Erster Fußballverein in der Rhön stellt auf insektenfreundliches Flutlicht um

Energiesparend und insektenfreundlicher: Das ist die neue Flutlichtanlage der SG Dipperz. Als einer der ersten Fußballvereine im Kreis Fulda trägt die Sportgemeinschaft aktiv zum Insektenschutz bei.
Dipperz - Die neue Flutlichtanlage in Dipperz wurde auf dem Sportplatz in der Straße Am Sportplatz installiert. Vor kurzem ging sie offiziell in Betrieb und kommt bei Spielen sowie Trainingseinheiten am Abend zum Einsatz. Der Verein spart so sehr viel Strom.
Fußball: Flutlicht der SG Dipperz energiesparend und insektenfreundlich
„Die alte Flutlichtanlage war stolze 44 Jahre alt und weder energieeffizient noch nachtschützend“, erklärt Leoni Rehnert, Pressesprecherin des Landkreises Fulda in einer Pressemitteilung. Daher war der Verein bemüht, die Anlage umzurüsten.
Positiver Nebenaspekt ist, dass der Bund beschlossen hatte, die Vereine dabei zu fördern, erklärt Rehnert. Im vergangenen Jahr „flatterte der Bescheid der SG auf den Tisch. Jetzt ist die Maßnahme fertiggestellt“, beschreibt sie in der Mitteilung. Umgesetzt wurde die Maßnahme vom in Dipperz ansässigen Unternehmen Elektro Möller.
„Wir sind schon ein Stück weiter als andere“, sagte Michael Weiser, Vorstandsprecher der SG Dipperz. Er sei stolz und dankte überdies allen Beteiligten sowie dem Kreis Fulda und Land Hessen für die Unterstützung.
Vize-Landrat Frederik Schmitt (CDU) bekräftigte, dass es der richtige Schritt gewesen sei, die Eigenbeteiligung der Vereine auf zehn Prozent zu senken. Dadurch hätten sich weitere Vereine zur Umrüstung entschlossen. Neben Dipperz wurde eine solche Flutlichtanlage bereits bei der TSG Lütter und bei Rot-Weiß Burghaun (Hünfelder Land) installiert. Die SG Dipperz ist aber der erste Verein in der Rhön, worüber sich besonders Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler (parteilos) freute. (Lesen Sie hier: Gehen nachts bald die Lichter aus? Städte setzen beim Stromsparen auf Modernisierung).

Von 16.000 Kilowattstunden vorher könne man den Stromverbrauch bei Spielen auf 7000 und beim Training auf 3500 Kilowattstunden reduzieren - bei gleicher Intensität, hebt der Vorstandssprecher der SG Dipperz hervor. Zudem müsse sich das Flutlicht nicht erst aufwärmen, sondern funktioniere wie ein Lichtschalter, erklärt Weiser weiter.
Das sorgt für einen positiven Aspekt in puncto Insektenschutz. Denn durch die sehr geringe bis fast gar nicht entstehende Erhitzung der neuen Lampen im Flutlicht entsteht nicht mehr die Gefahr, dass die Insekten durch das Licht verbrannt werden - im Gegensatz zum vorherigen Flutlicht. Zudem sind die Lichter so nach unten ausgerichtet, dass nur wenig Licht in den Nachthimmel gestrahlt wird, hebt der Vorstandssprecher hervor.
Dadurch entstehe eine geringere Lichtverschmutzung, da nur noch der Fußballplatz bestrahlt werde, also die Fläche, die man für den Trainings- und Spielbetrieb benötigt. Die Insekten flögen dadurch eher in Richtung Wiese als in Richtung Flutlicht, weil es auf der Wiese deutlich heller sei, meint der Dipperzer. Im Gegensatz zu anderen Flutlichtern und auch zum vorherigen Flutlicht sei es dementsprechend insektenfreundlicher, sagt Weiser.
Die Kosten des Projektes belaufen sich auf rund 30.000 Euro. Vorbehaltlich noch ausstehender Bewilligungen entfallen 35 Prozent auf den Bund, 25 Prozent auf das Land, 20 Prozent auf den Landkreis und jeweils 10 Prozent auf die Gemeinde und den Verein, teilt Rehnert mit. (lwe)