlich wurde es der Vize-Europameistertitel.
„Das Wochenende war das pure Glück“, ist Paula Mainusch begeistert – auch, wenn es anstrengend war: Am Sonntagabend gegen 21 Uhr fuhr die Künzeller Gruppe wieder Richtung Heimat, die sie gegen halb vier Uhr in der Nacht erreichte – müde, aber total glücklich.